MZ - Seiten
ES 175& 250
Reparaturanleitung
Index
VORWORT
Die Krafträder aus dem volkseigenen Motorradwerk in
Zschopau werden unter Verwendung von bestgeeignetem Material und nach
den neuesten Konstruktionsrichtlinien hergestellt. MZ-Motorräder
sind bekannt als wirtschaftliche und zuverlässige Kraftfahrzeuge.
Diese stete Einsatzbereitschaft ist natürlich abhängig von einer
regelmäßigen, fachmännischen Überwachung sowie einer
ordnungsgemäßen Instandsetzung und sorgfältigen Pflege.
Das Werk ist daran interessiert, daß sämtliche Krafträder,
die in Zschopau gebaut wurden, ihren Besitzern recht lange in einem guten
und zuverlässigen Zustand erhalten bleiben. Mit Hilfe des ausgedehnten
Netzes von Vertragswerkstätten wird es möglich, den Wert eines
jeden MZ-Kraftrades durch fachgemäße Instandsetzung unter Verwendung
von Original-Ersatzteilen recht lange zu erhalten.
Trotz ordnungsgemäßer Pflege und Einhaltung aller vom Werk
herausgegebenen Vorschriften werden sich Reparaturfälle nicht vermeiden
lassen. Das vorliegende Reparaturhandbuch soll den Vertragswerkstätten
helfen, bei den wichtigsten anfallenden Reparaturen schnell und mit dem
geringsten Zeitaufwand ordnungsgemäß arbeiten zu können.
Es soll außerdem Wiederholungsinstandsetzungen vermeiden, die außer
erneuten Kosten für den Kunden einen nochmaligen Bedarf an Ersatzteilen
erforderlich machen. Besonders wichtig ist die Verwendung von Spezialwerkzeugen
zum Einbau der Original-Ersatzteile bei der Instandsetzung der MZ-Krafträder.
Mit Hilfe dieser Werkzeuge ist es möglich, die anfallenden Arbeiten
mit geringstem Zeitaufwand und größter Präzision auszuführen.
Jede Vertragswerkstatt muß bemüht sein, nur mit diesen Spezialwerkzeugen,
die sich zum Teil selbst anfertigen lassen, zu arbeiten.
Ein besonders gutes Hilfsmittel soll dieses Reparaturhandbuch unseren
Vertragswerkstätten bei der Ausbildung der Nachwuchskräfte sein.
Jeder Angehörige einer Vertragswerkstatt des MZ-Werkes muß
sich der wichtigen Aufgabe bewußt sein, welche ihm im Rahmen unserer
Gesamtwirtschaft und bei der Erhaltung wertvollen Volksvermögens
zukommt. Er soll stets bedenken, daß er durch seine einwandfreie
Arbeit die Ergänzung zu den Bemühungen gibt, mit denen Konstrukteure,
Techniker und Arbeiter der volkseigenen Industrie die Fahrzeuge bauten,
die ihm zur Reparatur anvertraut werden.
1 Allgemeine Beschreibung
2 Technische Daten ES 250/175
2.1 Gruppe Motor
2.2 Gruppe Getriebe
2.3 Gruppe Fahrgestell
3 Leistungs- und Verbrauchsdiagramme
4 Baubeschreibung
4.1 Motor
4.1.1 Triebwerk
4.1.2 Zylinder
4.1.3 Kupplung
4.1.4 Vergaser
4.1.5 Zündung und Lichtmaschine
4.2 Getriebe
4.2.1 Schaltung
4.2.2 Übersetzungsverhältnisse der einzelnen
Gänge
4.2.3 Kraftübertragung zum Hinterrad
4.3 Fahrgestell
4.3.1 Rahmen
4.3.2 Federung und Schwingenanordnung
4.3.3 Achsen und Räder
4.3.4 Bremsen
4.3.5 Sättel und Zubehör
4.3.6 Elektrische Anlage
5 Instandsetzungsanweisungen
5.1 Gruppe Motor
5.1.1 Motor ausbauen und einbauen
5.1.2 Zerlegen von Motor und Getriebe
5.1.2.1 Zylinder Demontage und Montage
5.1.2.2 Pleuelbuchse auswechseln
5.1.2.3 Zylinder und Kolben messen und prüfen
5.1.2.4 Kurbelwelle überprüfen und nachmessen
5.1.2.5 Auspuffanlage
5.1.3 Motor und Getriebe zusammensetzen
5.1.4 Kupplung ausbauen und überholen
5.1.4.1 Wechsel der Kupplungslamellen
5.1.4.2 Wechsel des großen Antriebszahnrades
5.1.4.3 Kickstarterkurbel und Feder ausbauen
5.1.5 Arbeiten an der Lichtmaschine und an der elektrischen
Anlage des Motors
5.1.5.1 Ausbau der Lichtmaschine
5.1.5.2 Pflege von Lichtmaschine und Unterbrecher
5.1.5.3 Auswechseln des Reglers
5.1.5.4 Ausbau der Zündspule
5.1.5.5 Einstellen der Zündung
5.1.5.6 Zündungsstörungen, ihre Ursache und
Behebung
5.1.6 Arbeiten am Vergaser
5.1.6.1 Vergaser ausbauen und einbauen
5.1.6.2 Vergaser zerlegen und überholen
5.1.6.3 Einzelteile des Vergasers
5.1.6.4 Einstellung des Leerlaufes
5.1.6.5 Vergasereinstellungen der ES 250 und ES 175
5.1.7 Allgemeines über Mischungsschmierung
5.2 Gruppe Getriebe
5.2.1 Wechsel von Antriebskettenrad, Tachoantrieb und
Leerlaufanzeige
5.2.1.1 Wechsel des Antriebskettenrades
5.2.1.2 Ausbau des Tachoantriebes
5.2.1.3 Ausbau des Leerlauf-Anzeigekontaktes
5.3 Gruppe Fahrgestell
5.3.1 Rahmen, Vorderträger und Sattelträger
5.3.1.1 Auswechseln des Vorderkotflügels u. des
Vorderträgers
5.3.1.2 Auswechseln des Hinterkotflügels u. des
Sattelträgers
5.3.1.3 Ausbau des Fahrer- und Soziussattels
5.3.1.4 Nachstellen des Lenkungslagers
5.3.2 Schwingenanordnung
5.3.2.1 Auswechseln der Vorderschwinge
5.3.2.2 Auswechseln der Hinterschwinge
5.3.3 Federbeine mit hydraulischer Dämpfung
5.3.3.1 Ausbau und Einbau der Federbeine vorn und hinten
5.3.3.2 Zerlegen eines Federbeines
5.3.3.3 Zusammenbau und Füllen eines Federbeines
5.3.3.4 Nachfüllen eines Federbeines
5.3.4 Räder. Aus- und Einbau, Speichenwechsel,
Kugellagerwechsel
5.3.4.1 Aus- und Einbau des Vorderrades
5.3.4.2 Aus- und Einbau des Hinterrades
5.3.4.3 Kugellagerwechsel im Vorder- und Hinterrad
5.3.4.4 Speichenwechsel
5.3.4.5 Reifenmontage
5.3.5 Bremsen. Überholung und Einstellung
5.3.5.1 Bremsbackenwechsel
5.3.5.2 Einstellung der Bremsen
5.3.5.3 Bremslichtschalter. Ausbau und Einstellung
5.3.6 Hinterradnabe
5.3.6.1 Zerlegen des Hinterradantriebes und Auswechseln
des Dämpfungskörpers
5.3.6.2 Ausbau des Kugellagers Nr. 6005 (Hinterachsantrieb)
5.3.7 Kette und Kettenschutzschläuche
5.3.7.1 Auswechseln der Kette
5.3.7.2 Auswechseln der Kettenschutzschläuche
5.3.7.3 Spannen der Kette
5.3.8 Kraftstoffhahn und Kraftstoffbehälter
5.3.8.1 Ausbau und Zerlegen des Kraftstoffhahnes
5.3.8.2 Ausbau des Kraftstoffbehälters
5.3.9 Kippständer und Fußrasten
5.3.9.1 Auswechseln des Kippständers
5.3.10 Elektrische Anlage
5.3.10.1 Einstellung von Reflektor und Scheinwerfer
5.3.10.2 Ausbau des Tachometers
5.3.10.3 Lichtschalteranschlusse
5.3.10.4 Schaltplan
5.3.10.5 Batterie. Aus- und Einbau, Pflegeanweisung
5.3.11 Schmierung lind Pflege des Fahrgestells
5.3.11.1 Schmierplan
5.3.11.2 Werkzeug und Zubehör
5.3.11.3 Pflegeanweisung tue MZ-Motorräder (ES-Typen)
5.3.12 Lenker und Bowdenzüge
5.3.12.1 Ausbau einer Lenkerhälfte
5.3.12.2 Bowdenzüge ersetzen
5.3.12.3 Zerlegen des Gasdrehgriffes
5.3.13 Beiwagenanschlnß bei ES 250
|
nächster Punkt ; Index
Mit den beiden Fahrzeugtypen ES 250 und ES 175 sind konstruktionsmäßig
hinsichtlich Motor und Fahrgestell im Motorradwerk Zschopau neue Wege
beschritten worden. Mit diesen beiden Maschinen sind Motorräder geschaffen
worden, die durch bestechende Fahreigenschaften und gute maschinelle Leistung
einen großen Kreis von MZ-Freunden im In- und Ausland erobern werden.
Bei der Entwicklung dieser Maschinen wurde darauf geachtet, die Herstellung
nach den modernsten Konstruktionsmerkmalen vorzunehmen. Für Fahrer
und Beifahrer soll größter Fahrkomfort geboten werden. Außerdem
wurde der Versuch unternommen, mit der ES 250 eine teilverkleidete Maschine
zu schaffen. Durch den breiten Vorderkotflügel und die Verkleidung
des hinteren Teiles des Fahrgestells sind die Benutzer der Maschine weitgehend
vor Schmutz geschützt.
Die durch eine Ringeinstellmutter verstellbare Federharte der vorderen
und hinteren Federbeine gibt die Möglichkeit, bei Solo-, Sozius-
oder Beiwagen-
|
Bild l. ES 250 (von links)
Bild 2. ES 175 (von rechts)
betrieb jeweils die richtige Federhärte zu wählen.
Die großen Federwege der Federbeine - vorn 142 mm und hinten 115
mm - geben den Fahrzeugen eine sichere Straßenlage und gestatten
selbst bei schlechtesten Straßenverhältnissen eine volle Ausnutzung
der vorhandenen Motorleistung.
Die robusten Zweitakt-Einzylindermotoren arbeiten nach dem Prinzip der
Umkehrspülung. Die Leistung beträgt bei der ES 250 14,5 PS,
bei der ES 175 10 PS, bei einer Drehzahl von jeweils 5000 U/min. Diese
Motorleistungen gestatten Geschwindigkeiten von 114 km/h bei der ES 250
und 95 km/h bei der ES 175. Der aus Leichtmetall bestehende Zylinderkörper
umschließt die Zylinderlaufbüchse aus Grauguß.
Das geteilte Motorengehäuse nimmt in seinem vorderen Teil den Kurbeltrieb
und im hinteren Teil das Getriebe auf. Das Getriebe hat 4 Abstufungen
und wird mit dem links liegenden Fußschalthebel bedient. Die Zahnräder
stehen dauernd im Eingriff. Die Schaltung der einzelnen Übersetzungen
erfolgt durch Verschieben der Schalträder mit Hilfe einer Kurvenwalze
und Schaltgabeln. Dadurch werden Klauen in Ringriff gebracht und so die
einzelnen Gänge geschaltet.
Neu ist der fest stehende Scheinwerfer, welcher zusammen mit dem Kraftstoffbehälter
und der hinteren Verkleidung der Krafträder eine harmonische Linienführung
ergibt. Der Reflektor des Scheinwerfers ist verstellbar, um die Höhe
des Lichtkegels bei starker Belastung verändern zu können. Größte
Sicherheit bieten die reichlich bemessenen Zentralbremsen von 160 mm Durchmesser.
Der Belag der Bremsbacken ist nach einem besonderen Verfahren der Firma
Cosid aufgeklebt. Durch den Wegfall der Nietung der Bremsbeläge wird
eine maximale Ausnutzung der vorhandenen Bremsnutzfläche erreicht.
Die Maschinen sind mit 16"-Rädern ausgerüstet. Der dadurch
erreichte tiefe Schwerpunkt trägt zu der guten Straßenlage
der ES-Maschinen bei. Mit den beiden ES-Typen sind moderne, leistungsfähige
Gebrauchsmaschinen entstanden, die dem Leistungsstand ihrer Klasse entsprechen.
Bei Internationalen Leistungsprüfungsfahrten ist der Wert der ES-Typen
mehrfach unter Beweis gestellt worden.
nächster Punkt ; Index
|
|
ES 250 |
ES 175 |
Arbeitsverfahren |
Zweitakt |
Zweitakt |
Spülverfahren |
Umkehrspülung |
Umkehrspülung |
Zylinderzahl und Anordnung |
l Zyl. stehend, 7,5° nach vorn geneigt |
l Zyl. stehend, 7,5° nach vorn geneigt |
Hub |
65 mm |
65 mm |
Bohrung |
70 mm |
58 mm |
Hubraum |
250 ccm |
173 ccm |
Verdichtungsverhältnis |
7:1 |
7,5:1 |
Leistung bei n = 5000 U/min |
14,5 PS |
10 PS |
Kühlung |
Luft (Fahrtwind) |
Luft (Fahrtwind) |
Schmierung |
Frischöl 25:1 (Mischungsschmierung) |
Frischöl 25:1 (Mischungsschmierung) |
Steuerzeiten: |
Doppelport |
Einport |
|
a) Ansaugen |
120/128 Kurbelwinkel |
120/138° Kurbelwinkel |
120/138° Kurbelwinkel |
b) Überströmen |
110° " |
110° " |
110° " |
c) Auslaß |
140° " |
150° " |
145° " |
Vergaser |
Zweihebel-Flachschieber- Düsennadelvergaser |
Zweihebel-Flachschieber- Düsennadelvergaser |
Vergasertyp |
BVF N 271/0 |
BVF N 261-7 |
Vergasereinstellung: |
Durchlaß |
27 mm |
25,5 mm |
Hauptdüse |
110 (105) |
100 (95) |
Düsenstock |
67 |
67 |
Nadelstellung |
4 |
4 |
Leerlaufdüse |
45 |
45 |
Luftstellschraube |
2,5 U. offen |
2,5 U. offen |
Leerlauf-Luftdüse |
80 |
80 |
Luftfilter |
Naßluftfilter m. Ansauggeräuschdämpfung |
Naßluftfilter m. Ansauggeräuschdämpfung |
Kraftstoffdurchscbnittsverbrauch |
3,8 l/100 km |
3,6 l/100 km |
Zündung |
Batteriezündung |
Batteriezündung |
Zündkerze |
M 14/225 |
M 14/225 |
Gewindelänge |
12 mm |
12 mm |
Elektrodenabstand |
0,6 mm |
0,6 mm |
Vorzündung |
3,5 mm bei voll ausgedrückten Fliehgewichten |
4 mm bei voll ausgedrückten Fliehgewichten |
Unterbrecherkontaktabstand |
0,4 mm |
0,4 mm |
Kolben |
Werkstoff |
Leichtmetall Si 20 |
Leichtmetall Si 20 |
Kolbengewicht |
260 g |
180 g |
Kolbenringe |
3 Grauguß, 2,5mm breit
DIN 73102 |
3 Grauguß, 2,5mm breit
DIN 73102 |
Kolbenübergrößen: |
70,00 mm Dmr. |
58,00 mm Dmr. |
|
70,25 mm Dmr. |
58,25 mm Dmr. |
|
70,50 mm Dmr. |
58,50 mm Dmr. |
|
70,75 mm Dmr. |
58,75 mm Dmr. |
|
71,00 mm Dmr. |
59,00 mm Dmr. |
|
71,25 mm Dmr. |
59,25 mm Dmr. |
|
71,50 mm Dmr. |
59,50 mm Dmr. |
|
71,75 mm Dmr. |
59,75 mm Dmr. |
|
72,00 mm Dmr. |
60,00 mm Dmr. |
Kurbelwellenlager |
Anzahl |
3 |
3 |
Typ |
Ringrillenlager 2 x 6205, 1 x 6302 |
Ringrillenlager 2 x 6205, 1 x 6302 |
Pleuellager |
Doppelrollenlager |
Doppelrollenlager |
Rollendimensionen |
6x8 DIN 5402 +/- 0,006 |
6x8 DIN 5402 +/- 0,006 |
|
nächster Punkt ; Index
|
ES 250 |
ES 175 |
Kupplung |
Mehrscheiben im Ölbad |
Mehrscheiben im Ölbad |
Belag |
Reiblamellen Original 'Cosid' |
Reiblamellen Original 'Cosid' |
Anzahl der Druckfedern |
6 |
6 |
Getriebe |
Anzahl der Gänge |
4 (Zahnräder ständig im Eingriff ), elektr. Kontrollampe
im Tachometer. Klauenschaltung durch Fußschalthebel |
4 (Zahnräder ständig im Eingriff ), elektr. Kontrollampe
im Tachometer. Klauenschaltung durch Fußschalthebel |
Übersetzungsverhältnis: |
1. Gang |
2,77:1 |
2,77:1 |
2. Gang |
1,63:1 |
1,63:1 |
3. Gang |
1,23:1 |
1,23:1 |
4. Gang |
0,92:1 |
0,92:1 |
Übersetzung Motor-Getriebe |
schrägverzahnte Zahnräder |
schrägverzahnte Zahnräder |
Anzahl der Zähne |
28:68 |
28:68 |
Übersetzungsverhältnis |
2,43:1 |
2,43:1 |
Übersetzung Getriebe-Hinterrad |
Rollenkette |
Rollenkette |
Zähnezahlen der Kettenräder |
20:45 |
18:48 |
Übersetzungsverhältnis: |
2,25:1 |
2,66:1 |
Gesamtübersetzung: |
1. Gang |
15,12:1 |
17,90:1 |
2. Gang |
8,90:1 |
10,55:1 |
3. Gang |
6,71:1 |
7,95:1 |
4. Gang |
5,02:1 |
5,95:1 |
Art der Kette (Abmessungen) |
Rollenkette 1/2" x 7,7 x 8,5 Dmr. 118 Glieder |
Rollenkette 1/2" x 7,7 x 8,5 Dmr. 118 Glieder |
|
nächster Punkt ; Index
|
ES 250 |
ES 175 |
Bremsen |
Fußbremse |
Zentralbremse |
Zentralbremse |
wirkt auf: |
Hinterrad |
Hinterrad |
Betätigung |
Gestänge |
Gestänge |
Bremstrommel |
160 mm Dmr. |
160 mm Dmr. |
Bremsbelag |
30 mm breit, Original 'Cosid' (aufgeklebt) |
30 mm breit, Original 'Cosid' (aufgeklebt) |
Handbremse |
Zentralbremse |
Zentralbremse |
wirkt auf: |
Vorderrad |
Vorderrad |
Betätigung |
Bowdenzug |
Bowdenzug |
Bremstrommel |
160 mm Dmr. |
160 mm Dmr. |
Bremsbelag |
30 mm breit, Original 'Cosid' (aufgeklebt) |
30 mm breit, Original 'Cosid' (aufgeklebt) |
Räder |
Art |
Drahtspeichenräder |
Drahtspeichenräder |
Achsen |
Steckachsen vorn und hinten |
Steckachsen vorn und hinten |
Felgen |
Tiefbettfelgen 1,85 x 16 |
Tiefbettfelgen 1,85 x 16 |
Speichen |
Geradwegspeichen |
Geradwegspeichen |
Bereifung |
3,25 x 16 |
3,25 x 16 |
Typ |
Blockrillenprofil |
Blockrillenprofil |
Luftdruck Solo |
vorn 1,4 atü |
vorn 1,4 atü |
|
hinten 1,6 atü |
hinten 1,6 atü |
mit Sozius |
vorn 1,4 atü |
vorn 1,4 atü |
|
hinten 2,0 atü |
hinten 2,0 atü |
mit Beiwagen |
vorn 1,4 atü |
|
und Beiwagenfahrer |
hinten 1,8 atü |
|
mit Fahrer, Beiwagen |
Beiwagen 1,4 atü |
|
und Sozius |
hinten 2,6 atü |
|
Einlageblatt zum Reparaturhandbuch für MZ-Motorrad
ES 250/ES 175
Betrifft: Neue Luftdrücke
Um Reifenschäden vorzubeugen, die in verschiedenen Fällen auftraten,
werden vorübergehend folgende Luftdrücke vorgeschrieben:
ES 250 |
Solo |
vorn |
1,4 atü |
Solo |
hinten |
1,8 atü |
m. Sozius |
vorn |
1,4 atü |
m. Sozius |
hinten |
2,5 atü |
Seitenwagenbetrieb |
m. 2 Personen |
vorn |
1,5 atü |
m. 2 Personen |
hinten |
1,8 atü |
m. 3 Personen |
vorn |
1,5 atü |
m. 3 Personen |
hinten |
3,0 atü |
ES 175 |
Solo |
vorn |
1,4 atü |
Solo |
hinten |
1,8 atü |
m. Sozius |
vorn |
1,4 atü |
m. Sozius |
hinten |
2,5 atü |
Federung |
Vorderradfederung |
breit gelagerte Langschwinge mit verstellbarem Federbein |
breit gelagerte Langschwinge mit verstellbarem Federbein |
Stoßdämpfer |
Ölstoßdämpfer |
Ölstoßdämpfer |
Federweg |
142 mm Federweg |
142 mm Federweg |
Hinterradfederung |
breit gelagerte Langschwinge mit verstellbarem Federbein |
breit gelagerte Langschwinge mit verstellbarem Federbein |
Stoßdämpfer |
Ölstoßdämpfer |
Ölstoßdämpfer |
Federweg |
115 mm |
115 mm |
Lenkung |
Lenkkopfwinkel |
27° |
27° |
Vorderradnachlauf |
105 mm
(m. Beiwagen 60mm) |
105 mm |
Wendekreis |
4,40 m |
4,40 m |
Rahmen |
Bauart |
Stahlrohrrahmen |
Stahlrohrrahmen |
Verbindungen |
geschweißt, Steuerkopf gemufft und gelötet |
geschweißt, Steuerkopf gemufft und gelötet |
Fahrerfußrasten |
verstellbar |
verstellbar |
Soziusfußrasten |
fest angebracht, umklappbar |
fest angebracht, umklappbar |
Sättel und Zubehör |
Zahl der Sitze |
2 |
2 |
Fahrersattel |
Schaumgummi mit Gummidecke |
Schaumgummi mit Gummidecke |
Soziussattel |
Schaumgummi mit Gummidecke |
Schaumgummi mit Gummidecke |
Werkzeugbehälter |
unter Fahrer- u. Soziussattel abschließbar |
unter Fahrer- u. Soziussattel abschließbar |
Tachometer |
im Scheinwerfer, beleuchtet |
im Scheinwerfer, beleuchtet |
Tachometerantrieb |
am Antriebskettenrad |
am Antriebskettenrad |
Elektrische Anlage |
Lichtmaschine |
Gleichstrommaschine |
Gleichstrommaschine |
Typ |
GM 45/60 |
GM 45/60 |
Hersteller |
IKA |
IKA |
Leistung |
60 Watt |
60 Watt |
Antrieb |
Anker direkt auf der Kurbelwelle |
Anker direkt auf der Kurbelwelle |
Reglerschalter |
Flachregler
RSC 45/6 W, |
Flachregler
RSC 45/6 W, |
Ladekontrollampe |
im Tacho eingebaut |
im Tacho eingebaut |
Sicherung |
25 Amp., rechte Fahrzeugseite, im Reglerbehälter |
25 Amp,, linke Fahrzeugseite, unter der Verkleidung |
Zündspule |
6 Volt, unter dem Kraftstoffbehälter |
6 Volt, unter dem Kraftstoffbehälter |
Batterie |
Spannung |
6 Volt |
6 Volt |
Kapazität |
8 Ah |
8 Ah |
Minuspol |
an Masse |
an Masse |
Scheinwerfer |
160 mm Lichtaustrittsöffnung |
160 mm Lichtaustrittsöffnung |
Hauptlicht |
35/35 W Bilux |
35/35 W Bilux |
Standlicht |
6 Volt 2 W |
6 Volt 2 W |
Schlußlicht |
6 Volt 5 W |
6 Volt 5 W |
Bremslicht |
6 Volt 15 W |
6 Volt 15 W |
Tachobeleuchtung |
6 Volt 0,6 W |
6 Volt 0,6 W |
Kontrollampen |
6 Volt l,2 W |
6 Volt l,2 W |
Maße und Gewichte |
Größte Länge |
2000 mm |
2000 mm |
" Breite |
680 mm |
680 mm |
" Höhe |
1000 mm |
1000 mm |
Radstand |
1325 mm |
1325 mm |
Bodenfreiheit |
150 mm |
150 mm |
Sitzhöhe |
750 mm |
750 mm |
Eigengewicht |
150 kg |
146 kg |
zul. Belastung |
170 kg |
182 kg |
zul. Gesamtgewicht |
330 kg |
340 kg |
Höchstgeschwindigkeit |
114 km |
95 km |
Steigvermögen |
1. Gang |
ca. 38% |
2. Gang |
ca. 20 % |
3. Gang |
ca. 11% |
4. Gang |
ca. 4% |
Füllmengen |
Wechselgetriebe |
1100 ccm Motorenöl |
1100 ccm Motorenöl |
Kraftstoffbehälter |
16 l Kraftstoff |
16 l Kraftstoff |
davon Reserve |
2 l |
2 l |
Federbeine, je Federbein |
80 ccm Stoßdämpferöl,
Caramba Original |
80 ccm Stoßdämpferöl,
Caramba Original |
Diebstahlsicherung |
Lenkerschloß |
Lenkerschloß |
|
Bild 3. Explosivzeichnung des ES-Motors
Bild 4. Leistungskurve ES 250
Bild 5. Leistungskurve ES 175
Bild 6. Verbrauchskurve ES 250
Bild 7. Verbrauchskurve ES 175
Bild 8. Beschleunigungskurve ES 250
Bild 9. Beschleunigungskurve ES 175
nächster Punkt ; Index
Das Triebwerk der Einzylinder-Zweitakt-Motoren besteht
aus Kurbelwelle, Pleuel und Kolben. Durch diese wenigen bewegten Teile
ist ein denkbar geringer Verschleiß innerhalb des Motors gewährleistet.
Die Kurbelwelle ist mit 2 Ringrillenlagern 6205 und einem Ringrillenlager
6302 gelagert. Die Abdichtung des Kurbelgehäuses wird auf der Kupplungsseite
der Kurbelwelle mit einem Radialdichtring A 30 x 52 x 12 DIN 6503 erreicht.
Auf der Lichtmaschinenseite wird ein Radialdichtring verwendet, der in
die Dichtkappe für die Kurbelwelle eingesetzt ist. Das Pleuellager
ist als Doppelrollenlager ausgeführt. Es werden Rollen verwendet
mit den Abmessungen 6x8 DIN 5402 +/- 0,006 mm. Der Leichtmetallkolben
trägt 3 Kolbenringe aus Grauguß. Die Breite der Kolbenringe
beträgt 2,5 mm. Der Kolbenhub bei ES 250 und bei ES 175 ist 65 mm.
nächster Punkt ; Index
Der mit großen Kühlrippen versehene Leichtmetallzylinder
ist mit einer Laufbuchse aus Grauguß ausgerüstet. Der Zylinderdeckel
ist abnehmbar. Die Abdichtung von Zylinder und Zylinderkopf erfolgt durch
eine angedrehte Dichtfläche am Leichtmetalldeckel, d. h., zwischen
beiden Teilen liegt keine Dichtung. Zylinder und Zylinderkopf sind durch
4 Stehbolzen mit Muttern auf dem Kurbelgehäuse verschraubt. Die Bohrung
der ES 250 beträgt 70 mm, die der ES 175 beträgt 58 mm. Dadurch
ergibt sich ein Zylinderinhalt von 250 ccm bei der ES 250 und 173 ccm
bei der ES 175.
|
Bild 10. Zylinder der ES 250
nächster Punkt ; Index
Die Kupplung, eine Mehrscheibenkupplung, die im Ölbad
arbeitet, sitzt direkt auf der Kurbelwelle. Im Inneren des Kupplungskorbes
befinden sich 5 Stahllamellen, zwischen denen 4 Reibbelaglamellen arbeiten.
Die Reibbelaglamellen stehen durch ihre Außenverzahnung mit dem
Kupplungskorb in Verbindung, während die Stahllamellen, mit Innenverzahnung
versehen, mit dem inneren Mitnehmer in Verbindung stehen. Mit 6 Druckfedern
werden die Lamellen zusammengedrückt und so die Verbindung zwischen
Kurbelwelle und Übertragungszahnrad hergestellt.
nächster Punkt ; Index
Als Vergaser werden Zweihebel-Flachschieber-Düsennadelvergaser
der Berliner Vergaserfabrik verwandt. Vergasertyp für ES 250: BVP
N 271/0, für ES 175: BVF N 261/7. Dem Vergaser ist ein Ansauggeräuschdämpfer
vorgeordnet, der die Luftwirbel beseitigt, so daß dem Motor beruhigte
Luft zugeführt wird. Das reichlich bemessene Naßluftfilter
ist in den Werkzeugkasten unter dem Fahrersattel eingebaut. Bei beiden
Modellen ist zwischen Luftfilter und Vergaser ein Ansauggeräuschdämpfer
zwischengeschaltet.
nächster Punkt ; Index
Beide ES-Typen sind mit Batteriezündung 6 Volt und
einer Gleichstromlichtmaschine Typ GM 45/60 von IKA ausgerüstet.
Der Anker der Lichtmaschine sitzt auf dem Kurbel wellenstumpf. Auf der
Haltekappe der Lichtmaschine ist der Unterbrecher für die Zündung
angeordnet. Der Fliehgewichtsregler zur automatischen Zündverstellung
ist zusammen mit dem Unterbrechernocken auf dem Anker angebracht. Zur
Spannungsreglung wird ein Flachregler von IKA Typ RSC 45/6 verwendet.
Dieser Regler sitzt bei der ES 250 unter der rechten Verkleidung, während
er bei der ES 175 seinen Platz unter der linken Verkleidung hat. Zur Kontrolle
der Lichtmaschine während der Fahrt ist im Tachometer eine rote Kontrollampe
eingebaut, die erlischt, sobald die Lichtmaschine Strom erzeugt. Die 6
Volt-Zündspule, die den Hochspannungsstrom für den Zündfunken
liefert, ist unter dem Kraftstoffbehälter zusammen mit dem Signalhorn
in einem Halter am mittleren Rahmenrohr angebracht.
nächster Punkt ; Index
|
Beide ES-Typen sind mit einem Vierganggetriebe ausgerüstet,
dessen Zahnräder dauernd im Eingriff stehen. Das Schalten des Getriebes
geschieht durch einen Fußschalthebel, der mit Kerbverzahnung auf
der Schaltwelle festgeklemmt ist. Er kann für jede Fußhaltung
eingestellt werden. Beim Betätigen des Fußschalthebels wird
mittels eines verzahnten Schaltsegments eine Kurvenwalze gedreht, in deren
Ausfräsungen die Schaltgabeln geführt werden. Diese Schaltgabeln
verschieben die einzelnen Schalträder und damit die Klauen des Getriebes.
Auf diese Art werden die einzelnen Untersetzungen geschaltet.
|
nächster Punkt ; Index
Die Übersetzungsverhältnisse der einzelnen Gänge
sind bei beiden ES-Typen gleich. Ebenso gleichen sich die Übersetzung
zwischen Kurbelwelle und Getriebeantriebswelle beider ES-Typen. Die Kraftübertragung
von der Kurbelwelle zum Getriebe erfolgt durch zwei schrägverzahnte
Zahnräder.
Zähnezahlen und Übersetzungsverhältnisse:
Motor-Getriebe
Zähnezahl |
Übersetzungsverhältnis für ES 250/175 |
28:68 |
2,43:1 |
Getriebeübersetzungen:
- Gang 13:36 = 2,77:1
- Gang 19:31 = 1,63:1
- Gang 22:27 = 1,23:1
- Gang 26:24 = 0,92:1
nächster Punkt ; Index
Die Kraft vom Antriebskettenrad des Getriebes zum Kettenrad
des Hinterrades überträgt eine Rollenkette l/2" x 7,7 x
8,5 mm Dmr. Sie besteht aus 118 Gliedern. Bei beiden Typen ES 250/175
werden Ketten mit gleicher Länge und gleichen Abmessungen verwendet.
Verschieden ist die Zähnezahl von Antriebskettenrad und Kettenrad
des Hinterrades. Dadurch ergeben sich die unterschiedlichen Gesamtübersetzungen
der beiden ES-Typen.
Zähnezahlen der Kettenräder |
Übersetzungsverhältnis |
ES 250 20:45 |
2,25:1 |
ES 175 18:48 |
2,66:1 |
Gesamtübersetzungen:
|
ES 250 |
ES 175 |
1. Gang |
15,12:1 |
17,90:1 |
2. Gang |
8,90:1 |
10,55:1 |
3. Gang |
6,71:1 |
7,95:1 |
4. Gang |
5,02:1 |
5,95:1 |
nächster Punkt ; Index
Der Rahmen ist aus Stahlrohr zusammengesetzt und an den
Verbindungsstellen geschweißt. Der Steuerkopf ist gemufft und hartgelötet.
Ab Fahrgestell Nr. l 106531 wird ein Standardrahmen verwendet, der für
die ES 250 und die ES 175 gleich ist. Bei der ES 175 wird dieser Rahmen
serienmäßig ab Fahrgestell Nr. 3005796 eingebaut. Ein Austausch
des Rahmens der ES 250 (Doppelport) ist nur dann möglich, wenn der
Motor auf Einportanlage umgestellt wird und folgende Teile ausgetauscht
werden:
- Zylinder
- Rahmen (Standardausführung)
- Auspuffrohr
- Schalldämpfer
- Kettenabdeckung (innere und äußere)
- Hinterradverkleidung rechts und links
- Fußbremshebel
- Kippständer und Kippständerfeder
- Fußraste rechts und links
- Soziusfußraste rechts und links
|
Bild 11. Standardrahmen
nächster Punkt ; Index
Die ES-Typen sind mit Langschwingen und Federbeinen ausgerüstet.
Die vorderen Federbeine haben einen Federweg von 142 mm, während
die hinteren Federbeine 115 mm Federweg zulassen. Eingebaute Ölstoßdämpfer
übernehmen die Abdämpfung der Rücklaufenergie der Druckfedern.
Die Federbeine sind für Solo- oder für Soziusbetrieb verstellbar.
Die Verstellung wird mit .Ringmuttern erreicht, deren Drehrichtungen nach
Weich oder Hart mit 'W' und 'H' auf jedem Federbein angegeben sind.
nächster Punkt ; Index
Vorder- und Hinterachsen der ES-Typen sind als Steckachsen
ausgebildet. Gelagert sind die Naben vorn mit 2 Ringrillenlagern 6302
und hinten mit. 2 Ringrillenlagern 6002 und einem Hochschulterlager 6005.
In der Hinterradnabe befindet sich ein Gummidämpfungskörper,
der eine weiche stoßfreie Kraftübertragung gewährleistet.
Es werden Tiefbettfelgen mit den Abmessungen 1,85 x 16 verwendet. Neu
sind die eingebauten Geradwegspeichen, die in die Naben mit besonderen
Speichenaufnahmen eingesetzt sind. Je 2 Speichen sitzen in einer Speichenaufnahme,
die eine einwandfreie Lagerung der Speichenköpfe gewährleistet.
Durch die Speichenaufnahmen wird außerdem ein Verdrehen der Speichen
beim Anziehen der Nippel vermieden.
nächster Punkt ; Index
Im Vorder- und Hinterrad sind mechanische Innenbackenbremsen
eingebaut. Der Durchmesser der Bremstrommeln beträgt bei beiden Bremsen
je 160 mm. Es handelt sich um sogenannte Zentralbremsen, deren Bremsbeläge
nach einem besonderen Verfahren der Firma 'Cosid' aufgeklebt sind. Die
Vorderradbremse wird durch Handhebel und Bowdenzug, die Hinterradbremse
durch Fußhebel und Gestänge betätigt.
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Der Fahrer- und Soziussattel sind mit einer Schaumgummiunterlage
ausgestattet und mit einer Gummidecke überzogen. Beide Sättel
sind aufklappbar. Der unter beiden Sätteln liegende Raum dient als
Werkzeugbehälter. Sie können mit Einsteck-Sicherheitsschlössern
verschlossen werden. Ein gleiches Einsteck-Sicherheitsschloß zum
Starrschließen des Lenkers sichert die abgestellten Maschinen. Alle
drei Sicherheitsschlösser sind mit dem gleichen Schlüssel verschließbar.
Eine reichhaltige Werkzeugausstattung ermöglicht alle Pflegearbeiten
und kleineren Reparaturen an der Maschine. Bei der ES 250 gehören
außerdem zwei große Kunstlederpack laschen zur Ausrüstung.
Diese Taschen sind rechts und links an der hinteren Blechverkleidung angebracht.
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Der große Scheinwerfer mit 160mm Lichtaustrittsöffnung
ist feststehend, d. h., beim Einschwenken des Lenkers bleibt der Scheinwerfer
fest stehen. Eine besondere Konstruktion des Reflektors erlaubt das Verstellen
des Lichtkegels nach oben und unten. Diese Korrektur wird notwendig, wenn
die Maschine mit 2 Personen belastet ist. Das elektrische Signalhorn ist
unter dem Kraftstoffbehälter montiert. An der linken Lenkerseite
befindet sich der Abblendschalter mit kombiniertem Signalknopf. Der Schalter
für Licht und Zündung, der mit dem abziehbaren Zündschlüssel
bedient wird, ist in den Scheinwerfer eingebaut. Er hat 6 Schaltstufen:
0 |
Zündung und Licht ausgeschaltet (Schlüssel abziehbar) |
1 |
Zündung eingeschaltet (Fahrtstellung bei Tag) |
2 |
Zündung eingeschaltet, Stand- und Schlußlicht eingeschaltet |
3 |
Zündung eingeschaltet, Haupt- und Schlußlicht eingeschaltet
(Fahrtstellung bei Nacht) |
4 |
Zündung ausgeschaltet, Stand- und Schlußlicht eingeschaltet
(Parkstellung bei Nacht), Schlüssel abziehbar |
5 |
Zündung eingeschaltet, Licht ausgeschaltet (Anschieben der
Maschine mit entladener oder ohne Batterie möglich) |
Bei den beiden ES-Typen werden 6 Volt-Batterien mit 8 Ah
eingebaut. (Verwendet werden Bleisammler und auch Nickel-Kadmium-Sammler.
Pflegeanweisungen für beide Sammlertypen unter 5.3.10.5.)
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a) Montagebock
Für die Montagearbeiten am Motorrad verwendet man zweckmäßigerweise
einen Montagebock mit folgenden Abmessungen:
Länge |
2000 mm |
Breite |
600 mm |
Höhe |
650 mm |
|
Bild 12. Montagebock für Motorräder
Bild 13. ES auf dem Montagebock
Dieser Bock aus Holz oder Metall bietet den Vorteil, daß
auf ihm alle Teile der zu reparierenden Maschine bequem und ohne Schwierigkeiten
zu erreichen sind. Alle Handgriffe können in normaler Körperhaltung
ausgeführt werden.
Die Platte eines hölzernen Montagebockes wird zweckmäßigerweise
mit Blech beschlagen.
unter Verwendung einer 2,5 m langen Bohle wird die Reparaturmaschine auf
den Montagebock befördert und ebenso heruntergefahren.
b) Motorausbau
- Mit einem Hakenschlüssel wird die Ringmutter des Auspuffrohres
gelöst, die Haltemutter des Schalldämpfers abgeschraubt und
dann die gesamte Auspuffanlage abgenommen.
- Bei der ES 250 sind die hinteren Federbeine abzunehmen. (Bei der ES
175 ist die Abnahme der Federbeine nicht erforderlich.)
- Die Seitenverkleidungsbleche werden entfernt, wie es unter Abschnitt
5.3.2.2, Punkt 6 beschrieben ist.
- Die Ringmutter am Mischgehäuse des Vergasers wird abgeschraubt
und die beiden Vergaserschieber herausgenommen.
- Nachdem der Kraftstoffschlauch vom Kraftstoffhahn zum Vergaser abgezogen
worden ist, wird die Haltemutter der Vergaserabdeckkappe abgeschraubt
und die Kappe abgenommen.
- Die drei Halteschrauben des Lichtmaschinendeckels werden gelöst
und der Lichtmaschinendeckel abgenommen.
- Die Tachometerwelle läßt sich herausziehen, nachdem die
Ringmutter am Tachometerantriebsgehäuse gelöst worden ist.
- Das Hinterrad wird gedreht, bis das Kettenschloß sichtbar ist.
Die Feder des Kettenschlosses wird mit der Flachzange entfernt und nachdem
das Kettenschloß abgenommen worden ist, die beiden Enden der Kette
abgelegt.
- Von der Haltekappe der Lichtmaschine sind 4 Kabel zu lösen:
Kabel DF = grün/blau
Kabel D = grün
Kabel 31 = braun
Kabel l = blau
Bevor diese Kabel abgeklemmt werden, ist durch Entnahme der 25Amp.-Sicherung
aus dem Klemmbrett der Stromkreis der Anlage zu unterbrechen.
- Der Kupplungsbowdenzug läßt sich am Handhebel der Kupplung
aushängen.
- Der Zylinderkopf wird, nachdem die vier Befestigungsmuttern von den
Stehbolzen gelöst worden sind, nach oben abgehoben.
- Die zwei hinteren und der vordere Motorbefestigungsbolzen werden gelöst
und alle drei Bolzen herausgenommen.
- Der Motor wird angehoben und nach rechts aus dem Fahrgestell herausgenommen.
c) Einbau
Der Einbau des Motors geht in umgekehrter Reihenfolge des
Ausbauens vor sich. Es ist ganz besonders darauf zu achten, daß
unbeschädigte bzw. neue Dichtungen für die Überwurfmuttern
der Auspuffrohre Verwendung finden.
Angeklemmte Kabel sind wieder richtig anzuschließen und der Schmiermittelstand
im Getriebe muß kontrolliert werden (1100 ccm Motorenöl). Der
richtige Ölstand im Getriebe ist erreicht, sobald an der vorgesehenen
Kontrollschraube Öl austritt.
|
Bild 14. Herausheben des Motors aus dem Rahmen der ES
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Benötigte Sonderwerkzeuge:
Einspannvorrichtung für Motor |
05 MV-33-0 oder 05-H8-587 |
Auflage für Kolben (Holz) |
05 MW 16a-4 |
Gerät zum Ausdrücken der Pleuelbüchse |
05 H8 594 V3 (18 mm) |
Gegenhalter f. Antriebskettenrad |
05 MW-14-4 |
Gegenhalter f. gr. Antriebsrad |
05 MW-15-3 |
Abzieher für kleines Kettenrad
und großes Antriebsrad |
05 MV-45-3 |
Abzieher für Kupplung
Trennschrauben für Gehäuse |
05-MW-20-4 |
Man verwendet zum Zerlegen des Motors zweckmäßigerweise
eine Einspannvorrichtung. Mit einer solchen Vorrichtung ist es möglich,
den Motor für alle durchzuführenden Arbeitsgänge jeweils
in die gewünschte Lage zu schwenken. Dadurch kann sauber und unfallfrei
gearbeitet werden.
Die Demontage des Motors beginnt auf der Lichtmaschinenseite des Motors.
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Bild 15. Einspannvorrichtung 05 H 8-587 mit eingespanntem ES-Motor
- Der Motor wird in der Einspannvorrichtung befestigt, das Getriebeöl
abgelassen und der Lichtmaschinendeckel des Motors abgenommen.
- Die Lichtmaschine wird ausgebaut, wie es unter 5.1.5.1
beschrieben ist.
- Als nächstes wird der Zylinder abgenommen. Mit dem 14 mm-Steckschlüssel
löst man den Zylinderdeckel und nimmt ihn nach oben ab.
- Jetzt ist der Zylinderkörper nach oben abzuheben und dann der
Kolben durch Unterschieben der Holzunterlage 05 MW 16a-4 zu sichern.
Auf diese Art werden Kolbenbeschädigungen vermieden.
- Der Tachometerantrieb wird ausgebaut und die Sicherung des Antriebskettenrades
aufgebogen. Um ein Mitdrehen des Kettenrades beim Lösen der Haltemutter
zu verhindern, wird der Gegenhalter 05 MW 14-4 eingesetzt und die Mutter
abgeschraubt.
- Mit dem Abzieher 05 MV 45-3 läßt sich das Antriebskettenrad
von der Antriebswelleabziehen.
- Der Motor wird nun in der Einspannvorrichtung geschwenkt, so daß
die Kupplungsseite bearbeitet werden kann. Nachdem die Halteschrauben
des kleinen Abschlußdeckels gelöst worden sind, wird der
Deckel abgenommen. Dadurch ist die Haltemutter der Kupplung zugänglich,
die entsplintet und abgeschraubt wird. Der Kupplungsdeckel wird abgenommen.
|
Bild 16. Gegenhalter 05-MW-14-4 für das Antriebskettenrad zum Lösen
der Haltemutter
Bild 17. Abzieher 05 MV 45-3 zum Abziehen des Antriebskettenrades
Bild 18. Abzieher 05 MW 20-4 zum Abziehen der Kupplung
Bild 19. Gegenhalter 05 MW 15-3 für Lösen der Haltemutter
Bild 20. Abzieher 05 MV 45-3 zum Abziehen des großen Übertragungszahnrades
- Die Kupplung kann jetzt unter Verwendung des Abziehers 05 MW 20-4
abgezogen werden. Dabei ist auf die frei werdenden Lagerrollen des Kupplungskorbes
zu achten. Damit sie nicht herunterfallen, einen flachen Behälter
unterstellen.
- Nun wird das große Antriebszahnrad abgebaut. Dazu verwendet
man den Gegenhalter 05 MW 15-3 und den Abzieher 05 MV 45-3. Vor dem
Abziehen des Antriebszahnrades ist die Blechsicherung der Haltemutter
aufzubiegen und die Mutter abzuschrauben (Gegenhalter verwenden!). Der
Abzieher 05 MV 45-3 ist derselbe wie er beim Abziehen des Antriebskettenrades
Verwendung findet.
- Der Lichtmaschinendeckel, der Abschlußdeckel der Abtriebswelle
und der Schaulochdeckel des Getriebes werden abgenommen.
- Sämtliche Halteschrauben des Gehäuses müssen entfernt
werden (14 Stück). Die beiden Paßhülsen des Gehäuses
sind mit einem Dorn herauszuschlagen, und dann wird das Gehäuse
mit Hilfe von 2 Trennschrauben auseinandergedrückt.
- Nach der Trennung des Gehäuses sind die beiden Getriebewellen
herauszuziehen, ebenso die Kurvenwalze, die Schaltgabeln und die Fußschaltwelle.
- Die Kurbelwelle kann nun mit einer Ausdrückvorrichtung herausgedrückt
werden.
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Bild 21. Trennschrauben zum Auseinanderdrücken des Gehäuses (Montagebock
05 MV 33-0)
nächster Punkt ; Index
Benötigte Sonderwerkzeuge :
Unterlage |
05 MW 16a-4 für Kolben |
Spannring |
05 MW 17-4 für Kolbenringe (ES 250) |
Spannring |
05 MW 35-4 für Kolbenringe (ES 175) |
a) Demontage
- Kraftstoffbehälter abnehmen.
- Der Zylinderdeckel ist mit einem 14 mm-Steckschlüssel zu lösen
und nach oben abzunehmen.
- Die Kraftstoffleitung wird vom Schwimmergehäusedeckel abgenommen
und die beiden Vergaserschieber nach Lösen der Ringmutter herausgezogen.
Die geschlitzte Haltemutter der Vergaserabdeckkappe ist abzuschrauben
und die Vergaserabdeckkappe nach oben abzuheben.
- Die Klemmschraube des Vergasers am Ansaugrohr kann nun gelöst,
der Vergaser vom Ansaugstutzen abgezogen und etwa 20 mm in Richtung
Ansauggeräuschdämpfer zurückgeschoben werden.
- Mit dem Hakenschlüssel (Bordwerkzeug) werden die beiden Überwurfmuttern
der Auspuffe abgeschraubt und die Auspuffrohre vom Zylinder abgenommen.
Die Schelle am Schalldämpfer wird gelöst.
- Der Zylinderkörper ist hochzuschieben und abzunehmen. Damit
der Kolben nicht beschädigt wird, ist es notwendig, sofort die
Holzunterlage 05 MW 16a-4 unter den Kolben zu schieben.
b) Montage
- Um beim Zusammenbau keinen Kolbenring zu beschädigen, werden
die Kolbenringe mit einem Spannring zusammengedrückt. Beim Aufsetzen
des Spannringes darauf achten, daß die Kolbenringe richtig sitzen.
(Haltestifte sichern die Ringe gegen Verdrehen!) Der Zylinderkörper
wird nun zusammen mit einer neuen Fußdichtung über den Kolben
und die Kolbenringe gedrückt. Hierbei ist jede Anwendung von Gewalt
zu unterlassen, weil dabei leicht die Kolbenringe zerbrechen können.
- Sobald die Kolbenringe durch vorsichtiges Herunterdrücken des
Zylinders eingeführt sind, wird die Holzunterlage herausgezogen
und der Spannring vom Kolben abgenommen.
(Das Abnehmen des Spannringes geschieht wie folgt: Man schiebt den Spannring
vom Kolben nach unten, bis er frei um die Pleuelstange liegt. Jetzt
wird der Ring so weit gedreht, bis eine der 4 Stiftschrauben durch seinen
Schlitz hindurchgeführt werden kann. Durch eine weitere Drehung
, ist es dann möglich, auch das Pleuel durch den Schlitz des Spannringes
zu führen und dann den Ring freizubekommen.)
Bei diesen Arbeitsgängen ist der Zylinderkörper mit einer
Hand zu halten. Vor allen Dingen muß auf die Zylinderfußdichtung
geachtet werden, die nicht beschädigt werden darf.
- Der Zylinderkörper wird ganz nach unten geschoben. Dabei ist
darauf zu achten, daß die Zylinderfußdichtung einen guten
Sitz bekommt, um Füllungsverluste auszuschließen.
- Der Zylinderdeckel und die Auspuffrohre sind anzuschließen
und festzuziehen. Der Zylinderdeckel dichtet metallisch ab, d.h., er
wird ohne Dichtung eingebaut. Beschädigte Dichtungsringe des Auspuffrohres
sind durch neue zu ersetzen.
- Der Vergaser ist anzubauen. Der Kraftstoffbehälter und der Fahrersattel
werden aufgesetzt und verschraubt.
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Bild 22. Aufsetzen des Zylinderkörpers unter Verwendung des Spannringes
05 MW 17-4 (ES 175 05 MW 35-4) und der Holzunterlage für d. Kolben
Bild 23. Herausnehmen des Spannringes nach Aufsetzen des Zylinderkörpers
Bild 24. Pleuelbuchse wechseln mit Spezialgerät 05 H 8 594 V3 (18 mm)
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Benötigte Sonderwerkzeuge:
Spezialgerät zum Aus- und Eindrücken der Pleuelbuchse 05 H8
594 V3 (18 mm)
- Die Zylinderabnahme geschieht, wie es unter 5.1.2.1
beschrieben ist.
- Sind die Drahtsprengringe des Kolbens entfernt, wird der Kolbenbolzen
herausgedrückt. (Der Kolbenbolzen geht leicht herauszuschieben,
da er schwimmend gelagert ist.)
Sollte in einem besonderen Falle der Kolbenbolzen einmal fest sitzen,
dann wird zum Herausdrücken das Ausdrückwerkzeug 02 MW 40-3
verwendet.
- Das Sonderwerkzeug 05 H8 594 V3 zum Auswechseln der Pleuelbuchse
ist zu empfehlen. Dieses Gerät arbeitet so, daß die Ersatzbuchse
die ausgelaufene Buchse aus dem Pleuelauge drückt. Die zu entfernende
Buchse fällt, nachdem sie aus dem Pleuelauge herausgedrückt
ist, in eine Hülse, die Ersatzbuchse sitzt dann im Pleuelauge.
Bei dieser Arbeit ist darauf zu achten, daß die Schmierlöcher
der neuen Buchse mit den Schmierlöchern des Pleuelauges übereinstimmen.
Nach Bedarf ist anschließend die Pleuelbuchse auf das richtige
Maß aufzureiben. Das Spiel des Kolbenbolzens in der Buchse soll
+0,020 betragen.
- Zum Zusammenbau ist der Kolben leicht anzuwärmen (30 ... 40°).
Nach dem Aufsetzen des Kolbens muß der Kolbenbolzen mit 2 Drahtsprengringen
gegen seitliches Wandern gesichert werden.
- Beim weiteren Zusammenbau verfährt man wie unter 5.1.2.1.
nächster Punkt ; Index
Sonderwerkzeuge:
Mikrometerschraube
Zylindermeßuhr
Zylinder:
Um die Zylinderbohrung auf Verschleiß zu überprüfen, bedient
man sich einer Zylindermeßuhr, Diese Uhr ist mit Hilfe einer Mikrometerschraube
bzw. eines Lehrringes auf das Normalmaß des Zylinders einzustellen.
Der Zylinder soll auf die Kopfseite gestellt werden. Zur Messung wird
die Zylindermeßuhr so in den Zylinder eingeführt, daß
die Platte gut am Zylindermantel anliegt und der Fühl- oder Führungsstift
beim Schieben der Meßuhr von oben nach unten nicht in die Schlitze
vom Auspuff bzw. von den Überströmkanälen einschnappen
kann (die Meßuhr würde dadurch beschädigt). Gemessen wird
an mehreren Stellen des Zylinders, d. h. im oberen Teil, im unteren Teil,
und zwar in Längs- und Querrichtung. Dabei ist zu beobachten, wieviel
der Zeiger der Meßuhr differiert (Zylinder laufen oval aus). Bei
einem Verschleiß des Zylinders von 0,12 ... 0,15 mm muß er
ausgeschliffen werden. Die Stelle des höchsten Verschleißes
liegt bei der Auslaßkanaloberkante.
|
Bild 25. Zylindermessung an der Oberkante
Bild 26. Zylindermessung an der Unterkante
Kolben:
Bei Wiederverwendung des Kolbens nach einer Demontage ist vor dem Zusammenbau
nachfolgendes zu überprüfen:
- Sitz des Kolbenbolzens,
- Sitz und Abnutzung der Kolbenringe (Kolbenringstoßmaß),
- Maße an verschiedenen Stellen des Kolbens,
- äußerer Zustand des Kolbens (Ölkohleansatz, Preßstellen).
Der Kolbenbolzen hat bei den ES-Modellen Schiebesitz. Fällt
der Kolbenbolzen leicht aus der Bohrung heraus, dann ist er gegen einen
Bolzen mit geringerer Toleranz auszutauschen. Es sind deshalb zwei verschiedene
Abmessungen für Kolbenbolzen vorhanden, die zur besseren Unterscheidung
farbig gekennzeichnet sind.
- schwarz von 0,0025 mm ... 0,0050 mm
- weiß von 0 ... 0,0025mm
Es besteht also die Möglichkeit, den schwarz gezeichneten
Kolbenbolzen gegen einen weiß gezeichneten Bolzen mit weniger Toleranz
einzubauen. Sollte bereits ein weiß gezeichneter Kolbenbolzen eingebaut
sein, so gibt es keine weitere Übergröße mehr. Der Kolben
muß dann erneuert werden.
|
Das Höhen- und Stoßspiel der Kolbenringe ist
zu kontrollieren, denn die Ringe haben drei wichtige Funktionen auszuüben.
Einmal die Abdichtung gegen den Druck der Verbrennungsgase von oben her,
zum anderen streifen sie das überflüssige Öl vom Zylindermantel
ab und sorgen so für einen gleichmäßigen Ölfilm.
Als letztes stellen die Kolbenringe die Verbindung zwischen Kolben und
Zylinderwand her und sind dabei ein wichtiger Faktor für die Ableitung
der Wärme des Kolbens an die Zylinderwand.
|
Festsitzende Kolbenringe müssen vorsichtig aus ihren
Nuten gelöst werden, wobei darauf zu achten ist, daß sich die
Ringe nicht verdrehen. Es ist nicht immer erforderlich, einen Kolbenring,
der durch starken Ölkohlenansatz festgesessen hat, zu ersetzen. Ein
solcher Ring hat bei weitem seine Spannung nicht verloren, sondern er
war nur in seiner Ausdehnung behindert. Nach der Säuberung kann er
ohne weiteres wieder verwendet werden. Es ist lediglich darauf zu achten,
daß die Ringe immer wieder in die gleiche Ringnut eingebaut werden.
Abgenutzte Ringe erkennt man daran, daß das Kolbenringstoßmaß
übernormal groß geworden ist (Normalmaß 0,15mm).
|
Ein kleineres Kolbenringstoßmaß beim Einbau
verbessert nicht die Laufeigenschaften des Motors, sondern führt
zum Klemmen der Kolbenringe. Ebenso sind Ringe zu ersetzen, die verspannt
in ihrer Nut gesessen haben. Diese Ringe sind erkenntlich an den ungleichmäßigen
Anlageflächen. Nach der Reinigung müssen die Kolbenringe mit
einem Höhenspiel von 0,06 ... 0,09 mm eingebaut werden. Die Kontrolle
des Höhenspiels wird mit einer Fühllehre vorgenommen. Beim Einbau
der
|
Bild 27. Messen des Kolbenringstoßmaßes
Bild 28. Kolben messen (Oberkante)
Bild 29. Kolben messen (Unterkante)
Bild 30. Pleuelstange auf Verbiegung prüfen
Ringe ist darauf zu achten, daß die Sicherungsstifte
in den Ringnuten, die die Kolbenringe am Verdrehen hindern, fest sitzen.
Bei gelockerten Stiften ist es nicht ratsam, sie befestigen zu wollen,
sondern es ist besser, den Kolben auszutauschen.
Nach der Montage des Kolbens auf das Pleuel ist zu prüfen, ob sich
der Kolben während der Montage verzogen hat. Man prüft dazu
mit der Mikrometerschraube das Maß unmittelbar über dem Bolzenauge,
und zwar in Längs- und Querrichtung. Die Überprüfung nimmt
man auch am unteren Teil des Kolbenhemdes vor. Beim Einbau des Kolbens
muß man beachten, daß der auf dem Kolbenboden eingeschlagene
Pfeil in Richtung des Auspuffes bzw. in Fahrtrichtung zeigt.
Zeigt ein Kolben leichte Freßstellen, die sich nicht über das
gesamte Kolbenhemd erstrecken, dann werden diese mit einem in Öl
getauchten Korundstein beseitigt. Es ist nicht zu empfehlen, für
diese Arbeit Schmirgelleinewand zu verwenden, weil dadurch die danebenliegenden
Stellen angegriffen werden und mehr Material beseitigt wird, als erforderlich
ist. Überziehen die Freßstellen das gesamte Kolbenhemd, oder
sollte Material über die Kolbenringe geschmiert worden sein, so ist
der Kolben auszuwechseln.
Vor dem Zylinderauswechseln ist der Kolben auszuwinkeln. Das geschieht
durch Richten des Pleuels. Ein Zeichen, daß der Kolben einseitig
lief, ist Ölkohlebildung an einer Seite des Kolbenhemdes.
nächster Punkt ; Index
Vor dem Überprüfen und Nachmessen einer Kurbelwelle
sind sämtlicher Schmutz und Ölrückstände zu beseitigen.
Besonders die Lagerstellen sind gut mit Waschbenzin zu waschen und danach
mit Preßluft auszublasen. Die Kurbelwelle wird zwischen die Körnerspitzen
einer Drehbank gespannt:
|
Bild 31. Prüfen des Gleichlaufes der Kurbelwelle
noch besser eignet sich ein Auswinkelgerät. An das
Pleuellager wird eine Mikrometerschraube angesetzt, mit welcher man das
Radialspiel des Pleuellagers überprüfen kann. Dieses Spiel darf
0,015 mm nicht überschreiten. Das Axialspiel des Pleuels wird mit
einer Fühllehre gemessen und soll 0,25 mm nicht überschreiten.
Eine weitere Überprüfung erstreckt sich auf Schlag der Kurbelwelle.
Dazu wird an beiden Lagerspitzen der Kurbelwellenlager 6205 eine Mikrometeruhr
angesetzt und die Welle gedreht. Am Ausschlag des Zeigers der Mikrometeruhr
kann man den evtl. Schlag feststellen.
Es ist ferner zu kontrollieren, ob die Pleuelstange nicht verdreht ist.
Dazu wird ein Prüfdorn in das Pleuellager gesteckt und verglichen,
ob Prüfdorn und Kurbelwellenenden genau parallel laufen. Falls das
Pleuel nachgerichtet werden muß, so darf zu diesem Zweck der Prüfdorn
nicht verwendet werden. Über die Messung des Axialspiels der Kurbelwelle
im Gehäuse ist unter 5.1.3, Punkt 10 geschrieben
worden.
|
Bild 32. Prüfen des Axialspiels des Pleuellagers
Bild 33. Kurbelwelle ES 250 neue Ausführung (links), alte Ausführung
(rechts)
Bild 34. Schalldämpfer zerlegen
Ab Motornummer 2106651 bei der ES 250 und ab Motornummer
4003285 bei der ES 175 werden neue Kurbelwellen mit abgedeckten Hubscheiben
verwendet. Dadurch verändert sich die Breite der Kurbelwelle um 1,5
mm. Diese abgedeckte Kurbelwelle, mit der eine Verkleinerung des Vorkompressionsraumes
erreicht wird, trägt zur Erhöhung des Spüldruckes bei.
Soll eine neue Kurbelwelle in einen alten Motor eingebaut werden, so ist
es notwendig, beide Kurbelgehäusehälften gegen neue Gehäusehälften
auszutauschen. Zur Unterscheidung der Kurbelwellen, die äußerlich
für die Typen ES 250 und ES 175 völlig gleich sind, wird auf
der Kurbelwange die Zahl 250 bzw. 175 mit Elektroschreiber angebracht.
nächster Punkt ; Index
Die ES-Typen sind mit einer Auspuffanlage ausgerüstet,
die nach dem Reflexionssystem arbeitet. Durch besondere Anordnung der
Prallbleche und der Bohrungen im Auspuffmittelrohr werden die Auspuffgase
mehrfach umgelenkt und somit weitgehend entspannt. Das Auspuffgeräusch
wird auf diese Art auf ein Minimum reduziert. Nach einer Fahrtstrecke
von etwa 500km ist es erforderlich, die Auspuffanlage zu reinigen. Zu
diesem Zweck wird der Schalldämpfer auseinandergenommen. Sehr festsitzende
Rückstände werden abgebrannt. Hierbei ist auf die Verchromung
des Anschlußstückes zu achten, damit dieselbe nicht ausgeglüht
wird.
Zerlegen des Schalldämpfers.
- Die Blechsicherung im Auspuffendstück wird aufgebogen und die
Mutter mit einem 14 mm-Steckschlüssel entfernt.
- Das Auspuffendstück wird vom Auspuff abgezogen.
- Die Befestigung des Schalldämpfermantels am Rahmen wird gelöst
und der Mantel nach hinten abgezogen.
- Die Befestigungsschelle wird gelockert und der Dämpfungseinsatz
vom Auspuffrohr abgezogen.
Bei der Reinigung des Dämpfungseinsatzes ist besonders
darauf zu achten, daß die vorhandenen Bohrungen nicht erweitert
werden, weil sonst die Abstimmung des Schalldämpfers zum Motor nicht
mehr stimmt und dadurch ein Leistungsverlust eintritt.
Der Zusammenbau des Schalldämpfers erfolgt sinngemäß in
umgekehrter Reihenfolge.
nächster Punkt ; Index
Benötigte Sonderwerkzeuge:
Einspannvorrichtung für Motor |
05 H8 587 oder 05 MV 33-0 |
Spannring für Kolbenringe |
05 MW 17-4 (ES 250)
02 MW 35-4 (ES 175) |
Auflage für Kolben |
05 MW 16a-4 |
Lehre zum Ermitteln der Axialluft der Kurbelwelle |
05 ML 4-3 |
Gegenhalter für Antriebskettenrad |
05 MW 14-4 |
Gegenhalter für großes Antriebszahnrad |
05 MW 15-3 |
Spannvorrichtung zum Spannen der Kupplung |
05 MV 47-2 |
Dorn für Radialdichtring (l. Gehäusehälfte) |
05 MW 9-4 |
Dorn für Ringrillenlager 6303 |
05 MW 11-4 |
Dorn für Ringrillenlager 6205 |
05 MW 12-4 |
Profilsteckschlüssel für Kurvenwalze |
02 MW 60-3 |
Profilsteckschlüssel für Leerlaufkontakt |
05 MW 22-4 |
Hülse für Lagerrollen der Kupplung |
05 MW 13-4 |
Zur Montage des Motors verwendet man wieder eine Einspannvorrichtung,
wie unter Punkt 5.1.2 beschrieben wurde.
- In die linke Gehäusehälfte ist zunächst der Sprengring
für das linke Kurbelwellenlager einzusetzen. Danach wird das Ringrillenlager
6205 in die linke Gehäusehälfte eingesetzt. Mit Hilfe des
Domes 05 MW 9-5 kann der Radialdichtring eingedrückt werden, so
daß die Lippe nach der Kupplung zu zeigt.
- Die Kurbelwelle mit dem langen Kurbelzapfen wird in die linke Gehäusehälfte
eingelegt. Dieser Zapfen trägt später die Kupplung.
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Bild 35. Einsetzen des Radialdichtringes in die linke Gehäusehälfte
unter Verwendung des Dornes 05 MW 9-4
- In die Öffnungen für die Haupt- und die Antriebswelle werden
je ein Sprengring zur Sicherung der Ringrillenlager eingesetzt. Für
die Hauptwelle findet das Ringrillenlager 6204 und für die Antriebswelle
das Ringrillenlager 6203 Verwendung. Beide Lager sind durch je einen
weiteren Sprengring von innen gegen seitliches Wandern gesichert.
- Die Haupt- und die Antriebswelle werden zusammengestellt und dann
zusammen mit der Kurvenwalze, den Schaltgabeln und dem Führungsbolzen
für die Schaltgabeln in das Gehäuse gebracht. Die längere
Schaltgabel zuerst nach links oben zeigend, dann die kürzere nach
rechts oben zeigend.
- Nun sind die beiden Schaltarretierungen von unten her in die linke
Gehäusehälfte einzusetzen, sie müssen in die Ausfräsungen
der Kurvenwalze eingreifen. (Vorsicht beim Einbau, damit keine Kugel
verlorengeht.)
Mit dem Profilsteckschlüssel 02 MW 60-3 wird jetzt die Kurvenwalze
gedreht und dabei kontrolliert, ob alle Gänge einwandfrei arbeiten.
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Bild 36. Kontrolle der Schalträder und Sehaltgabeln durch Drehen der Kurvenwalze
mit dem Profilsteckschlüssel 02 MW 60-3
- Sind die Gänge einwandfrei zu schalten, so wird die Fußschaltwelle
mit dem Schaltstück eingebaut. Danach bringt man das Zahnsegment
mit dem Kontaktblech an. Dabei ist darauf zu achten, daß sich
der schräg angeschliffene Zahn der Kurvenwalze mit dem Körner
deckt, der auf der Rückseite des Zahnsegmentes eingeschlagen ist.
- Auf die Hauptwelle wird nun der innere Laufring des Ring-Zylinderlagers
NJL 17 DIN 5412 aufgeschoben, und zwar so, daß der Bund des Laufringes
den Zahnrädern zu zeigt. Die Laufbuchse des 4. Gangrades darf beim
Aufschieben des Lagerringes keinesfalls fest werden, weil sonst ein
Festgehen des Zahnrades bzw. der Welle unvermeidlich ist.
- Die rechte Gehäusehälfte ist vorher auf einer Heizplatte,
oder in einem Wärmeofen auf ca. 60 ... 80°C vorzuwärmen. Bevor
mit dem Anbau dieser Gehäusehälfte begonnen wird, baut man
das Ring-Zylinderlager in die rechte Gehäusehälfte ein. Danach
setzt man mit Hilfe der beiden Paßhülsen das Gehäuse
zusammen.
- Bevor nun das vorgewärmte Gehäuse erkaltet, setzt man das
Ringrillenlager 6303 der Antriebswelle und das Ringrillenlager 6205
der Kurbelwelle in die rechte Gehäusehälfte ein. Dazu kommen
die beiden Dorne 05 MW 11-4 und 05 MW 12-4 zur Verwendung.
- Das Gehäuse ist zusammenzuschrauben (14 Schraubenbolzen) um
das Radialspiel der Kurbelwelle prüfen zu können. Dieses Spiel
soll 0,01 bis 0,02 mm betragen und wird mit der Lehre 05 ML 4-3 gemessen.
Das Meßinstrument wird mit einer Hand über den Kurbelwellenstumpf
(Lichtmaschinenseite) angelegt. Mit der anderen Hand bewegt man die
Kurbelwelle seitlich. Das vorhandene Axialspiel läßt sich
so an der Meßuhr ablesen. Das Spiel wird durch Beilegscheiben
zwischen Lageraußenring und Dichtkappe ausgeglichen.
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Bild 37. Einsetzen des Ringrillenlagers 6303 mit dem Dorn 05 MW 11-4
Bild 38. Einsetzen des Ringrillenlagers 6205 mit dem Dorn 05 MW 12-4
- Die Leichtgängigkeit des l. und des 4. Gangrades nach dem Zusammenbau
ist nochmals zu überprüfen. Beim l. Gangrad prüft man,
indem man durch die Öffnung des Kickstarterritzels faßt und
so die Leichtgängigkeit kontrolliert. Beim 4. Gangrad ist die Prüfung
durch die Öffnung des Schaulochdeckels möglich.
- Die Dichtkappen der Lichtmaschine und der Antriebswelle sind festzuschrauben
(Papierdichtung mit Dichtmasse).
- Auf der Kupplungsseite wird das große schrägverzahnte
Zahnrad montiert und die Befestigungsmutter mit einer Blechsicherung
gesichert.
- Anschließend wird das kleine Übertragungszahnrad angebracht.
Besonders sorgfältig ist bei dieser Arbeit auf die 36 Zylinderrollen
zu achten. Diese Rollen werden mit Fett in ihre Lagerstelle eingelegt
und dann mit der Zentrierhülse Nr. 05 MW 13-4 gleichmäßig
an den Kurbelwellenstumpf gedrückt. Die Hülse wird abgezogen
und das kleine Übertragungszahnrad über die Lagerrollen geschoben.
Die weitere Montage der Kupplung ist wie unter 5.1.4
beschrieben vorzunehmen.
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Bild 39. Prüfen des Radialspiels der Kurbelwelle mit der Lehre 05 ML 4-3
Bild 40. Zentrierhülse 05 MW 13-4 zum Einsetzen der 36 Zylinderrollen
zur Kupplungslagerung
- Kolben und Zylinder sind zu montieren. Die Montage des Kolbens ist
mit keinerlei Schwierigkeiten verbunden, da der Bolzen Schiebesitz hat
und nach einem ganz leichten Anwärmen des Kolbens auf etwa 30°C
mit dem Finger eingedrückt werden kann. Vor dem Einsetzen ist der
Kolben leicht einzuölen. Um ein Wandern des Kolbenbolzens zu verhindern,
werden rechts und links in den Kolben je ein Drahtsprengring in die
dafür vorgesehenen Sicherungsnuten eingesetzt. Die weitere Montage
des Zylinders wird, wie unter 5.1.2.1 bereits beschrieben
wurde, vorgenommen.
- Auf der Lichtmaschinenseite wird das Antriebskettenrad montiert und
die Befestigungsmutter mit einer Blechsicherung gesichert. Danach ist
der Tachometerantrieb anzubauen. Ist die Lichtmaschine montiert, wird
die Zündung eingestellt. (Siehe 5.10.5.5.)
Mit dem Lichtmaschinendeckel kann diese Motorseite nun verschlossen
werden.
- Vor der Montage des Kupplungsdeckels ist zu prüfen, ob der Kickstarter
eingreift und der Kupplungsbowdenzug richtig eingehängt wurden
ist. Beim Anbau wird eine Papierdichtung ohne Dichtungsmittel untergelegt.
Ganz besonders muß darauf geachtet werden, daß die Federspange
des Mitnehmers zum Kickstarterzahnrad in die dafür vorgesehene
Ausfräsung des Gehäuses eingesetzt wird.
- Zuletzt wird der Fußschalthebel und der kleine Abschlußdeckel
montiert.
nächster Punkt ; Index
Vor dem Ausbau der Kupplung ist das Öl abzulassen.
- Die Abschlußkappe mit dem Gummidichtring wird abgenommen.
- Die Haltemutter der Kupplung wird dadurch sichtbar. Der Splint ist
zu entfernen und die Kronenmutter mit einem 22er Steckschlüssel
abzuschrauben.
- Der Abschlußdeckel der Kupplungsseite wird gelöst.
- Nun wird der Kupplungsabzieher 05 MV 20-4 aufgesetzt und die Kupplung
abgezogen. Während des Abziehens muß der Abzieher mit einem
24er Maulschlüssel gegengehalten werden.
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- Auf das Doppelrollenlager, das die Kupplung trägt, ist zu achten.
Es ist vorteilhaft, einen Behälter unter den Motor zu stellen,
um herunterfallende Rollen (36 Stück) aufzufangen.
nächster Punkt ; Index
- Der abgezogene, komplette Kupplungskorb wird in die Spannvorrichtung
05 MW 47-2 eingesetzt und etwas zusammengedrückt.
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Bild 42. Einzelteile der Kupplung
Bild 43. Vorrichtung zum Spannen und Entspannen der Kupplung
- Die Sicherungsbleche der 6 Halteschrauben sind aufzubiegen, die Muttern
mit 9 mm-Schlüssel abzuschrauben und die 6 Senkschrauben nach unten
herauszunehmen.
- Die Kupplung wird entspannt und dabei die Spannvorrichtung abgenommen.
- Nachdem der Deckel zum Zahnkranz abgenommen worden ist, kann man
die Kupplungslamellen einzeln aus dem Kupplungskörper herausnehmen.
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Benötigte Sonderwerkzeuge:
Gegenhalter |
05 MW 15-3 |
Abzieher |
05 MV 45-3 |
Abzieher für Kupplung |
- Vor Beginn der Arbeiten, möglichst noch bei warmem Motor, Öl
ablassen.
- Kupplungsdeckel abnehmen, Befestigungsmutter der Kupplung entsplinten
und abschrauben. Nach Lösen der Halteschrauben wird der Abschlußdeckel
abgenommen.
- Mit dem Kupplungsabzieher wird nun die Kupplung abgezogen (darauf
achten, daß keine Lagerwalze der Kupplung verloren geht, 36 Stück).
- Vom großen Antriebszahnrad ist die Blechsicherung aufzubiegen,
der Gegenhalter 05 MW 15-3 wird angesetzt und die Mutter mit einem 24
mm-Schlüssel abgeschraubt.
- Nach dem Lösen der Mutter wird der Abzieher 05 MW 45-3 angesetzt
und unter gleichzeitiger Verwendung des Gegenhalters 05 MW 14-4 (am
Antriebskettenrad ansetzen) das große Zahnrad abgezogen.
Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge.
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Bild 44. Gegenhalter für großes Antriebszahnrad 05 MW 15-3
Bild 45. Abzieher zum Abziehen des großen Antriebszahnrades
nächster Punkt ; Index
Die Kickstarterwelle ist im Kupplungsdeckel und in der
linken Gehäusehälfte des Motors gelagert. Das Kickstarterrad
greift in das Zahnrad des l. Ganges ein und läuft mit. Beim Heruntertreten
der Kickstarterkurbel wird durch eine Schnecke auf der Kickstarterwelle
der Mitnehmer in Richtung des Kickstarterzahnrades verschoben. Die Klauen
von Kickstarterzahnrad und Mitnehmer fassen zusammen, und die Kurbelwelle
wird nun über die Räder des ersten Ganges, die Antriebswelle
des Getriebes, über das Zahnrad auf der Antriebswelle und das Zahnrad
auf der Kurbelwelle in Umdrehungen versetzt.
Als Kickstarterfeder wird eine Schraubenfeder verwendet, welche auf der
einen Seite um den Bundbolzen der Kickstarterwelle faßt und auf
der anderen Seite im Kupplungsdeckel sitzt.
Der Ausbau der Kickstarterkurbel und der Kickstarterfeder geht folgendermaßen
vor sich:
- Getriebeöl ablassen.
- Der Abschlußdeckel und die Mutter der Kupplung ist abzunehmen.
Die Halteschrauben des Kupplungsdeckels werden gelöst und der Deckel
abgenommen.
- Am Kupplungshandhebel wird der Kupplungsbowdenzug ausgehängt.
Der weitere Ausbau der Peder und des Kickstarterhebels ist nun leicht
vorzunehmen, da der ausgebaute Deckel leicht zu handhaben ist.
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Bild 46. Kupplungsbowdenzug einhängen
- Die Mutter der Keilschraube des Kickstarterhebels wird abgeschraubt
und der Keilbolzen mit einem Dorn herausgeschlagen. Das freie Ende der
Kickstarterwelle wird zu diesem Zweck mit Leichtmetallbacken in einen
Schraubstock eingespannt.
- Ist die Kickstarterkurbel, abgenommen worden, läßt sich
der Kupplungsdeckel abnehmen und ebenso leicht die Feder von der Kickstarterwelle.
nächster Punkt ; Index
Benötigte Sonderwerkzeuge:
Abdrückschraube für Anker 02 MW 39-4
- Batterie abklemmen.
- Abschlußdeckel auf der Lichtmaschinenseite des Motors abnehmen.
- Kabelanschlüsse an der Haltekappe der Lichtmaschine abnehmen.
Es sind 4 Kabel zu lösen:
Kabel DF = grün/blau
Kabel D = grün
Kabel 31 = braun
Kabel 1 = blau
- Jetzt werden die Halteschrauben der Haltekappe gelöst, die Haltefedern
der Schleifkohlen abgenommen und die Schleifkohlen in ihren Führungen
etwas zurückgezogen.
- Mit einem 11 mm-Schlüssel wird die Ankerhalteschraube schraubt.
Der Nockenträger wird gelockert.
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Bild 47. Ausbau Haltekappe
Bild 48. Ankerausbau
- Die Haltekappe wird nun zusammen mit dem Nockenträger abgenommen.
- Der Anker muß mit der Abdrückschraube 02 MW 39-4 abgezogen
werden. Das geschieht, indem die Abdrückschraube in das Gewinde
der Ankerhalteschraube eingedreht wird. Dabei muß der Anker mit
der Hand gegengehalten werden. (Sollte es nicht möglich sein, den
Anker mit der Hand zu halten, so ist der Gegenhalter 05 MW 14-4 zu verwenden,
der am Antriebskettenrad angesetzt werden muß. Dabei l. Gang einschalten.)
nächster Punkt ; Index
Vom einwandfreien Zustand der Lichtmaschine und des Unterbrechers
hängt die störungsfreie Funktion der Lichtanlage und der Zündung
ab. In gewissen Zeitabständen ist es deshalb erforderlich, diese
beiden wichtigen Teile zu überprüfen und schadhaft gewordene
Teile zu ersetzen.
Bei der Lichtmaschine erstreckt sich die Kontrolle auf folgende Teile:
- Polschuhe und Erregerspulen
- Anker und Kollektor
- Kohlebürsten und Bürstenhalter
Wenn irgendwelche Arbeiten an der Lichtmaschine ausgeführt
werden, dann ist die Anlage grundsätzlich stromlos zu machen. Vor
Beginn der Arbeiten wird deshalb die Sicherung aus dem Klemmbrett entfernt.
Lichtmaschine
- Etwa alle 5000 km kontrolliert man, ob die Erregerwicklungen der
Lichtmaschine unbeschädigt sind. Dazu muß die Haltekappe
abgenommen werden, wie es unter 5.1.5.1, Punkt
l ... 6 beschrieben ist.
Besonders achte man auf Schleifspuren, die einmal auf den Polschuhen
und zum anderen auf dem Anker sichtbar werden können. Bei solchen
Anzeichen ist zu untersuchen, wo die Fehlerquelle liegt, damit sofort
Abhilfe geschaffen werden kann.
Es ist möglich, daß der Anker schlägt, oder daß
zuviel Lagerspiel der Kurbelwelle vorhanden ist.
- Der Kollektor ist auf eingelaufene Stellen zu untersuchen. Zwischen
den einzelnen Lamellen des Kollektors befinden sich Isolierblättchen,
welche etwas mehr zurückstehen müssen, als die Lamellen des
Kollektors. Sollte das wegen Verschmutzung oder Abnutzung nicht mehr
der Fall sein, dann sind die Zwischenräume mit einem geeigneten
Instrument freizumachen bzw. auszustoßen, so daß die Isolierblättchen
etwa 0,2 mm zurückstehen.
Ein eingelaufener Kollektor ist zu überdrehen und anschließend
ebenfalls wie beschrieben auszustoßen. Die Kohlebürsten müssen
mit der ganzen Fläche auf dem Kollektor aufliegen.
- Die Kohlebürsten müssen in ihren Führungen leicht
gleiten und der Federdruck die vorgeschriebenen Werte erreichen. Bei
zuwenig Federdruck fangen die Kohlebürsten auf dem Kollektor an
zu springen, es entsteht Bürstenfeuer, und durch die entstandene
Wärme glühen die Druckfedern der Kohlebürsten aus. Zu
schwache Federn und zu weit abgenutzte Bürsten sind unverzüglich
auszuwechseln (dabei nur Originalteile verwenden).
- Vor dem Zusammenbau sind alle Teile der Lichtmaschine von Staub und
Schmutz zu befreien. (Ausblasen mit Preßluft.) Verölte Teile
sind mit reinem (ölfreiem) Benzin auszuwaschen. Es ist aber darauf
zu achten, daß vor dem Einbau alle Teile restlos trocken sind.
Ist die Haltekappe der Lichtmaschine montiert, so wird bei langsamem
Durchdrehen festgestellt, ob der Anker rundläuft. (Der Motor wird
dazu ohne Zündkerze durchgedreht, um jeden Punkt an dem der Anker
schleifen könnte, sofort feststellen zu können.)
Unterbrecher
- Die Unterbrecherkontakte sind auf Abbrand zu untersuchen. Angeschmorte
Kontakte sind mit einer Kontaktfeile zu glätten, während stark
verbrannte Kontakte ausgetauscht werden müssen. Stark verbrannte
Kontakte lassen auf einen beschädigten bzw. nicht arbeitenden Kondensator
schließen. Sollte sich beim Probelauf ein starkes Kontaktfeuer
zeigen, dann muß der Kondensator ausgetauscht werden.
- Der Abstand der Unterbrecherkontakte ist auf 0,4 mm mit einer Fühllehre
einzustellen. Der Schmierfilz des Unterbrechers wird mit 2 Tropfen Motorenöl
versehen. Beim Durchdrehen des Motors ist darauf zu achten, daß
der Schmierfilz nur die höchste Stelle des Nockens berührt.
(Auf diese Weise wird ein Verölen der Kontakte verhindert.)
- Die Fliehgewichte müssen leicht und gleichmäßig auseinandergehen.
Evtl. Rostansatz ist zu beseitigen, und mit einem Tropfen Öl läßt
sich die Leichtgängigkeit verbessern. Wichtig ist eine gleichmäßige
Federspannung. (Ungleichmäßig arbeitende Federn sind auszuwechseln.)
- Die Kabelanschlüsse der Lichtmaschine und des Unterbrechers
sind nachzuziehen. Ebenso ist auf einwandfreie Isolierung sämtlicher
Kabel zu achten.
|
Bild 49. Einstellen der Unterbrecherkontakte
nächster Punkt ; Index
- Ist der Austausch des Reglerschalters erforderlich, dann nimmt man
bei der ES 250 den rechten Deckel der Hinterradverkleidung ab. Bei der
ES 175 dagegen wird nur der linke Verkleidungsdeckel abgenommen. Der
Regler ist nun zugänglich.
- Bevor man mit der Arbeit an der elektrischen Anlage beginnt, wird
die Sicherung aus dem Klemmbrett entfernt und dadurch die Anlage stromlos
gemacht.
|
Bild 50. Regler und Sicherung bei ES 250
Bild 51. Regler und Sicherung bei ES 175
- Nun entfernt man die Kabel 51 (rot-grün), DF (grün-blau)
und D (2 grüne Kabel).
- Sind die 3 Halteschrauben des Reglers entfernt worden, kann der Regler
abgenommen werden.
- Der Einbau eines neuen oder des instand gesetzten Reglers wird sinngemäß
in umgekehrter Reihenfolge vorgenommen.
nächster Punkt ; Index
Die Zündspule 6 Volt A DIN 72531 ist am mittleren
Rahmenrohr unter dem Kraftstoffbehälter zusammen mit dem Signalhorn
in einem gemeinsamen Halter geschützt untergebracht.
|
Bild 52. Kraftstoffbehälter abnehmen
Bild 53. Zündspule und Signalhorn
Beim Ausbau verfährt man folgendermaßen:
- Der Kraftstoffbehälter wird entleert. Der Kraftstoffschlauch,
der beide Hälften des Kraftstoffbehälters verbindet, wird
abgenommen.
- Der Fahrersattel wird aufgeklappt und die 4 Befestigungsschrauben
herausgeschraubt. Der Sattel kann nun abgenommen werden.
- Die vordere und die hintere Befestigungsschraube des Kraftstoffbehälters
werden gelöst und der Kraftstoffbehälter nach hinten oben
abgenommen.
- Nachdem die Gummischutzkappen der Kabelanschlüsse zurückgeschoben
worden sind, werden das Kabel l (blau), das Kabel 15 (schwarz-weiß-blau)
und das dicke Hochspannungskabel zur Zündkerze, abgenommen.
- Die beiden oberen Befestigungsschrauben der Schelle werden gelockert,
und nun kann die Zündspule nach hinten aus der Halterung herausgezogen
werden.
nächster Punkt ; Index
Benötigte Sonderwerkzeuge:
Lehre zum Einstellen der Zündung 02-ML 10-3
Prüflampe
- Die Abschlußkappe des Motors auf der Lichtmaschinenseite muß
entfernt und die Zündkerze herausgeschraubt werden.
- An Stelle der Zündkerze ist die Lehre zum Einstellen der Zündung
einzuschrauben.
- Bevor man eine genaue Einstellung der Zündung vornehmen kann,
müssen die Unterbrecherkontakte gesäubert und auf den Abstand
von 0,4 mm eingestellt werden. (Es ist darauf zu achten, daß die
Einstellung der Kontakte an höchster Nockenstelle vorgenommen wird.)
- Zum Festlegen des Zündzeitpunktes wird die Prüflampe an
das Kabel Nr. l angeklemmt (blaues Kabel, das Strom von der Zündspule
zuführt).
- Mit einem 11 mm-Schlüssel wird nun der Motor in Drehrichtung
gedreht, bis der obere Totpunkt erreicht ist (OT wird genau mit der
Prüflehre festgestellt). Dann wird der Motor 3,5 mm zurückgedreht,
und an dieser Stelle muß bei voll ausgedrückten Fliehgewichten
die angeklemmte Prüflampe aufleuchten.
|
Bild 54. Zündeinstellehre 02 ML 10-3
Bild 55. Prüflampe zur Zündeinstellung
Bild 56. Lichtmaschine
- Leuchtet die Lampe früher oder später auf, muß nach
Lockern der beiden Klemmschrauben l und 2 die Unterbrechergrundplatte
verstellt werden, bis die vorgeschriebene Einstellung erreicht ist.
Verdrehen der Unterbrechergrundplatte in Drehrichtung ergibt Spätzündung,
entgegengesetzt Frühzündung.
- Prüflampe abklemmen, alle Schrauben nochmals auf festen Sitz
überprüfen und Abschlußdeckel montieren. Lehre zum Einstellen
der Zündung abnehmen und Zündkerze einschrauben.
Der angegebene Vorzündungswert ist in langen Versuchsreihen als
der günstigste Wert ermittelt worden und darf nicht verändert
werden.
Schlechte Leistung und ein erhöhter Verbrauch sind die Folgen falscher
Zündeinstellung.
ES 175
Bei der ES 175 werden die gleichen Arbeitsgänge durchgeführt.
Nur ist hier darauf zu achten, daß der Zündzeitpunkt 4,0 mm
vor dem oberen Totpunkt liegt.
nächster Punkt ; Index
Störung |
Ursache |
Behebung |
Kein Funke an der Zündkerze |
- Zündung nicht eingeschaltet
- Batterie entladen
- Zündkerze defekt
- Unterbrecherhebel hebt nicht ab
- Die Kabel 1 oder 15 zur Zündspule sind unterbrochen
- Unterbrecherkontakte sind stark verbrannt
- Zündspule defekt
- Sicherung durchgebrannt
- Kondensator defekt
|
- Einschalten
- Batterie laden
- Kerze wechseln
- gangbar machen, bzw. nachstellen
- Kabel erneuern, bzw. Verbindung wieder herstellen
- säubern, bzw. austauschen
- Zündspule wechseln
- Sicherung erneuern
- Kondensator wechseln
|
Zündung setzt zeitweise aus |
- falsche Zündzeitpunkteinstellung
- Zündkerze verbraucht, bzw. falscher Wärmewert
- Unterbrecherkontakte stark verbrannt
- falscher Abstand der Kerzenelektroden
- Unterbrecherhebel hängt
- Kondensator defekt
- lockere Kabelanschlüsse an der Zündspule
|
- vorgeschriebenen Wert einstellen
- Kerze erneuern
- mit Kontaktfeile säubern, bzw. Kontakte erneuern
- Elektroden einstellen (0,6 mm)
- gangbar machen
- Kondensator wechseln
- Kabelanschlüsse nachziehen
|
schwacher Zündfunke |
- Batterie zu schwach, bzw. entladen
- Störschutzwiderstand (Kerzenstecker) nicht in Ordnung
- schlechter Kabelanschluß bzw. oxydierte Kabelanschlüsse
|
- prüfen und nachladen
- Störschutzwiderstand bzw. Kerzenstecker austauschen
- Anschlüsse säubern und neu befestigen
|
nächster Punkt ; Index
- Kraftstoffhahn schließen und Kraftstoffschlauch vom Schwimmergehäusedeckel
abziehen.
- Ringmutter am Schiebergehäuse abschrauben und Gas- und Luftschieber
nach oben herausziehen.
- Mutter der Vergaserabdeckkappe lösen und entfernen. Vergaserabdeckkappe
abnehmen.
- Klemmschraube für Ansaugrohr lösen. Das Ansaugrohr läßt
sich nun in den Ansauggeräuschdämpfer zurückschieben.
- Vergaserklemmschraube lösen und den Vergaser vom Ansaugstutzen
abziehen.
|
Bild 57. Vergaser
Bild 58. Vergaser
Der Anbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
Beim Anbau ist zu beachten, daß der Vergaser nicht verdreht angebaut
wird, d. h. die Mischkammer muß genau senkrecht stehen. Es ist ferner
zu überprüfen, ob die beiden Seiten des Gasschiebers genau parallel
verlaufen, weil sonst der Gasschieber klemmt. Nicht verdreht einbauen.
(Luftschieberanschnitt zeigt nach hinten), die Nase des Mischkammerdeckels
muß in den dafür vorgesehenen Ausschnitt eingreifen.
Darauf achten, daß die Düsennadel beim Einbau nicht verbogen
wird.
nächster Punkt ; Index
- Schwimmergehäusedeckel abnehmen und Schwimmer mit Schwimmernadel
herausnehmen.
- Hohlschraube am Fuß des Mischgehäuses entfernen und das
Schwimmergehäuse abnehmen.
- Hauptdüse und Nadeldüse herausnehmen.
- Leerlauf düse entfernen.
- Leerlaufluftschraube und Luftdüse herausschrauben.
- Zerstäubereinsatzstück nach oben aus der Mischkammer herausschieben.
- Alle Einzelteile mit sauberem Kraftstoff waschen.
- Sämtliche Teile auf Verschleiß überprüfen.
Die Düsen werden mit Preßluft durchgeblasen. Nadeln,
Draht und andere harte Gegenstände sind zu vermeiden, weil dadurch
die feinen Bohrungen der Düsen erweitert werden. Beschädigte
Düsen sind auszuwechseln.
Die Düsennadel darf nicht verbogen oder ausgeschlagen sein.
Nicht einwandfreie Nadel ersetzen.
Beim Gasschieber ist darauf zu achten, daß die Schieberseiten
parallel verlaufen, sonst klemmt der Schieber, und beim Fahrbetrieb
gibt es unangenehme Situationen.
Die Leerlauf-Luftschraube darf nicht beschädigt oder ausgeschlagen
sein, weil dann ein sauberes Einregulieren des Leerlaufes nicht möglich
ist.
Der Schwimmer ist auf seine Dichtheit zu prüfen, indem er
geschüttelt oder in heißes Wasser getaucht wird. Undichte
Schwimmer sind zu ersetzen.
Schwimmernadel und Nadelsitz dürfen keinesfalls ausgeschlagen
oder beschädigt sein, weil sonst der Kraftstoff im Vergaser zu
hoch steht und ein erhöhter Verbrauch die Folge ist. Schadhafte
Teile austauschen.
Dichtungen sind zu überprüfen und schadhafte Dichtungen
zu ersetzen.
- Zusammenbau des Vergasers geschieht in umgekehrter Reihenfolge wie
das Zerlegen.
nächster Punkt ; Index
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Bild 59. Einzelteile des Vergasers
Vergasertyp BVF N 271-0 und BVF N 25,5
- Feder für Luftschieber
- Luftschieber
- Feder für Flachschieber
- Klemmbügel für Düsennadel
- Verschlußmutter
- Flachschieber
- Düsennadel
- Schiebergehäusekappe
- Einsatzstück
- Klemmring
- Dichtung für Einsatzstück
- Schwimmergehäusedeckel
- Gasschieberanschlagschraube
- Leerlaufluftschraube
- Mischkammergehäuse
- Luftdüse
- Schwimmer
- Nadeldüse
- Hauptdüse
- Leerlaufdüse
- Dichtung für Leerlaufdüse
- Dichtung für Schwimmergehäuse
- Dichtung für Schwimmergehäuse
- Schwimmergehäuse
- Hohlschraube
- Dichtung für Verschlußkappe
- Verschlußkappe
nächster Punkt ; Index
Voraussetzung für eine saubere Leerlaufeinstellung
ist ein Motor, der mechanisch in Ordnung ist. Die vorgeschriebene Vergasereinstellung
und die vorgeschriebene Zündeinstellung sind weitere Voraussetzungen
für einen guten Leerlauf.
- Leerlaufdüse säubern.
- Motor warmlaufen lassen.
- Lufthebel ganz öffnen.
- Stellschraube des Gasbowdenzuges so einstellen, daß etwa l
mm toter Gang vorhanden ist.
|
Bild 60. Einstellung des Leerlaufs
- Leerlaufluftschraube ganz hineindrehen (Rechtsdrehung) und dann 2,5
Umdrehungen herausdrehen (Linksdrehung).
- Gasschieberanschlagschraube einstellen, daß der Motor gerade
noch durchläuft.
- Stellschraube für Gasbowdenzug nachstellen, daß nur noch
ein ganz geringer toter Gang vorhanden ist.
- Gegenmuttern sichern.
nächster Punkt ; Index
Vergasertype |
BVF N 271-0 |
BVF N 261-7 |
Hauptdüse |
110 (105) |
100 (95) |
Düsenstock |
67 |
67 |
Nadelstellung |
4 |
4 |
Leerlaufdüse |
45 |
45 |
Leerlaufluftschraube |
2,5 U/offen |
2,5 U/offen |
Gasschieber |
35 |
35 |
Durchlaß |
27 mm |
25,5 mm |
Leerlauf-Luftdüse |
80 |
80 |
nächster Punkt ; Index
Die Schmierung der ES-Zweitaktmotoren erfolgt durch Mischungsschmierung,
d. h. durch Zugabe von Motorenöl zum Kraftstoff im Verhältnis
von 1:25 (1 l Motorenöl auf 25 l Kraftstoff).
Das Öl und der Kraftstoff müssen innig miteinander vermischt
werden, wozu man sich einer Mischkanne bedient. In einer Mischkanne mit
einem Rührwerk oder einem Stampfer wird eine gute Durchmischung erzielt.
Steht eine solche Kanne nicht zur Verfügung, so kann man in einem
Kanister unter kräftigem Schütteln oder Schwenken ebenso eine
brauchbare Mischung herstellen.
Öl und Kraftstoff getrennt in den Kraftstoffbehälter einfüllen
und durch die Fahrbewegungen der Maschine mischen zu wollen, ist zwecklos,
weil so keine innige Vermischung zustande kommt.
Die Mischungsschmierung hat den Vorteil, daß man Sommer wie Winter
die gleiche Ölqualität verwenden kann und der Motor stets Frischöl
erhält. Fortfall störungsempfindlicher Teile, wie Ölpumpe,
gesonderter Ölbehälter, Rohrleitungen u. ä. Der Motor bekommt
in jedem Drehzahlbereich seine entsprechend abgestimmte Menge Schmiermittel
automatisch durch den Kraftstoff zugeführt.
Es ist falsch, dem Kraftstoff mehr Öl beizumischen, als vorgeschrieben
ist. Eine stärkere Beimischung von Öl ergibt unter Umständen
einen schwereren Start und vor allen Dingen eine erhöhte Rückstandsbildung
im Motor. Auslaßschlitze, Kolbenboden und Schalldämpfer werden
von der Ölkohle zugesetzt, so daß sehr bald eine Verminderung
der Leistung und eine Neigung zu Glühzündungen eintritt.
Eine Öl-Kraftstoff-Mischung kann ca. 3 Monate gelagert werden, ohne
daß eine Entmischung eintritt.
nächster Punkt ; Index
a) Ausbau
- Abschlußdeckel des Motors auf der Lichtmaschinenseite lösen
und abnehmen.
- Tachometerantrieb abschrauben und ablegen.
- Sicherungsblech der Haltemutter des Antriebskettenrades aufbiegen.
- Befestigungsmutter mit 22er Schlüssel und unter Verwendung des
Gegenhalters 05 MW 14-4 lösen und abschrauben.
Lösen der Befestigungsmutter des Antriebskettenrades.
- Abzieher 05 MV 45-3 an das Antriebskettenrad ansetzen und abziehen.
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Bild 61. Gegenhalter 05 MW 14-4
Bild 62. Abzieher 05 MV 45-3
b) Einbau
- Antriebskettenrad auf die Antriebswelle aufschieben, Sicherungsblech
aufsetzen und Mutter heften. (ES 250 20 Zähne - ES 175 18 Zähne).
- Mutter wieder unter Verwendung des Gegenhalters 05-MW 14-4 festziehen.
- Sicherungsblech umbiegen (Mutter sichern).
- Tachometerantrieb einsetzen und festschrauben.
- Abschlußdeckel montieren.
nächster Punkt ; Index
Der Tachometerantrieb ist in einem besonderen Gehäuse
untergebracht, das mit 3 Schrauben mit der rechten Motorgehäusehälfte
verbunden ist. Der Antrieb des Schraubenrades im Tachometerantriebsgehäuse
erfolgt durch die Antriebswelle des Getriebes. Die drehende Bewegung des
Schraubenrades wird über ein Ritzel an die Tachometerwelle abgegeben,
die das Tachometer selbst antreibt.
- Um den Tachometerantrieb ausbauen zu können, wird der Lichtmaschinendeckel
abgenommen.
- Die Überwurfmutter der Tachometerspirale wird mit einer Zange
gelöst und die Tachometerwelle vom Antriebsgehäuse abgezogen.
Beim Anbau des Tachometerantriebes ist besonders darauf zu achten, daß
genügend Abschmierfett an allen Lagerstellen vorhanden ist. Nach
dem Abschmieren des Kugelwulstschmierkopfes muß das Abschmierfett
an allen 3 sichtbaren Lagerstellen (Schraubenrad und Ritzel) austreten.
Wenn das nicht beachtet wird, besteht die Gefahr des Festfressens der
Schraubenradwelle.
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Bild 63. Ausbau des Tachometerantriebsgehäuses
nächster Punkt ; Index
Benötigte Sonderwerkzeuge:
Profilsteckschlüssel |
05 MW 22-4 |
Gegenhalter |
05 MW 14-4 |
Abzieher |
05 MV 45-3 |
Die gesamte Leerlaufanzeige besteht aus einem Kontakt,
der, von einem Isolierkörper umgeben, in die rechte Motorgehäusehälfte
eingeschraubt ist, einem Kontaktblech, angenietet am Zahnsegment der Fußschaltung,
dem Kabel und der Kontrollampe im Scheinwerfer. Störungen können
auftreten, wenn die Kontrollampe durch Kabelbeschädigungen oder durch
schadhaften Isolierkörper durchgebrannt ist.
Das Auswechseln des Isolierkörpers wird wie folgt vorgenommen:
- Der Lichtmaschinendeckel des Motors wird entfernt.
- Der Tachometerantrieb wird nach Lösen der 3 Halteschrauben abgenommen
und, ohne daß die Tachometerwelle abgeschraubt wird, seitlich
abgelegt.
- Das Hinterrad wird gedreht, bis das Kettenschloß auf dem Antriebskettenrad
erscheint. Die Sicherung ist mit der Flachzange zu lösen. Nachdem
das Kettenschloß entfernt worden ist, sind die beiden Enden der
Kette seitlich abzulegen.
- Nun wird das Sicherungsblech der Befestigungsmutter des Antriebskettenrades
aufgebogen, der Gegenhalter 05 MW 14-4 angesetzt und die Befestigungsmutter
abgeschraubt.
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Bild 64. Profilsteckschlüssel 05 MW 22-4 zum Aus- und Einbau des Isolierkörpers
der Leerlaufanzeige
- Mit dem Abzieher 05 MV -15-3 wird das Antriebskettenrad von der Antriebswelle
abgezogen. Dabei ist der l. Gang einzulegen.
- Der Isolierkörper der Leerlaufanzeige ist jetzt zugänglich.
Nun wird das Kabel gelöst und dann der Isolierkörper mit dem
Profilsteckschlüssel 05 MW 22-4 herausgeschraubt.
Einbau
Bevor der neue Isolierkörper der Leerlaufanzeige eingesetzt wird,
ist durch die Öffnung der rechten Gehäusehälfte zu beobachten,
ob bei eingeschaltetem Leerlauf die auf dem Zahnsegment der Fußschaltung
angenietete Metallzunge, genau in der Mitte der Öffnung steht. Geringe
Differenzen lassen sich nachrichten. Erst nach dieser Kontrolle ist die
Gewähr, gegeben, daß die Leerlaufanzeige einwandfrei arbeitet.
nächster Punkt ; Index
- Vordergabel komplett aus der Maschine ausbauen.
- Federbeine und Vorderschwinge ausbauen.
- Kotflügel aus dem Vorderträger entfernen.
- Neuen Vorderträger in die Haltevorrichtung Nr. 05 MV 43-0, in
Haltevorrichtung Nr. 05 MV 46-4 oder in die Haltevorrichtung Nr. 05
MV 46/2 einspannen, damit der Kotflügel in den neuen Vorderträger
eingepaßt werden kann.
- Beim Einpassen des Kotflügels in den neuen Vorderträger
ist darauf zu achten, daß auf jeder Seite ein gleichmäßiger
Luftspalt vorhanden ist. Wenn erforderlich, müssen die Kanten des
Vorderträgers mit dem Zieheisen Nr. 05 MW 46-4 oder mit dem Hammer
nachgerichtet werden.
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Bild 65. Einspannen des Vorderkotflügels in den Kastenträger
Bild 66. Kanten richten am Kostenträger
- Der Gummiköder wird rings um die Kante des Vorderträgers
verlegt.
- Kotflügel einlegen und mit den zwei Befestigungsschrauben 8
x 20 festschrauben.
- Unter Verwendung der Holzeinlage Nr. 05 MV-61-3 werden an den unteren
Enden des Kotflügels zwei Löcher 6,4 mm Dmr. gebohrt.
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Bild 67. Einlegen des Köders
Bild 68. Verbohren der Kotflügelenden mit Holzgegenlage
Bild 69. Montage der Vordergabel
Bild 70. Kotflügelverschraubung auf beiden Seiten
Bild 71. Montagevorrichtung Nr. 05 MV 43-0
Bild 72. Einfache Haltevorrichtung Nr. 05 MV 60-2
- Nach dem Verschrauben mit zwei Schrauben 6 X 15 werden die beiden
Enden des Gummiköders mit den dafür vorgesehenen Blechstreifen
festgeklemmt.
- Danach wird, wieder unter Verwendung der Haltevorrichtung, die gesamte
Vordergabel komplettiert und kann in die Maschine eingebaut werden.
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Bild 73. Einspannvorrichtung Nr. 05 MV 46-2
nächster Punkt ; Index
Der Sattelträger ist die Verlängerung des Mittelrahmens
nach hinten. Er trägt die beiden Sättel und den hinteren Kotflügel
und ist mit dem Rahmen verschraubt. Er dient als obere Abstützung
der beiden hinteren Federbeine. An der linken Seite ist ein Handgriff
angebracht, der als Hilfe beim Aufstellen der Maschine dient.
Ausbau des Sattelträgers:
- Die beiden hinteren Federbeine sind abzuschrauben und die Verkleidungsbleche
links und rechts unterhalb des Fahrersattels abzunehmen. Bei der ES
250 ist besonders darauf zu achten, daß die Plus- und Minuskabel
am Klemmbrett sowie die Kabel des Reglers abgenommen werden (siehe 5.1.5.2).
- Der Fahrersattel und der Soziussattel werden nach Lösen der
Befestigungsschrauben im Innern der Werkzeugbehälter unter der
Satteldecke abgenommen.
- Das Kabel des Bremslichtschalters ist abzunehmen. Das Bremsgestänge
und die Zugstrebe sind zu lösen, die Steckachse muß herausgeschraubt
und das Hinterrad aus dem Dämpfungskörper gezogen werden.
- Die Schutzkappe des Rücklichtes wird nach Lösung der Schlitzschraube
abgenommen und das Kabel abgeklemmt. Anschließend wird das Kabel
aus den Laschen unter dem Kotflügel herausgezogen.
- Nun werden die 4 Befestigungsschrauben gelöst und der Kotflügel
abgenommen.
- Nachdem die beiden Halteschrauben des Sattelträgers entfernt
worden sind, kann der Träger nach hinten herausgezogen werden.
Einbau des Sattelträgers
- Der neue Sattelträger wird am Rahmen angesetzt und mit den beiden
Halteschrauben befestigt. An der hinteren Halteschraube sind die zwei
Befestigungslaschen für die Blechverkleidung der ES 250 mit zu
befestigen.
- Der hintere Kotflügel ist mit vier Schrauben gehalten. Um den
Kabelstrang zur Schlußlampe besser in die dafür vorgesehenen
Laschen einziehen zu können, empfiehlt es sich, die Umhüllung
mit etwas Fett zu bestreichen. Ist der Kabelstrang eingeführt,
werden die Anschlüsse im Rücklicht angeklemmt und die Schutzkappe
montiert.
- Das Hinterrad wird eingesetzt und die Bremsstange befestigt. Gleichzeitig
wird eine Einstellung der Hinterradbremse vorgenommen, wie es unter
5.3.5.2 beschrieben ist. Das Kabel des Bremslichtschalters
ist anzuschließen.
- Die Seitenverkleidungen werden angebracht und bei der ES 250 die
Kabel des Reglers wie unter 5.1.5.2 beschrieben
angeklemmt. Ist der Stromkreis der Anlage wieder hergestellt, empfiehlt
es sich, eine Überprüfung des Bremslichtschalters vorzunehmen.
Die Einstellung desselben ist unter 5.3.5.3 beschrieben.
- Die Sättel und die hinteren Federbeine sind zu montieren.
Besondere Sorgfalt bei der Montage des Sattelträgers ist auf das
Festziehen der zwei Halteschrauben des Sattelträgers zu verwenden.
Nicht einwandfreie Befestigung hat negative Auswirkungen auf die Fahrstabilität
der Maschine.
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Bild 74. Ausbau des Sattelträgers
Bild 75. Anschließen der Kabel im Rücklicht
Bild 76. Sättel bei den E S-Typen
nächster Punkt ; Index
Die Sättel der ES-Typen sind in ihrem Unterteil als
Behälter ausgebildet, in denen Werkzeug und Kleingepäck untergebracht
werden kann. Jeder Behälter ist mit Hilfe eines Einsteck-Sicherheitsschlosses
verschließbar. Zu einer Maschine werden 3 Schlösser mitgeliefert.
Alle 3 Schlösser können mit dem gleichen Schlüssel geschlossen
werden.
Die Sitzfläche der beiden Sättel besteht aus einer Schaumgummiplatte,
die mit einer Gummidecke überzogen ist.
Der Fahrer- und Soziussattel ist mit je 4 Schrauben auf dem Sattelträger
befestigt.
Die Demontage der Sättel geht wie folgt vor sich:
Die Sattelbehälter werden geöffnet und die 4 Halteschrauben
(8 x 20) mit einem 14 mm-Steckschlüssel herausgeschraubt. Der Sattel
kann nun nach oben abgehoben werden.
nächster Punkt ; Index
Das Gabelrohr des Vorderträgers ist in zwei Lenklagern
gelagert. Jedes Lager besteht aus einer Steuerschale und einem Steuerkonus
mit 21 Stahlkugeln von 6,35 mm Dmr.
Ist bei aufgebockter Maschine beim Vor- und Zurückbewegen des Vorderkotflügels
Spiel im Lenklager festzustellen, so muß nachgestellt werden. Es
ist möglich, daß nach kurzer Laufzeit der Maschine ein solches
Spiel auftritt, da sich die Lagerschalen setzen.
Dieses Spiel beeinträchtigt die Fahreigenschaften der Maschine und
ist deshalb zu beseitigen. Das geschieht wie folgt:
- Die Regulierschraube und die Druckkappe des Steuerungsdämpfers
werden abgenommen. Dabei ist auf die 4 Tellerfedern zu achten, die unter
der Druckkappe liegen.
- Die Klemmschraube am Klemmkopf wird mit einem 14 mm-Schlüssel
gelockert.
- Die Blechsicherung der Befestigungsmutter am Steuerrohr ist aufzubiegen.
- Nun wird die Befestigungsmutter so weit nachgezogen, bis kein Spiel
mehr vorhanden ist. Der Lenker muß nach links und nach rechts
spielend leicht einzuschlagen sein. Irgendein Schleifen oder Knacken
darf nicht auftreten.
- Nach dieser Einstellung ist die Klemmschraube wieder festzuziehen
und die Befestigungsmutter mit der Blechsicherung zu sichern.
- Die 4 Tellerfedern werden mit etwas Fett auf dem Steuerkopf festgelegt
und die Druckkappe aufgesetzt. Beim Einsetzen der Regulierschraube achtgeben,
daß sich die Tellerfedern nicht verschieben.
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Bild 77. Lenkerkopf nachstellen
Bild 1. ES 175/2 - ES 250/2 (de Luxe) mit Sitzbank
Bild 1. ES 175/2 - ES 250/2 (de Luxe) mit Sitzbank
nächster Punkt ; Index
Benötigte Sonderwerkzeuge:
Dorn 05 MW 26-4
Ausbau:
- Das Bremsseil der Vorderradbremse ist abzunehmen und das Vorderrad
auszubauen.
- Die Sechskantschrauben für die untere Federbeinbefestigung werden
herausgeschraubt und die Schwinge etwas nach unten gedrückt. Die
beiden Sicherungsscheiben des Lagerbolzens sind zurückzuschrauben.
- Mit einem 27 mm-Schlüssel ist die Mutter des Lagerbolzens zu
lösen. Am anderen Ende des Lagerbolzens muß gegengehalten
werden.
- Mit einem Dorn und dem Hammer wird unter Gegenhalten der Lagerbolzen
herausgeschlagen und die Schwinggabel abgenommen. Dabei ist besonders
auf die Schutzkappen zu achten, welche vor den Lagerbuchsen der Schwinggabel
sitzen und beim Herausnehmen des Lagerbolzens frei werden und herunterfallen.
Einbau:
- Bevor die Schwinggabel eingesetzt werden kann, müssen vor die
Lagerbuchsen (innen) je ein Gummidichtring und eine Schutzkappe gesetzt
werden. Die Schwinggabel wird jetzt über den Vorderträger
gebracht und so eingesetzt, daß die Bohrungen für den Lagerbolzen
übereinstimmen. Jetzt kann der Zentrierdorn 05 MW 26-4 an Stelle
des Lagerbolzens eingeschoben werden.
- Auf den Lagerbolzen ist nun die Schutzkappe und ein Gummidichtring
aufzuschieben. Mit dem Gummihammer setzt man jetzt den Lagerbolzen ein.
(In Fahrtrichtung gesehen von rechts nach links!) Der Lagerbolzen wird
so eingeführt, daß die abgeflachten Stellen in Richtung der
Sicherungsschrauben zeigen. Nachdem der Lagerbolzen sitzt, sind diese
Schrauben anzuziehen und mit der Gegenmutter zu sichern.
- Auf das andere Ende des Lagerbolzens wird wieder ein Gummidichtring
aufgeschoben und dann der Stellring so weit aufgeschraubt und angezogen,
daß die Schwinggabel gerade noch leicht zu bewegen ist.
- Die Befestigungsmutter des Lagerbolzens muß angezogen, dabei
aber der Stellring gegengehalten werden. Ist die Befestigungsmutter
angezogen, muß die Leichtgängigkeit der Schwinggabel nochmals
überprüft werden.
nächster Punkt ; Index
Benötigte Sonderwerkzeuge:
Dorn |
05 MW 26-4 |
Profilsteckschlüssel |
05 MW 24-4 |
Der hintere Schwingarm besteht aus Stahlrohr. Im vorderen
Teil ist er mit zwei Lagerbuchsen aus Grauguß auf dem Lagerbolzen
und im Rahmen gelagert. Die Enden nehmen die Kettenspanner und die Steckachse
auf. Ferner sind die Lagerbuchsen für die Lagerung der unteren Federbeinaufnahmen
der Federbeine auf dem hinteren Teil des Schwingarmes aufgeschweißt.
Am linken Arm des Schwingarmes ist ein Lagerbock zur Befestigung der Zugstrebe
des Bremsdeckels angeschweißt.
Ausbau:
- Die hinteren Federbeine werden abgenommen (Profilsteckschlüssel
05 MW 24-4).
- Bei der ES 250 sind die beiden Verschlußdeckel der Blechverkleidungen
abzunehmen.
- Jetzt löst man die Flügelmuttern am hinteren Kotflügel
und klappt das Kotflügelende nach oben. Die Steckachse, die Zugstrebe
zum Bremsdeckel und das Bremsgestänge werden abgenommen und nun
kann das Hinterrad seitlich abgedrückt und nach hinten herausgenommen
werden.
- Dann wird der Lichtmaschinendeckel geöffnet und das Kettenschloß
bis zum Antriebsritzel gedreht. Ist das Kettenschloß geöffnet
und entfernt, so wird die Kette aus dem Kettenschutzschlauch herausgezogen.
- Die Mutter des Flanschbolzens wird abgenommen und der Kettenkasten
mit Kettenrad und Dämpfungskörper aus der Schwinggabel herausgezogen.
Die Kettenschutzschläuche werden an der Motorseite abgenommen.
- Bei der ES 250 werden die Soziusfußrasten abgeschraubt, die
linke Verkleidung abgenommen und, nachdem die Kabel an Klemmbrett und
Regler, wie unter 5.1.5.2 beschrieben, abgeklemmt
worden sind, auch die rechte Verkleidung gelöst.
Bei der ES 175 sind die Verkleidungsdeckel rechts und links des Fahrersattels
nach Lösen der Rändelmuttern abzunehmen.
- Im Rücklicht können nun die Kabel abgeklemmt und der Kabelstrang
aus den Laschen unter dem Kotflügel herausgezogen werden. Die 4
Befestigungsschrauben des hinteren Kotflügels sind zu lösen
und der Kotflügel herauszunehmen.
- Nachdem die Befestigungsmutter des Lagerbolzens gelöst wurde,
ist der Stellring abzuschrauben. Die zwei Sicherungsschrauben des Lagerbolzens
können nun gelöst und einige Gewindegänge zurückgeschraubt
werden. Der Lagerbolzen ist mit einem Dorn und Hammer herauszuschlagen.
Der Schwingarm läßt sich nun abnehmen.
Einbau:
Beim Einbau verfährt man sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge
wie beim Ausbau. Besondere Beachtung ist beim Einbau den Gummidichtringen
zu schenken, wie unter 5.3.2.1, Punkt l (Einbau)
beschrieben.
nächster Punkt ; Index
Verwendetes Sonderwerkzeug:
Profilsteckschlüssel 05 MW 24-4
Vordere Federbeine:
- Unter Verwendung des Profilsteckschlüssels 05 MW 24-4 werden
die Gewindestopfen der oberen Befestigung der Federbeine abgeschraubt.
Gleichzeitig sind die verchromten Abdeckkappen abzunehmen.
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Bild 80. Lösen des Gewindestopfens mit Profilsteckschlüssel 05 MW
24-4
- Mit einem 17er Schlüssel können die unteren Haltebolzen
entfernt werden.
- Durch Vorziehen ist das Federbein erst unten und durch leichte Schwenkbewegungen
oben vom Haltebolzen abzunehmen. (Dabei auf die Gummiringe achten, die
zur oberen Lagerung des Federbeines dienen!)
- Beim Einbau, der in umgekehrter Reihenfolge vorgenommen wird, ist
besonders zu beachten, daß die abgerundeten Seiten der verchromten
Abdeckkappen nach vorn zeigen, weil bei falschem Einbau Lackschäden
entstehen. Beschädigte Gummiringe zur oberen Federbeinlagerung
sind auszutauschen.
Hintere Federbeine:
- Gewindestopfen mit dem Profilsteckschlüssel 05 MW 24-4 lösen
und entfernen.
- Unteren Haltebolzen herausschrauben.
- Federbein durch Zurückziehen aus der unteren Lagerung herausnehmen,
dann abnehmen.
- Einbau in umgekehrter Reihenfolge.
nächster Punkt ; Index
Benötigte Sonderwerkzeuge:
Hakenschlüssel |
05 MW 28-3 |
Zapfenschlüssel |
05 MW 3-4 |
Stiftschlüssel f. Kolben |
05 MW 4-4 |
Vor dem Zerlegen des Federbeines ist darauf zu achten,
daß die Druckfeder auf "W" (weich) eingestellt ist.
- Die obere Federbeinaufnahme wird in den Schraubstock eingespannt.
(Leichtmetallbacken verwenden.) Nun ist die Ringmutter mit dem Hakenschlüssel
05 MW 28-3 zu lösen.
- Das Federbein muß umgedreht und mit der unteren Federbeinaufnahme
in den Schraubstock eingespannt werden. Nachdem die Ringmutter vollständig
abgeschraubt wurde, kann die verchromte Abdeckkappe und die Druckfeder
nach oben abgezogen werden.
- Die zwei Schlitzschrauben sind zu entfernen. Die Hülse wird
dann nach oben abgezogen.
- Der Gummipuffer, der auf dem Führungsrohr sitzt, wird nach unten
geschoben und dadurch zwei Ausfräsungen freigelegt, die es erlauben,
einen 22 mm-Maulschlüssel zum Gegenhalten anzusetzen. Mit einem
gut passenden Rohr, das durch das Auge der oberen Federbeinaufnahme
gesteckt wird, schraubt man diese unter gleichzeitigem Gegenhalten vom
Führungsrohr ab.
Zuerst unten öffnen, dann oben.
- Der Gummipuffer kann nun ganz vom Führungsrohr abgezogen und
die Haltemutter der Kolbenstange sowie der Stopfen zur Kolbenstange
abgenommen werden. (Das im oberen Teil befindliche Stoßdämpferöl
wird jetzt abgegossen.)
- Mit einem 46 mm-Schlüssel, der am Federungszylinder angesetzt
wird, ist die untere Federbeinaufnahme zu lösen. Danach wird die
untere Federbeinaufnahme vollständig abgenommen (Öl auffangen).
Das Kolbenrohr mit dem Kolben und der Kolbenstange läßt sich
nun aus dem Führungsrohr nach unten herausnehmen.
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Bild 81. Abschrauben der Ringmutter mit dem Hakenschlüssel 05 MW 28-3
Bild 82. Federbein zerlegen
Bild 83. Entfernen des Kolbens mit dem Stiftschlüssel 05 MW 4-4
Bild 84. Verstellmöglichkeit der Federhärte
- Um den UG-Dichtring, der das Führungsrohr im Federungszylinder
abdichtet, herausnehmen zu können, muß der Gewindestopfen
mit dem Zapfenschlüssel 05 MW 3-4 herausgeschraubt werden. Danach
ist es möglich, den Dichtring zusammen mit dem Stützring zu
entnehmen. Die obere Führungsbuchse wird dann von unten her aus
dem Federungszylinder herausgedrückt.
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Bild 85. Federbein zerlegt
- Soll der Kolben von der Kolbenstange entfernt werden, so ist der
Stiftschlüssel 05 MW 4-4 zu verwenden.
nächster Punkt ; Index
Benötigte Sonderwerkzeuge:
Hakenschlüssel |
05 MW 28-3 |
Zapfenschlüssel |
05 MW 3-4 |
Spezialwerkzeug f. Dichtring |
05 MW 2-3 |
Dorn |
05 MW 1-4 |
Stiftschlüssel |
05 MW 4-4 |
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Bild 86. Einsetzen der oberen Führungsbuchse mit dem Dorn 05 MW 1-4
Bild 87. Einsetzen des UG-Dichtringes mit dem Sonderwerkzeug 05 MW 2-3
Beim Zusammenbau ist besonders darauf zu achten, daß
die Verschleißteile in einem einwandfreien Zustand sind. Wichtig
ist beim Zusammenbau eine gute Abdichtung. Es wird aus diesem Grunde empfohlen,
keine alten bzw. gebrauchten Dichtungen zu verwenden.
- In den Federungszylinder wird die obere Führungsbuchse eingesetzt.
Dazu ist der Dorn 05 MW 1-4 zu verwenden.
- Der UG-Dichtring, zusammen mit dem Stützring, kann nun unter
Verwendung des Spezialwerkzeuges 05 MW 2-3 in den Federungszylinder
eingedrückt werden. Der Gewindestopfen wird mit dem Zapfenschlüssel
05 MW 3-4 eingeschraubt und festgezogen.
- Das Führungsrohr muß ohne die untere Führungsbuchse
in den Federungszylinder eingeschoben werden und mit dem Gummipuffer
gegen Durchrutschen gesichert sein. Die untere Führungsbuchse ist
auf das Führungsrohr aufzuschieben und mit dem Sprengring zu sichern.
Das Führungsrohr muß im Federungszylinder leicht und ohne
Klemmerscheinungen gleiten. Sollte ein Spiel der Führungsbuchsen
festzustellen sein, dann ist erforderlich die Buchsen auszutauschen.
- Das Kolbenrohr kann nun mit dem Dichtring und mit dem Kolben in den
Federungszylinder eingesetzt werden. Die Kolbenstange ist durchzuschieben,
bis sie durch das Führungsrohr ragt. Auf die Kolbenstange ist der
Stopfen aufzuschieben und mit einer 6 mm-Mutter zu verschrauben. Zwischen
Stopfen und Führungsrohr ist eine Leichtmetalldichtung mit Asbestfüllung
einzulegen.
- Die obere Federbeinaufnahme kann jetzt aufgeschraubt werden. Dazu
muß ein passendes Rohr Verwendung finden, und mit einem 22 mm-Maulschlüssel
ist gegenzuhalten.
- Das Federbein muß mit 80 ccm Stoßdämpferöl
gefüllt sein. Die Füllung wird auf der noch offenen Seite
vorgenommen, d. h. nach und nach läßt man das Stoßdämpferöl
in das Kolbenrohr einlaufen, wobei der Stoßdämpfer ganz auseinandergezogen
wird.
- Nach dem Füllen verschließt man das Federbein mit der
unteren Federbeinaufnahme. Hierzu muß die Papierdichtung ersetzt
werden.
- Zum Schluß wird die untere Schutzhülse aufgesteckt und
verschraubt, die Druckfeder eingesetzt und die obere Schutzkappe mit
der Ringmutter festgezogen. Dazu wird der Hakenschlüssel 05 MW
28-3 verwendet.
nächster Punkt ; Index
Benötigte Sonderwerkzeuge:
Hakenschlüssel |
05 MW 28-3 |
Profilsteckschlüssel |
05 MV 24-4 |
Sollte sich eine Stoßdämpferfüllung eines
Federbeins erforderlich machen, dann ist es nicht nötig das Federbein
zu zerlegen. Eine Neufüllung wird folgendermaßen vorgenommen:
- Federbein ausbauen (siehe 5.3.3.1).
- Mit dem Hakenschlüssel die Ringmutter abschrauben, obere Schutzhülse
und Druckfeder abnehmen.
- Untere Federbeinaufnahme abschrauben und das restliche Stoßdämpferöl
abfließen lassen.
Füllen:
- 80 ccm Stoßdämpferöl wird in das umgedrehte Federbein
eingefüllt, wie es unter 5.3.3.3 beschrieben
ist.
- Unter Verwendung einer neuen Papierdichtung ist die untere Federbeinaufnahme
wieder aufzuschrauben und das Federbein zu verschließen.
- Nachdem die Druckfeder und die obere Schutzhülle mit der Ringmutter
festgezogen sind, ist das Federbein wieder einbaufertig.
nächster Punkt ; Index
- Kraftrad aufbocken.
- Widerlagerschraube und Mutter des Handbremsseiles so drehen, daß
sich die Schlitze decken, d. h. daß ein einziger Schlitz entsteht,
durch welchen man das Handbremsseil durchführen kann. Handbremse
leicht anziehen, Seilhülle festhalten und beim Loslassen der Handbremse
die Seilhülle nach oben und seitlich herausziehen. Dadurch wird
das Bremsseil aus dem Widerlager gehoben, und nun ist der Nippel aus
dem Bremshebel auszuhängen.
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Bild 88. Ausbau des Vorderrades
- Mit dem 22er Maulschlüssel wird die Achsmutter abgeschraubt.
Die Steckachse ist nun nach links herauszuziehen.
- Das Vorderrad kann vollständig aus der vorderen Schwinggabel
herausgezogen werden.
Beim Einbau in umgekehrter Reihenfolge ist besonders darauf zu achten,
daß der Bremsdeckel in die vorgesehene Führung eingesetzt
wird, damit ein einwandfreier Sitz des Vorderrades und eine richtige
Spurhaltung erreicht wird.
nächster Punkt ; Index
- Kraftrad aufbocken.
- Bremslichtkabel, das unter der Gummikappe, nahe dem Bremshebel am
Hinterrad befestigt ist, abschrauben.
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Bild 89. Bremsdeckel und Zugstrebe
Bild 90. Hinterradausbau
- Flügelmutter vom Bremsgestänge lösen.
- Halteschraube der Zugstrebe zum Bremsdeckel abschrauben.
- Steckachse mit 22er Schlüssel lösen und nach links herausziehen.
Dabei auf das Distanzstück achten, welches zwischen Nabe und Schwinggabel
sitzt.
- Nach Losdrehen der Flügelmuttern rechts und links am Kotflügel,
wird das Kotflügelende hochgeklappt.
- Das Rad ist nach links mit den drei Mitnehmerbolzen, aus dem Dämpfungskörper
herauszuziehen. Danach kann das Rad nach hinten aus der hinteren Schwinggabel
herausgezogen werden.
- Beim Einbau wird das Hinterrad mit den Mitnehmerbolzen nach rechts
zeigend in die hintere Schwinggabel eingeführt und dann mit den
Mitnehmerbolzen in den Dämpfungskörper eingesetzt.
- Nachdem das Distanzstück eingesetzt ist muß die Steckachse
eingeschoben und leicht angezogen werden.
- Nase des Bremsdeckels mit der Zugstrebe verschrauben.
- Flügelmutter auf die Bremsstange aufschrauben und das Kabel
des Bremslichtschalters anschließen.
- Vor dem Festziehen der Steckachse ist der Kettendurchhang zu prüfen
und gleichzeitig auf richtige Spurhaltung des Hinterrades zu achten
(Anlegen einer Latte). Danach wird die Achse festgezogen.
- Kettenspanner mit Gegenmutter sichern.
- Kotflügelende herunterklappen und mit den beiden Flügelmuttern
befestigen.
nächster Punkt ; Index
Vorder- und Hinterrad der ES-Typen sind mit je 2 Ringrillenlagern
6302 gelagert. Um die Lager aus den Naben zu entfernen, geht man folgendermaßen
vor:
- Vorder- bzw. Hinterrad ausbauen (5.3.4.1 und
5.3.4.2).
- Die Abdeckkappen auf beiden Seiten des Radkörpers werden mit
einem Schraubenzieher abgehoben.
- Dichtringe entfernen.
- Ein Lager wird mit Hilfe eines Domes nach außen aus dem Radkörper
herausgeschlagen. Nach Entnahme der Abstandshülse das zweite Lager.
- Beim Zusammenbau wird erst ein Lager in den Radkörper eingesetzt.
Danach die Abstandshülse und das zweite Lager einsetzen (Lager
vor dem Einsetzen gut einfetten).
Zum Eindrücken der Lager verwendet man eine Spindelpresse mit gut
passender Gegenlage.
- Die Dichtringe werden zusammen mit den Abdeckkappen eingesetzt und
festgedrückt.
- Nach erfolgtem Lagereinbau werden die Räder wieder eingebaut.
nächster Punkt ; Index
Bei den ES-Modellen werden Geradwegspeichen eingebaut.
Jedes Rad hat 36 Speichen. Das Auswechseln von Speichen ist sehr einfach.
Um ein Verdrehen der einzelnen Speichen beim Anziehen zu verhindern, ist
für je 2 Speichen eine Speichenaufnahme vorgesehen, welche von innen
in den Radkörper eingesetzt ist und die gleichzeitig Sicherung gegen
das Verdrehen ist.
Auswechseln von Speichen
- Das jeweilige Rad wird ausgebaut und der Bremsdeckel sowie der Radkörper
abgelegt. Reifen, Schlauch und Felgenband sind abzunehmen.
- Die zerbrochene Speiche wird nach dem Inneren des Radkörpers
herausgezogen. Die neue Speiche wird durch die Speichenaufnahme und
durch den Radkörper gesteckt. Die Speiche muß so weit in
die Speichenaufnahme eingeführt werden, daß der Kopf anliegt.
Damit ist die Speiche gegen Verdrehung gesichert.
- Ist die Speiche eingesetzt und der Nippel aufgeschraubt, wird das
Rad nachzentriert.
- Nach der Montage der Bereifung ist das Rad wieder einbaufertig.
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Bild 91. Speichenaufnahme
nächster Punkt ; Index
a) Abmontieren
- Rad ausbauen und flach auf den Boden legen. Dabei ist es vorteilhaft,
einen Lappen unterzulegen, damit kein Schmutz in die Kugellager gelangen
kann.
- Ventileinsatz herausschrauben und die Luft vollständig aus dem
Schlauch ablassen.
- Ventilmutter abschrauben.
- Gegenüber dem Ventil wird nun die Decke mit den Füßen
heruntergetreten und auf diese Weise die Decke in das Tiefbett gedrückt.
- Mit Hilfe von zwei Montierhebeln kann nun die Decke am Ventil über
den Felgenrand gehoben werden.
- Gleichmäßig mit den Montierhebeln weiterfassend, ist nun
die Decke Stück für Stück über den Felgenrand zu
heben.
- Ist die eine Seite der Decke vollständig abgehoben, so wird
das Ventil durch die Felge durchgeschoben und der Schlauch aus der Decke
herausgenommen.
Bei all diesen Arbeitsgängen ist besonders darauf zu achten, daß
der Versuch unterbleibt, die Decke mit Gewalt zu montieren, weil sonst
die Gefahr besteht, daß das eingelegte Stahldrahtseil der Decke
beschädigt, bzw. zerrissen wird. Sollte sich die Decke nicht leicht
über den Felgenrand ziehen lassen, muß untersucht werden,
ob die Gegenseite gut in das Tiefbett der Felge eingedrückt worden
ist.
b) Aufmontieren
- Bevor die Decke aufmontiert werden kann, muß untersucht werden..
ob sich noch Sand oder Fremdkörper in der Decke befinden (z. B.
Nägel oder Splitter, die vorher den Reifenschaden verursacht haben).
Um diese Fremdkörper zu finden, ist es zweckmäßig, die
Decke innen mit der Hand sorgfältig abzutasten.
- Bevor der schwach aufgepumpte Schlauch in die Decke eingelegt wird,
muß etwas eingestreutes Talkum in der Decke verteilt werden. Das
Ventil wird durch die Felgenbohrung gesteckt und durch die Ventilmutter,
die einige Gänge aufgeschraubt wird, gesichert.
- Die Montage beginnt gegenüber vom Ventil. Die erste Hälfte
ist mit den Händen über den Felgenrand zu drücken und
erst dann wird mit den Montierhebeln weitergearbeitet.
- Mit den Hebeln ist der Rest der Decke stückweise über den
Felgenrand zu heben, wobei beachtet werden muß, daß die
Gegenseite gut in das Tiefbett eingedrückt wird. Es besteht die
Gefahr, daß der Schlauch eingeklemmt werden kann. Hier ist besondere
Vorsicht geboten.
- Nachdem etwa ein Viertel des erforderlichen Luftdrucks aufgepumpt
ist, laßt man das Rad unter ständigem Drehen auf den Boden
aufspringen, bis die Reifenkennlinie ringsum den gleichen Abstand vom
Felgenrand hat. Dieser gleichmäßige Abstand verdient besondere
Beachtung, weil sonst Flattererscheinungen während des Fahrens
auftreten.
- Vorgeschriebenen Luftdruck aufpumpen.
Luftdrücke |
ES 250 |
ES 175 |
|
vorn
hinten
vorn
hinten |
1,4 atü
1,6 atü
1,4 atü
2,0 atü |
1,4 atü
1,6 atü
1,4 atü
2,0 atü |
Solobetrieb
Soziusbetrieb |
vorn
hinten
Beiwagen |
1,4 atü
1,8 atü
1,4 atü |
1,4 atü
1,8 atü
1,4 atü |
mit Fahrer und Beiwagenpassagier |
vorn
hinten
Beiwagen |
1,4 atü
2,6 atü
1,4 atü |
1,4 atü
2,6 atü
1,4 atü |
mit Fahrer, Soziusfahrer und Beiwagenpassagier |
|
Bild 92. Reifenmontage
nächster Punkt ; Index
Die ES ist mit Leichtmetallbremsbacken ausgerüstet.
Der Original 'Cosid'-Bremsbelag ist nach einem besonderen Verfahren auf
die Bremsbacken aufgepreßt. Dadurch wird eine maximale Ausnutzung
der vorhandenen Bremsnutzfläche der Bremsbacken erreicht. Die Breite
des Belages beträgt 30 mm.
- Zum Austausch der Bremsbacken müssen die Räder ausgebaut
werden.
- Dem ausgebauten Rad entnimmt man den Bremsdeckel, hängt auf
einer Seite die Rückholfedern der Bremsbacken aus und kann dann
die Bremsbacken abnehmen.
- Da ein Belegen der abgenutzten Bremsbacken nicht selbst vorgenommen
werden kann, werden abgenutzte Bremsbacken durch Austauschbremsbacken
ersetzt. Vor Montagebeginn schmiert man den Bremsschlüssel mit
der Fettpresse ab und überzeugt sich, ob das Schmiermittel tatsächlich
durchgedrückt wird. Ist das nicht der Fall, dann muß der
Bremsschlüssel ausgebaut und der Fehler abgestellt werden. Oft
wird eine gründliche Reinigung bereits zum Erfolg führen.
Der dem Bremsschlüssel gegenüberliegende Drehbolzen ist leicht
einzufetten. Der Bremsbelag selbst darf unter keinen Umständen
mit Fett oder Öl in Berührung kommen, weil sonst nicht die
vorgeschriebenen Verzögerungswerte beim Bremsen erreicht werden
(Vorsicht mit öligen Händen).
|
Bild 93. Montage der Bremsbacken
- Die neuen Bremsbacken sind jetzt mit beiden Rückholfedern zu
verbinden und ein Backen an Bremsschlüssel und Drehbolzen anzulegen.
Der andere Bremsbacken wird schräg angesetzt und heruntergedrückt
(siehe Bild).
- Die Fertigmontage ist aus den Punkten l und 2 zu ersehen. Nach dem
Einbau des Rades muß unter Umständen eine Neueinstellung
der Bremsen vorgenommen werden, evtl. auch eine Nachstellung des Bremslichtschalters.
nächster Punkt ; Index
Die Bremsen, die man als das Gewissen eines Fahrzeuges
bezeichnet, sind ein Hauptfaktor für die Sicherheit des Fahrers.
Bei den hohen Geschwindigkeiten, die der Motor zuläßt, ist
es unerläßlich, die Einstellung der Bremsen mit größter
Sorgfalt vorzunehmen. Eine weitere Voraussetzung für die sichere
und leichte Bedienung der Bremsen ist die Einstellung der Bedienungshebel,
die für jede Personengröße verschieden ist. Jeder Fahrer
muß sich die Hebel so einstellen, daß er jederzeit ohne Anstrengung
die Bedienungshebel erreichen und betätigen kann.
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Bild 94. Fußbremshebel
Bild 95. Bremshebelanschlagschraube
Bild 96. Hinterradbremse nachstellen
Fußbremse
Der Fußbremshebel kann mit Hilfe der Bremshebel-Anschlagschraube
nach oben oder unten verstellt werden. Der Hebel soll so eingestellt sein,
daß nur eine kleine Fußbewegung nach links und nach unten
genügt, um die Bremse wirksam werden zu lassen. Ein vorheriges Anheben
des Beines, um den Hebel zu erreichen, führt schon zu Verzögerungen,
die in kritischen Situationen gefährlich werden können. Beim
Bremsen muß der Fuß auf der Fußraste verbleiben.
Die weitere Einstellung des Hebelspiels der Fußbremse wird an der
dafür vorgesehenen Flügelmutter am Hinterrad vorgenommen, und
zwar so weit, daß das Rad frei durchgedreht werden kann. Am Fußhebel
soll die Bremswirkung nach 25 ... 30 mm Hebelweg spürbar sein.
Ist die Fußbremse eingestellt, so ist zu prüfen, ob der Bremslichtschalter
ordnungsgemäß arbeitet. Unter Umständen muß auch
hier eine Nachregulierung vorgenommen werden, wie es unter 5.3.5.3
beschrieben ist.
Handbremse
Die Nachstellung der Handbremse wird am Gegenhalter des Vorderrades an
der Nachstellschraube des Bowdenzuges vorgenommen. Nach der Einstellung
mit einem 10 mm-Gabelschlüssel ist die Nachstellschraube mit der
Rändelmutter zu sichern.
Am Handhebel soll nach etwa 20 ... 25 mm Hebelweg die Bremse wirksam sein.
Sollten im Laufe des Fahrbetriebes die Nachstellschraube und die Flügelmutter
so weit nachgestellt sein, daß das Ende des Gewindes erreicht ist,
dann bedeutet das nicht, daß neue Bremsbacken erforderlich sind,
sondern es besteht noch eine weitere Möglichkeit, die Bremsen nachzustellen.
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Bild 97. Vorderradbremse nachstellen
Bild 98. Versetzen des Bremshebels
Man löst die Mutter des Bremshebels an dem betreffenden
Rad und versetzt den Hebel um einen Zahn nach links. Damit ist eine weitere
Nachstellmöglichkeit gegeben.
nächster Punkt ; Index
Der Bremslichtschalter der ES-Modelle besteht aus einer
Kontaktfeder, die mit 2 Halbrundkerbnägeln auf dem Bremsschlüssel
befestigt ist und aus einer Kontaktschraube, die mit einer Isolierbuchse,
einer Isolierscheibe und Sechskantmutter in den Bremsdeckel eingesetzt
ist.
Durch Betätigung der Fußbremse wird eine Verbindung zwischen
Kontaktfeder und Kontaktschraube hergestellt und so der Stromkreis des
Bremslichtes geschlossen.
Da sich der Abstand zwischen Kontaktschraube und Kontaktfeder beim Nachstellen
der Fußbremse verändert, ist auch eine Nachstellmöglichkeit
der Kontaktschraube des Bremslichtschalters vorgesehen.
Ausbau
- Das Hinterrad wird, wie unter 5.3.4.2 beschrieben,
ausgebaut.
- Der Bremsdeckel wird aus der Nabe herausgenommen. Der Ausbau der
Bremslichtkontaktschraube kann nun vorgenommen werden.
- Die Mutter der Kontaktschraube ist zu lösen, ebenso die Isolierscheibe.
Mit der Isolierbuchse kann nun der Kontaktbolzen nach der Bremsbackenseite
des Bremsdeckels herausgeschoben werden.
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Bild 99. Einstellen des Bremslichtschalters
Einstellen des Bremslichtschalters
- Das Kabel des Bremslichtschalters wird abgenommen und die darunter
liegende Mutter gelockert.
- Am einfachsten läßt sich die Einstellung vornehmen, wenn
eine zweite Person die Fußbremse betätigt.
Mit einem kleinen Schraubenzieher ist die geschlitzte .Kontaktschraube
nach rechts oder nach links zu drehen, bis das Bremslicht einwandfrei
anspricht. Das Kabel muß dazu provisorisch mit der Kontaktschraube
verbunden werden. Die Zündung muß eingeschaltet sein.
- Ist die richtige Stellung gefunden, dann wird die Gegenmutter festgezogen.
Es ist zu beachten, daß die Isolierscheibe aus einem Material
besteht, das bei zu starken Anziehen der Mutter platzt.
- Jetzt wird das Kabel mit einer zweiten Mutter angeschraubt und mit
der Gummikappe gegen Schmutz geschützt.
nächster Punkt ; Index
- Hinterrad ausbauen
- Rechtes Federbein abnehmen.
- Rechte Soziusfußraste abschrauben.
- Der Regler wird abgebaut, nachdem die 3 Halteschrauben des Reglers
gelöst worden sind. Das Plus- und das Minuskabel der Batterie ist
am Klemmbrett zu lösen.
(Die Arbeitsgänge 2, 3 und 4 entfallen bei dem Typ ES 175, weil
dort die Verkleidung des Hinterrades geändert wurde.
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Bild 100. Abnahme der Verkleidung
- Jetzt muß das rechte Verkleidungsblech des Hinterrades abgenommen
werden. Bei ES 175 wird nur der Verkleidungsdeckel, der mit 2 Rändelschrauben
gehalten ist, entfernt.
- Um die Kette abnehmen zu können, ist es erforderlich, den Abschlußdeckel
des Motors (Lichtmaschinenseite) zu entfernen. Nun wird das Hinterrad
so lange gedreht, bis das Kettenschloß sichtbar ist. Das Kettenschloß
ist zu öffnen, herauszuziehen und die Kette abzunehmen.
- Die Mutter des Flanschbolzens muß gelöst und der Kettenkasten
herausgenommen werden. Die Kettenschutzschläuche lassen sich nun
leicht abziehen.
- Ist der Kettenkasten, der mit 3 Schrauben zusammengehalten wird,
auseinandergenommen, dann wird der Dämpfungskörper, der ebenfalls
mit 3 Schrauben am Zahnkranz verschraubt ist, abgenommen.
- Nun nimmt man den Dämpfungsgummi von den 3 Mitnehmerbolzen des
Zahnkranzes ab. Vor Beginn der Montage des Hinterradantriebes prüft
man die Teile auf Verschleiß. Ganz besonders sind die Zähne
des Zahnkranzes zu untersuchen. Sollten die Zähne an den Spitzen
abgenutzt sein, so muß der Zahnkranz gewechselt werden. Ist der
Dämpfungsgummi geweitet, so hat der Austausch zu erfolgen.
- Beim Zusammenbau wird der Dämpfungsgummi auf die 3 Mitnehmer
des Zahnkranzes gesteckt und der Dämpfungskörper darüber
gesetzt. Dann verschraubt man den Dämpfungskörper mit 4 Paßschrauben
und sichert mit den Sicherungsblechen ab.
- Die zwei Kettenabdeckungshälften werden zusammengefügt
und verschraubt. Es ist günstig, die Kette bereits jetzt in den
Kettenkasten einzuziehen, denn das erleichtert die weitere Montage.
- Der Kettenkasten wird nun in. die Schwinge eingesetzt und mit der
Mutter des Flanschbolzens befestigt. (Darauf achten, daß der Kettenspanner
mit eingesetzt wird.)
Die Kette ist mit einem Drahthaken durch beide Kettenschutzschläuche
zu ziehen und mit dem Kettenschloß zu verbinden.
- Nun wird die rechte Seite der Hinterradverkleidung wieder angesetzt
und die Soziusfußraste befestigt (Regler anklemmen). Ebenso wird
jetzt das Federbein wieder angeschraubt (bei ES 175 entfällt das
Anklemmen des Reglers und die Befestigung der Soziusfußraste,
man befestigt lediglich den rechten Verkleidungsdeckel wieder).
- Nun wird das Hinterrad eingesetzt, die Kette gespannt, dabei die
Räder eingespurt, das hintere Ende des Kotflügels verschraubt
und der Abschlußdeckel am Motor montiert.
nächster Punkt ; Index
Das Kugellager Nr. 6005 sitzt im Dämpfungskörper
des Hinterradantriebes und dient zur Lagerung des Flanschbolzens im Dämpfungskörper.
Der Ausbau dieses Lagers wird wie folgt vorgenommen:
- Die Schrauben des Lichtmaschinendeckels sind zu lösen und der
Deckel abzunehmen.
- Bei ES 250 ist das rechte hintere Federbein und die Blechverkleidung
der rechten Seite zu demontieren.
Bei ES 175 wird nur die Blechabdeckung auf der rechten Seite abgenommen.
Das Federbein braucht nicht entfernt zu werden.
- Das Kettenschloß wird geöffnet und die Kette abgenommen.
- Wie unter 5.3.4.2 beschrieben worden ist, kann
jetzt das Hinterrad ausgebaut werden.
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Bild 101. Entfernen des Sprengringes im Dämpfungskörper
- Die Kettenschutzschläuche sind abzuziehen. Die Haltemutter des
Flanschbolzens wird abgeschraubt und der gesamte Antrieb herausgenommen.
- Der Sprengring, der im Dämpfungskörper das Kugellager sichert,
ist mit einer Zange zu entfernen. Mit dem Gummihammer muß der
Flanschbolzen zurückgeschlagen und mit einem Dorn völlig herausgeschlagen
werden. Nun ist mit einem Dorn das Lager aus dem Dämpfungskörper
zu pressen oder durch Schlag zu entfernen.
nächster Punkt ; Index
Für ES 175 und 250 findet eine Rollenkette mit folgenden
Abmessungen Verwendung: 1/2" x 7,7 x 8,5 Dmr., 118 Glieder.
Zum Austausch der Kette ist bei der ES 250 das rechte Federbein und die
Blechverkleidung der rechten Seite abzunehmen, während bei der ES
175 nur die rechte Verkleidungskappe entfernt wird.
Das Auswechseln wird wie folgt vorgenommen:
- Rechtes hinteres Federbein und Seitenverkleidung abnehmen.
- Lichtmaschinendeckel vom Motor lösen.
- Hinterrad drehen, bis das Kettenschloß sichtbar wird.
- Kettenschloß öffnen.
- Kette nach vorn herausziehen.
- Kettenschutzschläuche abziehen.
- Die neue Kette wird auf den hinteren Zahnkranz aufgelegt und durch
Drehen des Hinterrades aufgerollt.
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Bild 102. Kettenverschluß
- Die Kettenenden sind durch die Kettenschutzschläuche mit einem
Drahthaken durchzuziehen. Die Enden können nun mit dem Kettenschloß
verbunden und die Kettenschutzschläuche auf das Gehäuse und
auf den Kettenkasten aufgesteckt werden. Beim Einbau der Sicherungsfeder
ist darauf zu achten, daß das geschlossene Ende der Feder in Drehrichtung
zeigt.
- Der Lichtmaschinendeckel ist wieder anzuschrauben.
- Bevor die Verkleidung der ES 250 angebracht wird ist es erforderlich,
die Kette vorschriftsmäßig zu spannen (Durchhang nach oben
und unten 10 mm).
- Die Verkleidung und das Federbein kann nun angebracht und verschraubt
werden.
nächster Punkt ; Index
- Rechtes Federbein und die rechte Verkleidung lösen. (Bei ES
175 wird nur das rechte Verkleidungsblech entfernt, das Federbein wird
nicht abgenommen.)
- Nach Abnahme des Lichtmaschinendeckels vom Motor wird das Hinterrad
gedreht, bis das Kettenschloß sichtbar wird. Kettenschloß
öffnen und entfernen.
- Kettenschutzschläuche zuerst vom Gehäuse, dann vom Kettenkasten
abziehen. Dabei beachten, daß die Kette im Kettenkasten bleibt
(Hinterrad nicht drehen).
- Mit Hilfe eines Drahthakens wird die Kette in die neuen Kettenschutzschläuche
eingezogen (vorheriges Einfetten der Kette nicht vergessen).
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Bild 103. Einziehen der Kette mit Drahthaken
- Nachdem die Kette mit dem Kettenschloß wieder verbunden ist,
werden die Enden der Kettenschutzschläuche mit einem Schraubenzieher
am Kettenkasten und am Gehäuse aufgezogen.
- Vor dem Anbau des Lichtmaschinendeckels kontrollieren, ob das geschlossene
Ende der Kettenschloßfeder in Fahrtrichtung zeigt.
- Nun sind Verkleidungsblech und Federbein (bei ES 175 nur die Blechverkleidung)
wieder anzuschrauben.
nächster Punkt ; Index
- Die Steckachse und die Mutter des Flanschbolzens sind mit dem Maulschlüssel
zu lösen.
- An den Stellmuttern der Kettenspanner wird die Kette auf beiden Seiten
gleichmäßig nachgestellt, bis sich ein Kettendurchhang von
10 mm nach oben und unten ergibt.
- Ist die Kettenspannung erreicht, muß die Spur des Vorder- und
Hinterrades kontrolliert werden (ungenau spurende Räder verschlechtern
die Straßenlage der Maschine und bedeuten Unfallgefahr). Man verwendet
zu diesem Zweck eine Meßlatte, die an Vorder- und Hinterrad gleichmäßig
anliegen muß. Sollte das nicht der Fall sein, so muß mit
Hilfe der Kettenspanner der Gleichlauf hergestellt werden.
- Die Mutter des Flanschbolzens und die Steckachse werden festgezogen
und die Muttern der Kettenspanner mit. den Gegenmuttern gesichert. Nach
dem Festziehen nochmals Kettendurchhang und Spur überprüfen.
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Bild 104. Nachstellen der Kette
Bild 105. Prüfen des Kettendurchhanges
nächster Punkt ; Index
- Kraftstoffbehälter entleeren.
- Anschlußstück für den Kraftstoff schlauch mit 14er
Schlüssel abschrauben.
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Bild 106. Kraftstoffhahn, zerlegt
- Anschlußmutter des Kraftstoffhahnes mit 19er Gabelschlüssel
lösen (Linksdrehung) und den Kraftstoffhahn aus dem Kraftstoffbehälter
herausschrauben.
- Wassersack abschrauben.
- Filtereinsatz abnehmen.
- Das Sieb auf dem Reserveröhrchen kann nach oben abgezogen werden.
- Zur Erneuerung des inneren Dichtringes ist die Ringmutter abzunehmen,
der Drehgriff des Kraftstoffhahnes zu entfernen und die Dichtungsscheibe
(Buna) auszutauschen.
Vor dem Zusammenbau sind beschädigte Dichtungen auszutauschen.
nächster Punkt ; Index
- Kraftstoffbehälter entleeren.
- Fahrersattel öffnen und nach Lösen der 4 Sechskantschrauben
8 x 20 abnehmen.
- Vordere und hintere Kraftstoffbehälter-Halteschrauben lösen
und herausziehen.
- Kraftstoffschlauch vom Kraftstoffhahn abziehen.
- Verbindungsschlauch beider Tankhälften abziehen und abnehmen.
- Kraftstoffbehälter hinten etwas anheben und nach hinten abnehmen.
Beim Einbau des Kraftstoffbehälters ist darauf zu achten, daß
der unter den Tank geklebte Auflagegummi nicht verrutscht.
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Bild 107. Abnehmen des Kraftstoffbehälters
nächster Punkt ; Index
Benötigte Sonderwerkzeuge:
Sonderwerkzeug zum Vorspannen der Feder 05 MW 21-2
- Nach Lösen der Befestigungsmuttern sind die Fußrasten
abzunehmen.
- Um die Kippfederung ungehindert abnehmen zu können, ist das
Sonderwerkzeug 05 MW 21-2 zu verwenden.
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Bild 108. Das angesetzte Sonderwerkzeug 05 MW 21-2 zum Aus- und Einbau der
Kippfederung
- Die Bolzen der Kippfederung sind zu entsplinten und die Bolzen mit
einem Dorn herauszuschlagen.
- Nun werden die Kerbstifte der Fußrastenrohre herausgeschlagen.
- Die Fußrastenrohre können herausgezogen und der Ständer
abgenommen werden.
- Vor dem Einbau des Ständers ist darauf zu achten, daß
sich die Bohrungen der Fußrastenrohre und die Bohrungen des Führungsrohres
genau decken, denn nur so können die Kerbstifte leicht eingeschlagen
werden. Vor dem Einsetzen sind die Fußrastenrohre leicht einzufetten.
- Kerbstifte einschlagen.
- Bevor die Kippfederung angebaut wird, ist es notwendig, wieder unter
Verwendung des Sonderwerkzeuges die Feder vorzuspannen.
- Die Bolzen werden eingesetzt und versplintet.
- Die Fußrasten sind anzubringen und festzuziehen.
nächster Punkt ; Index
Die ES-Typen besitzen fest eingebaute Scheinwerfer.
Eine Korrektur der Einstellung ist trotzdem in gewissen Grenzen möglich.
Ist die Reflektorverstellmöglichkeit erschöpft, so kann von
den unter a, b und c nachfolgend erläuterten Richtmöglichkeiten
Gebrauch gemacht werden.
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Bild 109. Verstellhebel für Reflektor
a) Lichtbündel zu tief
Der Reflektor wird nach Lösen der Klemmschraube (rechts unten am
Scheinwerfergehäuse) abgenommen. Die am Reflektor angenietete Blechnase,
die an der Kurvenscheibe zur Reflektoreinstellung anliegt, wird etwas
nach hinten nachgerichtet. Dadurch bekommt der Reflektor eine stärkere
Neigung nach oben, und das Lichtbündel erleuchtet die, Fahrbahn auf
weitere Entfernung.
b) Lichtbündel zu hoch
Man verfährt in diesem Falle genau wie unter Punkt a), jedoch wird
die Blechnase etwas nach vorn gebogen und damit eine stärkere Senkung
des Reflektors und damit des Lichtbündels erreicht.
c) Lichtbündel seitlich der Fahrbahn
Scheint das Lichtbündel des Scheinwerfers nach rechts oder links,
dann kann eine Korrektur des Reflektors nichts verändern. In diesem
Falle hilft lediglich ein Richten der Haltebügel im Inneren des Scheinwerfers
mit einem Richteisen. Zu diesem Zweck müssen die beiden Halteschrauben
des Scheinwerfergehäuses gelockert werden. Das Richten der Haltebügel
darf nur in geringen Grenzen vorgenommen werden, weil sonst eine saubere
Anlage des Scheinwerfergehäuses am Kraftstoffbehälter nicht
mehr gewährleistet ist.
d) Einstellung des Reflektors
Wird die ES mit Sozius gefahren, dann hebt sich der Lichtkegel durch die
Mehrbelastung. Um entgegenkommende Fahrzeuge nicht zu blenden, ist eine
Verstellmöglichkeit vorgesehen, d. h. der Reflektoreinsatz läßt
sich nach unten schwenken. Der Verstellhebel dazu ist unterhalb des Scheinwerfers
am Lampenring angebracht.
nächster Punkt ; Index
Das Tachometer der ES-Typen ist im Scheinwerfergehäuse
untergebracht. Der Antrieb erfolgt über eine Tachometerspirale, die
die Verbindung zwischen Tachometer und Tachometerantrieb herstellt. Das
Tachometer ist beleuchtet durch zwei Glühbirnen 6 V 0,6 W, die ein
gleichmäßiges Flutlicht über die gesamte Skala verbreiten.
Außerdem sind die Kontrollampen für Leerlaufanzeige und Lichtmaschinenkontrolle
eingebaut, die mit einer Leistung von 6 V 1,2 W ausgerüstet sind.
Ausbau:
- Die Klemmschraube des Reflektors rechts unten am Scheinwerfergehäuse
wird gelockert und der Reflektor, mit der unteren Kante zuerst, dem
Scheinwerfergehäuse entnommen. Die Spange zum Halten der Lampenfassung
muß vorher entfernt und die Fassung aus dem Reflektor herausgenommen
werden.
- Die Überwurfmutter der Tachometerspirale ist mit einer Zange
zu lockern und abzuschrauben. Die Spirale wird nun etwas nach unten
gedrückt, um besser arbeiten zu können.
- Alle 4 Fassungen mit den Glühlampen für Tachobeleuchtung
und Kontrolleuchten sind aus den Führungen herauszuziehen und seitlich
abzulegen (Achtung, Glühlampen nicht vertauschen!). Nun kann die
Haltemutter des Haltebügels gelöst werden.
- Das Tachometer läßt sich nach oben aus dem Schweinwerfergehäuse
herausnehmen.
nächster Punkt ; Index
Nummer 57 |
Standlichtkabel (schwarz) |
Nummer 30 |
Kabel zum Klemmbrett (Sicherung) rot/grün |
Nummer 58 |
Rücklichtkabel (grau/schwarz) |
Nummer 31 |
Massekontakt zum Reflektor (schwarz, angelötet) |
Nummer 54/15 |
Stopplicht (schwarz/rot) |
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Kabel zu den Kontrollampen (schwarz/weiß/blau) |
|
Kabel zur Zündspule (schwarz/weiß/blau) |
|
Kabel für Schaltstellung 5 (grün) |
Nummer 61 |
kein Kabel angeschlossen |
Nummer 56 |
Kabel zur Tachobeleuchtung (rot/schwarz) |
|
Bild 110. Lichtschalteranschlüsse
Bild 111. Schaltplan
nächster Punkt ; Index
Die Batterie ist der Stromspeicher, der alle Verbraucher
des Motorrades mit Strom versorgt. Während der Fahrt wird durch die
Lichtmaschine der entnommene Strom wieder ergänzt. Die gleichmäßige
Ladespannung wird durch den Regler hergestellt.
Die Anforderungen, die an eine Batterie gestellt werden, sind sehr hoch.
Aus diesem Grunde ist es unerläßlich, der Batterie eine regelmäßige
und sorgfältige Pflege zukommen zu lassen. Ganz besondere Beachtung
muß dem Ladezustand der Batterie im Winter geschenkt werden, denn
bei Temperaturen unter Null sinkt die Kapazität der Batterie stark
ab.
In nicht voll geladenem Zustand besteht dann die Gefahr des Einfrierens.
Bei stark entladener Bleibatterie friert die Säure schon bei etwa
- 15° C ein.
Da in absehbarer Zeit auch Nickel-Kadmium-Batterien in Motorräder
eingebaut werden, sollen an dieser Stelle die Pflegeanweisungen für
beide Arten niedergelegt werden.
Ausbau der Batterie:
- Der Deckel der linken Verkleidung, bzw. der linke Verkleidungsdeckel
bei der ES 175, werden abgenommen.
- Um Kurzschlußgefahr zu beseitigen, ist die Sicherung aus dem
Klemmbrett zu entnehmen.
- Das Plus- und das Minuskabel der Batterie am Klemmbrett lösen.
- Die Halteschraube des Batteriehaltebandes ist aufzuschrauben und
die Batterie aus dem Halter zu entnehmen (Kabel der Batterie nicht zusammentreffen
lassen! Kurzschlußgefahr!).
Pflegeanweisung für Bleisammler
Der 6 Volt-Bleisammler hat eine Speicherfähigkeit von 8Amperestunden(Ah).
Die Säuredichte des geladenen Sammlers beträgt 1,285 Be, die
des halbgeladenen Sammlers 1,230 Be und die des entladenen Sammlers 1,180
Be. Gemessen wird die Säuredichte mit einem Aräometer.
Alle 2000 km, oder mindestens alle 4 Wochen ist der Säurestand der
Batterie zu überprüfen. Die Säure soll 8 ... 10 mm über
den Platten stehen. Gegebenenfalls ist destilliertes Wasser nachzufüllen.
Im Sommer ist es zweckmäßig, diese Kontrolle öfter durchzuführen
(Verdunstung).
Wird vorwiegend nachts gefahren, dann ist es ratsam, die Batterie von
Zeit zu Zeit an einer fremden Stromquelle (Ladestation) aufladen zu lassen.
Dasselbe gilt bei geringer Benutzung der Maschine oder bei Stillegung.
Soll die Maschine abgestellt werden, so ist die Batterie auszubauen und
etwa alle 4 Wochen an der Ladestation aufzuladen.
Pflege und Beschreibung der Nickel-Kadmium-Motorrad-Batterie
Die Nickel-Kadmium-Batterie ist eine alkalische Motorradbatterie mit einer
Nennspannung von 6 Volt und einer Kapazität von 8 Ah. Die Batterie
setzt sich aus 5 Zellen mit je 1,2 Volt Nennspannung zusammen. In jeder
Zelle befinden sich eine negative und zwei positive Elektroden. Als Elektrolyt
dient Kalilauge von der Wichte 1,20 g/ccm, mit einem Zusatz von 8 g/l
Litiumhydroxyd. Das Gehäuse besteht aus schlagsicherem Kunststoff.
Der Wirkungsgrad und die Wartung einer alkalischen Motorradbatterie sind
dieselben, wie bei den üblichen Nickel-Kadmium-Batterien.
Der Spiegel der Kalilauge soll immer ca. 10 mm über den Plattenoberkanten
stehen. Ist das nicht der Fall, dann verliert die wirksame Masse der Platten
ihre Aktivität und wird ausgeschwemmt. Tritt ein Verlust der Kalilauge
durch Verdunsten ein, dann ist destilliertes Wasser oder stark verdünnte
Kalilauge Wichte l,03 g/ccm nachzufüllen. Mit Kalilauge Wichte l,20
g/ccm ist nur dann nachzufüllen, wenn Elektrolyt verschüttet
worden ist.
Niemals darf Schwefelsäure in die Batterie gefüllt werden. Eine
völlige Zerstörung der Batterie wäre die unmittelbare Folge.
Ebenso ist kein angesäuertes destilliertes Wasser zu verwenden. Aus
diesem Grunde sind zum Füllen der Nickel-Kadmium-Batterien besondere
Gefäße zu verwenden (Trichter, Aräometer usw.). Die Ladung
dieser Sammler muß in einem besonderen Raum, getrennt von Bleiakkumulatoren
vorgenommen werden. Eine Einwirkung von Schwefelsäuredämpfen
ist unter allen Umständen zu vermeiden.
Die Ladung erfolgt wie bei der Bleimotorradbatterie durch die Lichtmaschine.
Wenn die Kapazität der Batterie nachgelassen hat, erfolgt eine verlängerte
Ladung am Ladegerät. Es wird 15 Stunden mit 1,6 Amp. geladen. Am
Ende der Ladezeit steigt die Spannung auf ca. 6,5 Volt an. Nach langem
Stehen ist die Batterie verlängert zu laden.
Die Einstellung des Reglers der Maschine wird wie beim Bleiakkumulator
beibehalten.
|
Bild 112. Blei-Sammler und Nickel-Kadmium-Sammler
nächster Punkt ; Index
Schmierstellen werden durch Zahlen bezeichnet
|
Anzahl der Nippel |
Schmiermittel |
l Vorderschwinge |
1 |
Motorenöl
|
2 Hinterschwinge |
1 |
"
|
3 Bremsfußhebel |
1 |
Abschmierfett
|
4 Bremshebel hinten |
1 |
"
|
5 Bremshebel vorn |
1 |
"
|
6 Tachometerantrieb |
1 |
"
|
7 Kettenölung |
1 Stopfen |
"
|
8 Getriebeöl |
1100 ccm |
"
|
9 Motorschmierung |
Benzin-Öl-Mischung |
25 : 1
|
|
Bild 113
Bild 114
Bild 113. ES Ansicht von rechts Bild 114. ES Ansicht von links
1 Vorderschwinge; 2 Hinterschwinge; 3 Bremsfußhebel; 4 Bremshebel
hinten; 5 Bremshebel vorn; 6 Tachometerantrieb; 7 Kettenölung; 8 Getriebeöl;
9 Motorschmierung
nächster Punkt ; Index
Jede ES-Maschine bekommt, wenn sie das Werk verläßt,
eine reichhaltige Ausstattung an Werkzeugen und Zubehör mit. Der
Fahrer ist in der Lage. mit dem beigegebenen Werkzeug alle normal anfallenden
kleinen Reparaturen und Pflegearbeiten durchzuführen. Das Werkzeug
wird in den reichlich bemessenen Behältern unter Fahrer- und Soziussattel
untergebracht.
Werkzeuge:
- 1 Einstell-Lehre 0,4und 0,6mm
- 1 Hochdruckfettpresse
- 1 Doppelmaulschlüssel 9 x 10mm
- 1 Doppelmaulschlüssel 10 x 11 mm
- 1 Doppelmaulschlüssel 14 x 17 mm
- 1 Doppelmaulschlüssel 19 x 22 mm
- 1 Zylinderkopfschlüssel (Steckschlüssel 14 mm)
- 1 Drehbolzen für Zylinderkopfschlüssel und für Radausbau
- 1 Zündkerzenschlüssel
- 2 Reifenmontierhebel
- 1 Schraubenzieher (groß)
- 1 Schraubenzieher (klein)
- 1 Kombinationszange
- 1 Hakenschlüssel 45/50 DIN 1810
|
Bild 115. Werkzeug
Zubehör:
- 1 Luftpumpe (Halter unter dem Kraftstoffbehälter)
- 3 Sicherheitsschlösser (Schlüssel für alle drei Schlösser
sind gleich)
- 1 Putztuch
- 1 Reparaturdose für Reifen
- 1 Werkzeugtasche
- 1 Zündschlüssel
- 1 Betriebsanleitung
- 1 Durchprüfungsheft
- 1 Verbandskästchen
nächster Punkt ; Index
Sorgfältige Pflege gewährleistet neben richtiger
Bedienung die dauernde Betriebsbereitschaft des Motorrades. Hohe Lebensdauer
und Zuverlässigkeit sind der Lohn für regelmäßig
durchgeführte Fahrzeugpflege.
Bis zu 10000 km schreibt das Werk die durchzuführenden Pflegearbeiten
im Durchprüfungsheft vor. Diese Arbeiten sind in einer Vertragswerkstatt
des MZ-Werkes durchzuführen und von dieser zu bescheinigen. Im Durchprüfungsheft
jeder Maschine sind die Pflegearbeiten verzeichnet. Werden die vorgeschriebenen
Durchprüfungen nicht termingemäß durchgeführt, so
erlischt der Anspruch auf Garantieleistung. Trotzdem ist es notwendig,
außer den vorgeschriebenen Durchsichten weitere Pflegearbeiten nach
der Bedienungsanleitung durchzuführen.
Was wird überprüft und in welchen Abständen? 1.
Vor jeder Ausfahrt
- Brennstoff,
- elektrische Anlage (Licht, Signalhorn),
- Spiel am Kupplungshebel (2 ...3 mm),
- Reifendruck,
- Funktion beider Bremsen.
2. Unterwegs während einer Fahrtpause
Reifenzustand (Reifentemperatur, Luftdruck, eingefahrene Nägel).
3. Nach der Rückkehr
- Reifen überprüfen (Druck, eingefahrene Nägel).
- Luftfilter säubern (vor allen Dingen nach Strecken über
500 km und bei staubigem Wetter).
- Je nach der Witterung bei der gefahren wurde, wird empfohlen, das
Rad vom Schmutz zu befreien. Die Lackierung und die verchromten Teile
werden es danken, wenn sie eine regelmäßige Pflege erfahren.
Grober Schmutz wird am besten mit einem schwachen Wasserstrahl abgewaschen.
Dabei nicht an den heißen Zylinder oder an Teile der elektrischen
Anlage spitzen.
Danach wird das Rad abgetrocknet und die Lackierung mit einem guten
Lackpflegemittel behandelt. Verchromte Teile sind mit Vaseline einzufetten.
- Nach dem Abstellen des Rades Kraftstoffhahn schließen, damit
bei der nächsten Fahrt keine Startschwierigkeiten entstehen.
4. Nach den ersten 500 km (Vertragswerkstatt)
- Motorrad probefahren und Bremsen prüfen.
- Lenkungsspiel am Steuerkopf prüfen (dazu Lenkungsdämpfer
lösen).
- Kupplungsspiel prüfen (2 ...3 mm am Handhebel).
- Alle Schrauben am Motor und am Fahrgestell auf festen Sitz prüfen
(Motoraufhängung, alle Bedienungshebel, vordere und hintere Schwinge,
Steckachse, Kotflügelbefestigung, vorderen und hinteren Bremshebel).
- Kette nachspannen, Räder spuren. Kette ölen, Kettenschutzschläuche
mit Fett füllen.
- Batterie-Säurestand prüfen, evtl. destilliertes Wasser
nachfüllen.
- Reifendruck kontrollieren:
vorn |
1,4 atü |
hinten |
1,6 atü |
hinten |
2,0 atü mit Sozius. |
- Vordere und hintere Schwinge überprüfen. Seitenspiel der
Schwingachsen prüfen und nachstellen. Die Schwingen müssen
spielfrei sein.
- Motorrad probefahren und auf Verkehrssicherheit überprüfen.
5. Nach 900 ... 1000 km ( Vertragswerkstatt)
- Motorrad probefahren, Bremsen prüfen, evtl. nachstellen.
- Kraftstoffhahn reinigen.
- Kerze prüfen (Elektrodenabstand bei Isolatorkerzen 0,6 mm).
- Motorrad abschmieren (6 Schmiernippel).
- Reifendruck kontrollieren:
vorn |
1,4 atü |
hinten |
1,6 atü |
hinten |
2,0 atü mit Sozius. |
- Motorrad probefahren und auf Verkehrssicherheit überprüfen.
6. Nach 1800 ... 2000 km (Vertragswerkstatt)
- Motorrad probefahren, Bremsen prüfen, evtl. nachstellen.
- Kupplung prüfen, evtl. nachstellen.
- Vergaser und Kraftstoffhahn reinigen. Im Vergaser Düsen nachsehen,
Nadeldüse auf festen Sitz überprüfen.
- Zylinderkopf abbauen, Ölkohle am Zylinderkopf und Kolbenboden,
sowie an den Auslaßschlitzen entfernen.
- Luftfilter in Benzin auswaschen, danach mit Öl benetzen und
abtropfen lassen.
- Unterbrecherkontakt mit Kontaktfeile säubern. Kontaktabstand
0,4 mm. Schmierfilz am Unterbrechernocken mit l ... 2 Tropfen Öl
tränken.
- Kette ölen, Kettenschutzschläuche mit Fett füllen.
- Motorrad abschmieren, 6 Schmiernippel. Für vordere und hintere
Schwinge nur Öl verwenden.
- Vorder- und Hinterrad ausbauen, Kugellager mit Kugellagerfett versehen.
- Ölstand im Getriebe kontrollieren (evtl. nachfüllen bis
zur Höhe der Ölkontrollschraube am Kupplungsdeckel).
- Batterie-Säurestand prüfen, evtl. destilliertes Wasser
nachfüllen.
- Reifendruck kontrollieren:
vorn |
1,4 atü |
hinten |
1,6 atü |
hinten |
2,0 atü mit Sozius. |
- Alle Schrauben am Fahrgestell und am Motor auf festen Sitz prüfen
(Zylinderkopf, Motoraufhängung, alle Bedienungshebel, vordere und
hintere Schwinge, Steckachse, Kotflügelbefestigung, vorderen und
hinteren Bremshebel).
- Motorrad probefahren und auf Verkehrssicherheit überprüfen.
- Zylinderkopfmuttern nachziehen.
7. Nach 5000 km (Vertragswerkstatt)
- Motorrad probefahren und Bremsen prüfen, evtl. nachstellen.
- Kupplung prüfen, evtl. nachstellen (2 ... 3 mm am Handhebel).
- Auspufftopf demontieren und säubern.
- Zylinderkopf abbauen, Ölkohle am Zylinderkopf und Kolbenboden,
sowie in den Auslaßschlitzen entfernen.
- Vergaser und Wassersack am Kraftstoffhahn säubern. Luftfilter
mit Benzin auswaschen, mit Öl benetzen und abtropfen lassen.
- Ölstand im Getriebe kontrollieren (Öl muß bis zur
Höhe der Kontrollschraube im Kupplungsdeckel stehen).
- Motorrad abschmieren, 6 Schmiernippel (für vordere und hintere
Schwinge nur Öl verwenden).
- Unterbrecherkontakt kontrollieren, Abstand 0,4 mm. Schmierfilz am
Unterbrechernocken mit l ... 2 Tropfen Öl versehen.
- Kettendurchhang prüfen, evtl. nachstellen und Räder neu
einspuren.
- Batterie-Säurestand prüfen, evtl. destilliertes Wasser
nachfüllen.
- Alle Schrauben am Fahrgestell und am Motor auf festen Sitz prüfen
(Zylinderkopf, Motoraufhängung, alle Bedienungshebel, vordere und
hintere Schwinge, Steckachse, Kotflügelbefestigung, vorderen und
hinteren Bremshebel).
- Reifendruck kontrollieren:
vorn |
1,4 atü |
hinten |
1,6 atü |
hinten |
2,0 atü mit Sozius. |
- Motorrad probefahren und auf Verkehrssicherheit überprüfen.
- Zylinderkopfmuttern nachziehen.
8. Nach 7500 km (Vertragswerkstatt)
- Ölstand im Getriebe kontrollieren (bis zur Höhe der Kontrollschraube
im Kupplungsdeckel auffüllen).
- Motorrad abschmieren, 6 Schmiernippel (für vordere und hintere
Schwinge nur Öl zum Abschmieren verwenden).
- Kette ölen, Kettenschutzschläuche mit Fett füllen.
- Reifendruck kontrollieren:
vorn |
1,4 atü |
hinten |
1,6 atü |
hinten |
2,0 atü mit Sozius. |
- Luftfilter in Benzin auswaschen, danach mit Öl benetzen und
abtropfen lassen.
- Zündkerze kontrollieren (Elektrodenabstand 0,6 mm).
- Motorrad probefahren und auf Verkehrssicherheit überprüfen.
9. Nach 10000 km (Vertragswerkstatt)
- Motorrad probefahren und Bremsen überprüfen, evtl. nachstellen.
- Öl im Getriebe wechseln (Neufüllung 1100 ccm Motorenöl).
- Kettendurchhang prüfen, Kette nachstellen und ölen, Kettenschutzschläuche
mit Öl füllen.
- Auspufftöpfe demontieren und säubern.
- Zylinderkopf und Zylinder abnehmen; Ölkohle am Zylinderkopf
und Kolbenboden, sowie in den Auslaßschlitzen entfernen.
- Kerze säubern (Elektrodenabstand 0,6 mm). Bei starker Abnutzung
ist die Kerze gegen eine neue Kerze auszutauschen.
- Vergaser reinigen, ebenso den Wassersack am Kraftstoffhahn.
- Im Vergaser Düsen nachziehen, Nadeldüse auf festen Sitz
prüfen.
- Luftfilter in Benzin auswachsen, mit Öl benetzen und abtropfen
lassen.
- Motorrad abschmieren, 6 Schmiernippel. Gasdrehgriff am Lenker nehmen
und Schieber neu einfetten. Für vordere und hintere Schwinge nur
Öl zum Abschmieren verwenden.
- Unterbrecherkontakt kontrollieren, Abstand 0,4 mm. Schmierfilz am
Unterbrechernocken mit l ... 2 Tropfen Öl tränken.
- Batterie-Säurestand prüfen, evtl. destilliertes Wasser
nachfüllen.
- Alle Schrauben am Motor und am Fahrgestell auf festen Sitz überprüfen.
- Vorder- und Hinterrad ausbauen. Alle Kugellager mit Kugellagerfett
versehen.
- Lenkungsspiel am Steuerkopf prüfen, dazu Lenkungsdämpfer
lösen.
- Reifendruck kontrollieren:
vorn |
1,4 atü |
hinten |
1,6 atü |
hinten |
2,0 atü mit Sozius. |
- Motorrad probefahren und auf Verkehrssicherheit überprüfen.
- Zylinderkopfmuttern nachziehen.
nächster Punkt ; Index
Der Lenker der ES-Typen besteht aus 2 Hälften, die
von rechts und links in den Klemmkopf eingeschoben und dort mit 2 Sechskantschrauben
8 x 30 befestigt sind. Eine Verstellmöglichkeit für den Lenker
nach oben oder nach unten gibt es nicht.
Soll eine Lenkerhälfte gewechselt werden, so hängt man zuerst
alle an der zu wechselnden Seite befindlichen Bowdenzüge aus. Dann
entfernt man die Halteschraube der entsprechenden Lenkerhälfte. Der
Lenker läßt sich nun aus dem Klemmkopf herausziehen.
Beim Einbau muß die Lenkerhälfte so gedreht werden, daß
die eingefräste Nut mit der Schraubenbohrung in einer Richtung verläuft.
Ist die Halteschraube befestigt worden, hat auch der Lenker seine richtige
Stellung.
nächster Punkt ; Index
Zum Auswechseln der Bowdenzüge werden die Nippel an
den Handhebeln bzw. am Drehgriff ausgehängt. Das gleiche gilt für
die Gegenseite, d. h. für die Befestigung der Bowdenzüge an
Kupplung, Vergaser und Vorderradbremse. Ist die Hülle der Bowdenzüge
am Rahmen befestigt, wird diese Befestigung ebenfalls gelöst und
dann der gesamte Seilzug abgenommen.
Beim Einbau ist darauf zu achten, daß nur passende Bowdenzüge
(Originalersatzteile) Verwendung finden und das Bowdenzugseil genügend
Spiel in der Hülle hat, weil bei zu knappem Spiel der Bowdenzug zu
schwer gehen würde und ein erheblicher Kraftaufwand bei der Bedienung
erforderlich wäre.
In die ES-Modelle werden Bowdenzüge mit folgenden Abmessungen eingebaut:
|
ES 250
|
ES 175
|
Bowdenzug |
Seil |
Hülle |
Seil |
Hülle |
Kupplung |
2 x 1010 |
3 x 880 |
2 x 1010 |
3 x 880 |
Handbremse |
2 x 1150 |
3 x 970 |
2 x 1150 |
3 x 970 |
Gas |
1,6 x 980 |
2,5 x 893 |
1,6 x 980 |
2,5 x 893 |
Luft |
1,6 x 985 |
2,5 x 870 |
1,6 x 985 |
2,5 x 870 |
Beim Einbau eines neuen Bowdenzuges beachte man folgendes:
- Handhebel untersuchen, ob scharfe Kanten oder Grat vorhanden sind
(evtl. abrunden).
- Die Einhängestellen für die Bowdenzugnippel sind leicht
einzuölen.
- Vor dem Einbau ist der Bowdenzug selbst mit Öl abzuschmieren.
- Seilzug einhängen.
- Nach Einstellen des Seilzuges ist die Seilzughülle so zu verlegen,
daß beim Durchfedern der Vordergabel bzw. beim Einschlagen des
Lenkers der Bowdenzug nicht gequetscht oder gezogen werden kann.
nächster Punkt ; Index
- Durch die vorhandene Öffnung am Ende des Drehgriffes wird mit
einem Schraubenzieher die Schlitzschraube entfernt, welche den Abschlußpilz
im Lenkerrohr festhält.
- Der Abschlußpilz wird aus dem Lenkerende herausgezogen.
- Durch Rechtsdrehung läßt sich der Drehgriff vom Lenkerende
abnehmen.
- Zum Aushängen des Bowdenzuges wird der Schieber des Drehgriffes
mit dem Schraubenzieher etwas zurückgezogen und nach oben gekippt.
In dieser Stellung kann der Nippel des Gasbowdenzuges leicht aus dem
Schieber entnommen werden.
- Das vordere Stück des Drehgriffes ist mit einer Madenschraube
auf dem Lenkerrohr festgeklemmt. Gegenüber dieser Madenschraube
befindet sich eine Stellschraube, neben der die Bezeichnung 'Bremse'
eingeschlagen ist. Mit dieser Schraube läßt sich die Gangbarkeit
des Drehgriffes regulieren, d. h. Rechtsdrehung ergibt einen schwereren,
Linksdrehung einen leichteren Gang des Drehgriffes.
Index
Die ES 250 ist für Beiwagenbetrieb geeignet. Von der
Firma Stoye in Leipzig wird ein Schwingenbeiwagen speziell für ES-Modelle
gefertigt Dieser besitzt einen Dreipunktanschluß. Besonders bemerkenswert
bei diesem Beiwagentyp ist, daß außerdem die Schwinge der
Maschine mit der Beiwagenschwinge in Verbindung steht. Diese Verbindung
wird mit Silentlagern hergestellt. Beim Kurvenfahren entsteht so eine
außerordentliche Seitenstabilität des Gespanns, weil beide
Räder (Hinterrad und Beiwagenrad) ständig in einer Ebene gehalten
werden. Ein Eintauchen der Maschine in Rechtskurven, oder des Beiwagens
in Linkskurven wird durch diese Konstruktion ausgeschaltet.
um den Beiwagen an die ES 250 anschließen zu können, ist es
erforderlich, die vordere Schwinggabel der Maschine gegen eine Schwinggabel
mit 2 Aufnahmen für die vordere Steckachse auszutauschen. (60mm für
Seitenwagenbetrieb, 105mm für Solobetrieb). Dasselbe gilt für
die hintere Schwinggabel, die gegen eine Gabel mit Anschlußstück
zur Aufnahme eines Silentlagers für die Befestigung der Beiwagenschwinge
ausgetauscht wird.
Die Übersetzung der Maschine muß ebenfalls verändert werden.
Das Antriebskettenrad mit 20 Zähnen ist gegen ein Antriebskettenrad
mit 18 Zähnen auszutauschen.
Der Beiwagen wird am Rahmen der Maschine mit 2 Kugelschnellanschlüssen
und einem Bolzenanschluß befestigt. Ein Anschluß ist unter
dem Fahrersattel (Bolzenanschluß, die Bohrung dafür ist an
der Maschine bereits vorhanden). Ein zweiter Anschluß am oberen
Teil des vorderen Rahmenrohrs, dicht unter dem Kraftstoffbehälter
(Kugelanschluß, erforderlich dazu ist eine Schelle mit Kugel, die
um das vordere Rahmenrohr geschraubt werden muß). Für die dritte
Befestigung ist der Lagerbolzen mit angesetzter Kugel zur Aufnahme eines
Kugelschnellanschlusses auszutauschen.
|
Bild 116. Beiwagengespann ES 250
Um einen einwandfreien Lauf des angeschlossenen Beiwagens
zu erreichen, ist beim Anschluß folgendes zu beachten:
- Vorlauf
- Vorspur
- Sturz
Vorlauf
Darunter ist die Vorverlegung der Beiwagenachse vor die Hinterachse der
Maschine zu verstehen. Der Vorlauf ist notwendig, um vor allen Dingen
in Linkskurven die Kippgefahr der Maschine auszuschalten. Er soll 150
bis 200 mm betragen. Ein größerer Vorlauf bedeutet erhöhten
Kräfteverbrauch beim Kurvenfahren, während ein kleinerer Vorlauf
wiederum die Kippgefahr erhöht. Dieser Wert ist beim ES-Seitenwagen
bereits vor der Herstellerfirma fest eingestellt.
Vorspur
Durch die Einstellung der Vorspur auf den vorgeschriebenen Wert wird erreicht,
daß das Gespann geradeaus läuft. Man versteht unter Vorspur
ein
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Bild 117. Gesamtansicht des Gespannes von rechts
Bild 118. Vorspur und Vorlauf
Nachinnenlaufen des Seitenwagenrades. Die Vorspur soll
20 ... 25 mm betragen. Zur Kontrolle legt man eine gerade Latte an das
Vorder- und Hinterrad der Maschine an. Eine zweite Latte ist an das Seitenwagenrad
anzulegen, und zwar so, daß sie an der Außenkante des Reifens
genau anliegt. Jetzt wird der Abstand der Beiden Latten in Höhe des
Vorderrades und in Höhe des Hinterrades gemessen. Im Gegensatz zum
Maß am Hinterrad muß das Maß am Vorderrad 20 ... 25
mm kleiner sein. Eine Veränderung der Vorspur ist durch seitliches
Verschieben der vorderen Befestigung möglich.
Sollte eine Korrektur erforderlich sein, dann muß unter allen Umständen
darauf geachtet werden, daß der Beiwagenrahmen nach der Korrektur
waagerecht steht. Abweichungen ergeben einen ungleichmäßigen
Lauf bzw. ein 'Ziehen' des Beiwagens.
Sturz
Der Sturz ist bei Maschine und Beiwagen erforderlich, um die vorhandene
Straßenwölbung auszugleichen. Durch den vorgeschriebenen Sturz
vermindert man ein Neigen der Maschine zum Seitenwagen, welches wiederum
ein seitliches Ziehen der Maschine zur Folge hat. Der Sturz des Gespanns
soll für Maschine und Seitenwagenrad 3 ... 5° betragen. Der Sturz
wird in folgender Weise gemessen:
An die obere Felgenkante des Beiwagenrades bzw. des Hinterrades der
|
Bild 119. Radsturz von Maschine und Beiwagen
Maschine wird ein Lot angelegt. Der Zwischenraum zwischen
unterer Felgenkante und Lotschnur soll dann 3 ... 5 mm betragen. Bei dieser
Messung muß die Maschine auf waagerechtem Untergrund stehen. Bei
Stoye-ES-Seitenwagen ergibt sich der Sturz ebenfalls, es bedarf lediglich
eine Überprüfung nach dem Anschluß.
Durch den Anschluß eines Beiwagens an die ES 250 ergeben sich andere
Belastungswerte der Federbeine (Beiwagengewicht).
Aus diesem Grund ist es erforderlich, die hinteren Druckfedern in die
vorderen Federbeine einzubauen. In die hinteren Federbeine werden verstärkte
Druckfedern eingebaut.
|
Bild 120. Rahmenanschlüsse
Bild 121. Schwingenanschluß
Bild 122. Beiwagen von unten
Auch die Reifendrücke sind entsprechend der Mehrbelastung
zu erhöhen.
Reifendrücke für Beiwagenbetrieb:
Vorderrad |
1,4 atü |
Hinterrad |
1,8 atü |
mit Soziusfahrer |
2,6 atü |
Beiwagenrad |
1,4 atü |
Sind beim Anschluß des Beiwagens alle angeführten
Faktoren berücksichtigt worden, dann muß das fertige Gespann
einwandfrei geradeaus und ebenso mühelos durch die Kurven gefahren
werden können.
Es ist unbedingt erforderlich, den Kunden auf die veränderten Fahreigenschaften
seines Fahrzeuges aufmerksam zu machen.
Beim Gespannfahren in den Kurven die Maschine wirklich zu lenken, statt
die Maschine mit dem Körpergewicht zu drücken. Bei zu scharfem
Lenkeinschlag nach rechts besteht die Möglichkeit, daß der
Beiwagen sich vom Boden abhebt. Dieser Eigenart kann man dadurch entgegenwirken,
daß man den Motor in einer Rechtskurve ziehen läßt. Bei
unbeabsichtigtem Hochkommen des Beiwagens hilft unter Umständen schon
eine leichte Gewichtsverlagerung nach dem Beiwagen hin, um das Gleichgewicht
wieder herzustellen. In Linkskurven wird das Gas weggenommen, und der
Beiwagen läuft dann, durch die eigene Fliehkraft unterstützt,
leicht durch die Kurve.
Werden diese Regeln beachtet, schont man die Maschine, vor allem den Rahmen,
die Reifen und die Teile der Lenkeinrichtung ganz erheblich.
Beim Bremsen ergeben sich beim Beiwagenbetrieb ebenfalls andere Eigenschaften
als bei der Solomaschine. Besonders stark tritt die Fliehkraft des Seitenwagens
in Erscheinung, wenn der Seitenwagen belastet ist. Bei scharfem Bremsen
mit der Fußbremse hat ein Gespann die Neigung, sich querzustellen.
Dieser Eigenart wirkt man durch Gegenlenken entgegen.
Ein Neuling auf dem Beiwagengespann soll sich deshalb nie sofort in dichten
Verkehr begeben, sondern erst auf verkehrsarmen Straßen oder Sportplatz
mit den veränderten Fahreigenschaften seiner Maschine vertraut werden.
Gespanne haben trotz anderer Übersetzung einen Leistungsabfall von
10 bis 15%, auf der anderen Seite aber einen Verbrauchsanstieg von ebenfalls
10 ... 15%.
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