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Betriebsanleitung für das Kraftrad SR 59 Berlin
Viel unnötigen Ärger können Sie sich ersparen, wenn Sie diese Betriebsanleitung nicht achtlos beiseite legen, sondern sich mit ihren Hinweisen und Anregungen eingehend vertraut machen. Die einzelnen Abschnitte sind von unseren Fachleuten für Sie zusammengestellt worden und dienen dazu, Ihnen die Kenntnisse von Ihrem Fahrzeug zu vermitteln, ohne die nun einmal der Betrieb eines modernen Kraftfahrzeuges nicht möglich ist. Wir wollen Ihnen die erforderlichen Hinweise für die Pflege und die Wartung Ihres Motorrollers geben, damit Sie Freude an Ihrem Fahrzeug haben und nicht Stunden in Vertragswerkstätten verbringen müssen, die Sie zu Ihrer Erholung verwenden sollten. Es ist nun einmal so, daß jedes neue Fahrzeug sorgfältig behandelt und gepflegt sein will. Daher wird Ihnen die Anwendung des aus dieser Betriebsanleitung gewonnenen Wissens viel Zeit, Geld und Ärger ersparen. Aber nicht nur während der Einfahrzeit sollten Sie die gegebenen Hinweise beachten, sondern während der ganzen Zeit, in der Sie Ihren Motorroller fahren. Bedenken Sie bitte, daß die Einhaltung unserer Vorschläge ganz wesentlich zur Erhaltung Ihres Eigentums und damit des Volkseigentums beiträgt. Genügt Ihnen das nicht, was Sie auf den nachfolgenden Seiten finden, oder brauchen Sie einen anderen guten Rat, so wenden Sie sich vertrauensvoll an unsere Vertragswerkstätten. Dort wird man Ihnen jederzeit helfen und Sie beraten; denn unsere Vertragswerkstätten sollen durch Hinweise und Anregungen dafür sorgen, daß Reparaturen gar nicht notwendig werden. Wir wünschen Ihnen viel Freude und allzeit 'Gute Fahrt'. VEB Industriewerke Ludwigsfelde
INHALTSVERZEICHNIS1 Technische Daten1.1 Motor 1.2 Getriebe und Kraftübertragung 1.3 Bremsen 1.4 Räder 1.5 Federung 1.6 Lenkung 1.7 Elektrische Anlage 1.8 Rahmen 1.9 Karosserie 1.10 Ausrüstung 1.11 Maße und Gewichte 1.12 Füllmengen 2 Beschreibung 2.1 Motor 2.1.1 Arbeitsweise 2.1.2 Kurbeltrieb 2.1.3 Kurbelgehäuse 2.1.4 Zylinder und Zylinderkopf 2.1.5 Kolben und Kolbenbolzen 2.1.6 Gebläse 2.1.6.1 Kontrolle des Gebläse-Keilriemenantriebes 2.1.6.2 Keilriemenwechsel 2.1.7 Elektrische Anlage 2.1.7.1 Lichtmaschine 2.1.7.1.1 Kontrolle der Elektroanlage 2.1.7.2 Batterie 2.1.7.2.1 Batteriepflege 2.1.7.2.2 Batterie wird nicht genügend aufgeladen 2.1.7.3 Licht- Signalanlage 2.1.7.4 Regler 2.1.7.5 Zündanlage 2.1.8 Vergaser und Filter 2.1.8.1 Pflege des Vergasers 2.1.8.2 Luftfilterreinigung 2.2 Kraftübertragung 2.2.1 Primärübertragung und Kupplung 2.2.1.1 Nachstellen der Kupplung 2.2.2 Wechselgetriebe 2.2.3 Hintere Kraftübertragung 2.2.3.1 Kettenpflege 2.3 Fahrwerk 2.3.1 Rahmen 2.3.2 Vorderrad-Schwinghebelgabel 2.3.2.1 Schwinghebelgabel zerlegen 2.3.2.2 Lenkungslager nachstellen 2.3.3 Hinterradfederung 2.3.3.1 Hinterradfederung zerlegen 2.3.4 Bremsen 2.3.4.1 Bremsenpflege 2.3.5 Achsen und Räder 2.3.5.1 Reifenpanne 2.3.6 Kraftstoffbehälter 2.3.6.1 Kraftstoffilter - Reinigung 2.3.7 Fahrer- und Soziussitz 2.3.8 Instrumentenbrett und Diebstahlsicherung 2.3.9 Werkzeug 3 Bedienungsanleitung 3.1 Anordnung und Zweck der Bedienungshebel 3.1.1 Lufthebel 3.1.2 Gasdrehgriff 3.1.3 Zünd- und Lichtschalter 3.1.4 Abblendschalter 3.1.5 Kupplungshebel 3.1.6 Kickstarter 3.1.7 Fußschalthebel 3.1.8 Bremsfußhebel 3.1.9 Handbremshebel 3.1.10 Seitenstütze 3.1.11 Klapphaken 3.2 Die richtige Bedienung 3.2.1 Vor der ersten Fahrt 3.2.2 Einfahren 3.2.3 Starten 3.2.4 Anfahren und Hochschalten 3.2.5 Zurückschalten am Berg 3.2.6 Bremsen 3.2.7 Anhalten 3.2.8 Außerbetriebsetzung 4 Durchprüfungs- und Pflegearbeiten 4.1 Allgemeines 4.2 Was ist zu tun? 4.2.1 Täglich 4.2.1.1 Vor der Ausfahrt: 4.2.1.2 Bei einem Aufenthalt unterwegs: 4.2.1.3 Nach Rückkehr: 4.2.2 Schmierung des Motors 4.2.3 Schmierung der Fahrgestellteile 4.2.4 Zündkerzenpflege 4.2.4.1 Was sagt das Zündkerzengesicht? 4.2.5 Reinigen der Auspuffanlage 4.3 Ratgeber bei Störungen 4.3.1 Motor springt nicht an 4.3.2 Rote Kontrollampe verlischt nicht nach dem Anwerfen des Motors 4.3.3 Gebläsekontrollampe verlischt nach dem Anfahren nicht bzw. leuchtet während der Fahrt auf 4.3.4 Motor läuft unregelmäßig 4.3.5 Motor bleibt plötzlich stehen 4.3.6 Kraftstoffverbrauch ist zu hoch 4.3.7 Scheinwerfer brennt nicht 4.3.8 Scheinwerfereinstellung 5 Instandsetzungsanweisung 5.1 Motor aus- und einbauen 5.2 Zylinderkopf abnehmen 5.3 Zylinder abnehmen 5.4 Kolben abnehmen 5.5 Kolbenringe kontrollieren bzw. erneuern 5.6 Kolben und Zylinder einbauen 5.7 Zündung einstellen 5.8 Radlager auswechseln 6 Ersatzteilbeschaffung - Technischer Dienst
Bild 1. Motorrolleransicht von links
Bild 2. Motorrolleransicht von rechts
1 Technische Daten1.1 Motornächster Punkt ; Index
1.2 Getriebe und Kraftübertragungnächster Punkt ; Index
1.3 Bremsennächster Punkt ; Index
1.4 Rädernächster Punkt ; Index
1.5 Federungnächster Punkt ; Index
1.6 Lenkungnächster Punkt ; Index
1.7 Elektrische Anlagenächster Punkt ; Index
1.8 Rahmennächster Punkt ; Index
1.9 Karosserienächster Punkt ; Index
1.10 Ausrüstungnächster Punkt ; Index
1.11 Maße und Gewichtenächster Punkt ; Index
1.12 Füllmengennächster Punkt ; Index
2 Beschreibung2.1 Motor2.1.1 Arbeitsweisenächster Punkt ; IndexDer durch Gebläse luftgekühlte Einzylinder-Zweitakt-Vergasermotor des Stadtrollers ‘SR 56 - Berlin’ arbeitet als sogenannter Dreikanalmotor mit Umkehrspülung. Dieser Motor ist eine Weiterentwicklung des bewährten Zweitaktmotors des MZ-Motorrades 125-2. Die Arbeitsvorgänge des Zweitaktmotors RM 150 spielen sich wie folgt
ab: Das Freilegen des Auspuffschlitzes durch die Kolbenoberkante in der Nähe
des unteren Totpunktes erfolgt so rechtzeitig vor dem Öffnen der
ebenfalls in der Nähe des unteren Totpunktes liegenden Überströmschlitze,
daß bei Überströmen des Frischgases in den Zylinderraum
der in diesem herrschenden Druck bereits so weit abgefallen und die Temperatur
so weit abgesunken ist, daß kein Zurückdrücken des Frischgases
in den Kurbelgehäuseraum und keine Entflammung des eintretenden Frischgases
durch die Altgase erfolgen kann. Das den Zylinderraum füllende Frischgas
dient gleichzeitig zur Verdrängung des restlichen Altgases aus dem
Zylinderraum. Bild 3. Explosionszeichnung des Motorrollermotors
RM 150 Bild 4. Leistungs- und Drehmomentenkurve
Bild 5. Kraftstoffverbrauchskurve 2.1.2 Kurbeltriebnächster Punkt ; IndexDie hydraulisch zusammengepreßte Kurbelwelle ist linksseitig durch zwei und rechts durch ein Ringrillenlager gelagert. Die gesenkgeschmiedete Pleuelstange läuft auf einem zweireihigen,
käfiglosen Rollenlager. Für die Pleuelbuchse wurde Bronze verwendet,
der Kolbenbolzen hat 15 mm Durchmesser. Bild 6. Motorblock von rechts Bild 7. Motorblock von links Bild 8. Kurbelwelle mit Pleuel und Kolben
2.1.3 Kurbelgehäusenächster Punkt ; IndexDas in der Mitte senkrecht in Längsrichtung geteilte Motorgehäuse
ist in seinem vorderen Teil als Kurbel-, in seinem hinteren Teil als Getriebegehäuse
ausgebildet. Das Kurbelgehäuse nimmt den Kurbeltrieb auf bzw. stellt
die Lagerung für denselben dar und trägt oben den mit Stiftschrauben
gehaltenen Zylinder. Die beiden Gehäusehälften werden nach dem
Einsetzen der Bild 9. Kurbelgehäusehälfte
Kurbelwelle (und der Getriebeinnenteile) mit Schrauben zusammengehalten,
wobei die Trennfläche vor der Montage mit einem Dichtungsmittel dünn
bestrichen wird. Zwei ebenfalls aus Leichtmetall gegossene Deckel schließen
die seitlich am Gehäuse liegenden Räume ab. Im linken Raum arbeitet
die Primärkraftübertragung einschließlich Kupplung, während
im rechten die Lichtmaschine mit Unterbrecher schmutzgeschützt sowie
im hinteren Teil dieses Raumes die Kupplungsbetätigung untergebracht
sind. 2.1.4 Zylinder und Zylinderkopfnächster Punkt ; IndexDer aus Sondergrauguß bestehende, mit zahlreichen großflächigen
Kühlrippen versehene Zylinder wird zusammen mit dem ebenfalls zur
Abführung der frei werdenden Verbrennungswärme mit zahlreichen
Kühlrippen versehenen Zylinderkopf mit vier langen Stiftschrauben
auf dem Kurbelgehäuse gehalten. Am Zylinderfuß sorgt eine Papierdichtung
für die notwendige Abdichtung. Der Zylinderfuß ragt ein Stück
in das entsprechend ausgebildete Kurbelgehäuse hinein, das an Bild 11. Zylinder Bild 12. Zylinder- und Auspuffanschluß der Übergangsstelle zur Verbesserung der Kühlung und zur Erzielung eines harmonischen Gesamtbildes ebenfalls eine Verrippung trägt. Im Zylinder befindet sich, genau bearbeitet, die bei der Beschreibung
der Zweitaktarbeitsweise erwähnten Steuerkanäle und Schlitze.
Die am Zylinderfuß seitlich mündenden Überströmkanäle
korrespondieren mit entsprechenden Kanalführungen im Kurbelgehäuse.
Bei eintretendem Verschleiß der Zylinderlaufbahn ist es möglich,
die Zylinderbohrung auszuschleifen und mit einem entsprechenden Übermaßkolben
zu versehen. Als Ausschleifmaße werden 56,25; 56,50; 56,75 und 57
mm verwendet. Bild 13. Zylinderkopf In der Mitte des Zylinderkopfes sitzt die für die Zündung des
Gasgemisches notwendige Zündkerze. Die Rippen verlaufen in Richtung
der Gebläseluftströmung. 2.1.5 Kolben und Kolbenbolzennächster Punkt ; IndexDer Kolben aus Leichtmetallguß ist mit zwei Kolbenringen von 2,5 mm Breite versehen. Damit sich die Kolbenringe nicht verdrehen können, werden sie durch Sicherungsstifte gehalten, da sie sonst am Ringstoß in die Steuerschlitze einhaken würden. Der geläppte Kolbenbolzen mit 15 mm Durchmesser hat im Kolben Schiebesitz
und wird seitlich durch Drahtsprengringe gesichert. Bild 14. Aggregatanordnung, rechts 2.1.6 Gebläsenächster Punkt ; IndexEin Axial-Druckgebläse sorgt durch stetige Zuführung von Frischluft für die Ableitung der am Zylinder und Zylinderkopf auftretenden Wärme, die durch den Arbeitsprozeß im Zylinderraum des Motors entsteht. Das Axial-Druckgebläse besteht aus dem Leichtmetall-Gebläsegehäuse mit Mantel, der den Luftstrom gewisse Führung gibt. Angetrieben wird das Flügelrad über einen Keilriemen 8x5x475
von einer auf dem linken Kurbelwellenstumpf sitzenden Keilriemenscheibe.
Eine Gebläsewarnanlage, bestehend aus Kontaktgeber und Anzeigeleuchte
(orange) rechts im Amaturenbrett, gibt die Gewähr der sofortigen
Kontrolle, wenn das Gebläse durch Blockierung oder Keilriemenriß
aussetzen sollte. 2.1.6.1 Kontrolle des Gebläse-Keilriemenantriebesnächster Punkt ; IndexDer Keilriemen, der zum Antrieb des Lüfterrades am Gebläse dient, soll locker gespannt sein. Er soll aber das Lüfterrad auch zügig mitnehmen. Zu lockerer Sitz des Riemens führt zum ‘Schlagen’, welches die Gefahr in sich birgt, daß der Keilriemen am Gehäuse anschlägt und dadurch vorzeitig dem Verschleiß unterliegt. Auch ein zu straffer Sitz des Riemens wirkt sich nachteilig auf die Lebensdauer aus, da die im Betrieb auftretenden Spannungen auf den Riemen sich mit der Vorspannung addieren. Dieses führt zu erhöhter Reibung an der Keilriemenscheiben-Profilen, wodurch nach entsprechender Abnutzung ein Reißen des Riemens eintritt. Einen genauen Wert für die erforderliche Spannung kann man schlecht geben; jedoch kann man sagen, wenn man eine Seite des Riemens etwa 10 mm in Richtung der Achsverbindungslinie mit einem Finger eindrücken kann, daß dies als die gegebene Spannung angesehen werden kann, mit der die längste Lebensdauer erreichbar ist. Durch Beilegen von Distanzstreifen zwischen Gebläsegehäuse
und Kupplungsdeckel kann die richtige Spannung des Keilriemens hergestellt
werden. 2.1.6.2 Keilriemenwechselnächster Punkt ; IndexAbnehmen der Hinterhaube. Bild 15. Keilriemen-Antrieb Die 3 Schrauben am Leitkranz herausschrauben, somit kann er herausgezogen
werden, und auf seiner Verlängerung sitzt das Lüfterrad mit
Keilriemenscheibe, so daß der neue Keilriemen aufgelegt werden kann.
(Reservekeilriemen im Werkzeugsatz.) Montage in umgekehrter Reihenfolge
vornehmen. 2.1.7 Elektrische Anlagenächster Punkt ; IndexDie elektrische Anlage besteht aus:
|
Bild 16. E-Schaltplan des Motorrollers
2.1.7.1 Lichtmaschinenächster Punkt ; IndexDie Lichtmaschine erzeugt den erforderlichen Strom für die Zündung,
Beleuchtung und Signalhorn und ladet gleichzeitig die über den Regelschalter
parallel geschaltete Bild 17. Lichtmaschine
Die Lichtmaschine besteht aus zwei Hauptteilen, dem Anker und der Haltekappe. Der am Gebläsegehäuse angebrachte Reglerschalter hält, unabhängig von Motordrehzahl und Anzahl der eingeschalteten Verbraucher, die Spannung der Lichtmaschine auf annähernd gleicher Höhe. Außerdem schaltet er selbsttätig bei Erreichen der erforderlichen Drehzahl die Batterie ab bzw. bei Unterschreiten dieser Drehzahl dieselbe zu. Das Verlöschen der roten Kontrollampe am Instrumentenbrett zeigt, daß die Batterie von der Lichtmaschine geladen wird, während ihr Aufleuchten anzeigt, daß der Strom aus der Batterie entnommen wird. Der Anker, der den Kollektor trägt, sitzt direkt auf dem Kegel des
rechten Kurbelwellenzapfens. Er wird zusammen mit dem Unterbrechernocken
mittels einer langen Sechskantschraube festgezogen und gehalten. Das Polgehäuse
vereinigt in sich 6 Pole mit Feldspulen. Es trägt auf seiner Stirnseite
den Bürstenhalter mit 2 Bürsten, die unter Federdruck auf den
Kollektor anliegen und die Stromabnahme aus dem Anker übernehmen,
sowie den Unterbrecher und den Kondensator für die Zündung.
Ein dreiadriges Maschinenkabel verbindet die Lichtmaschine mit Reglerschalter
bzw. Unterbrecher mit Zündspule. Die Belüftung des Lichtmaschinenraumes,
der durch einen aufgeschraubten Gehäusedeckel abgeschlossen ist,
erfolgt durch einen genügend großen Durchbruch in der Gehäusezwischenwand.
Der abschließende Gehäusedeckel trägt einen aufschraubbaren
kleinen Deckel, nach dessen Abnahme Unterbrecher, Kondensator, Bürsten
und Kollektor zur Überwachung zugänglich sind. 2.1.7.1.1 Kontrolle der Elektroanlagenächster Punkt ; IndexWährend des Betriebes ist für die Elektroanlage keine besondere Pflege erforderlich. Alle 5000 km ist jedoch eine Kontrolle der Anlage durch einen Elektrofachmann (IKA-Vertragswerkstatt) notwendig. Lediglich der Abhub der Unterbrecherkontakte, der sich durch Abbrand des Kontaktmaterials verändert, muß schon eher, nämlich aller 2000 km kontrolliert werden. Der Kontaktabstand soll an höchster Nockenstelle 0,4 mm betragen. Kleinerer oder größerer Abstand der Kontakt ergibt schlechteres Anspringen, unregelmäßigen Lauf, verminderte Leistung mit erhöhtem Verbrauch. Das Nachstellen des Kontaktabstandes erfolgt bei abgenommenem Unterbrecherdeckel (siehe Bild 18) nach Lockern der Klemmschraube ( C ) durch schwenken der kleineren Unterbrechergrundplatte um den Lagerungsbolzen (D). Die Schlitzschraube (A u. B) dürfen dabei keinesfalls gelockert werden. Nach dem Einstellen ist die Klemmschraube ( C ) wieder festzuziehen. Zeigen die Kontakte verbrannte Stellen, so sind sie mit einer Kontaktfeile zu glätten. Starker Kontaktabbrand bzw. Brandstellen an den Kontakten deuten auf einen defekten Kondensator hin. Die Hinzuziehung eines Elektrofachmannes ist dann unbedingt notwendig, da der Kondensator ausgewechselt werden muß. Die Kontrolle der Elektroanlage aller 10000 km erstreckt sich auf eine Prüfung der richtigen Lage und Isolation aller Kabel, des einwandfreien Sitzes aller Klemmschrauben und Anschlüsse. Sämtliche Kontaktstellen werden darauf kontrolliert, ob sie korrodiert sind, erforderlichenfalls reinigen (Zündspulenanschlüsse, Massenanschluß von Batterie, Anschlüsse am Regler, Lichtmaschinenanschlüsse, Schluß-Stopplicht-Verbindungskontakte an Stirnwand der Hinterhaube und am Rahmenbock). Der zustand des Kollektors und der Bürsten sowie die Spannung der
Bürstenfedern werden geprüft. Die Plus-Bürste (+) nutzt
sich schneller ab als die Minus-Bürste (-). Die kleinste Höhe
der Bürste darf 11 mm betragen. Bild 18. Unterbrecher nachstellen Nachdem diese Höhe erreicht ist, soll die Bürste möglichst ausgewechselt werden. Das Einschleifen einer neuen Kohle wird zweckmäßig von einem Fachmann ausgeführt. Durch zu stark abgenutzte Bürsten kann eine völlige Zerstörung der Lichtmaschine erfolgen. Die Leistungsabgabe der Lichtmaschine wird mit Präzisionsinstrumenten gemessen. Außerdem wird der Zustand des Unterbrechers (Federspannung der Unterbrecherfeder, Zustand der Hebellagerung, Zustand des Unterbrechernockens) kontrolliert. Der Schmierfilz für den Unterbrechernocken wird mit 2 ... 3 Tropfen Öl möglichst nach jeweils 2000 km getränkt. Weiterhin wird bei dieser Gelegenheit die Einstellung der Zündung, die 4 mm vor OT (oberer Totpunkt des Kolbens) betragen muß, nachgeprüft, weil diese Einstellung sich während des Betriebes durch Abnützung am Unterbrecher ändert. Der angegebene Vorzündungswert ist in langen Versuchen festgestellt
worden. Er darf nicht verändert werden, weil nur diese Einstellung
die beste Leistung und den günstigsten Kraftstoffverbrauch ergibt.
2.1.7.2 Batterienächster Punkt ; IndexDie Batterie hat die Aufgabe, bei Stillstand des Motors eingeschaltete
Stromverbraucher mit Strom zu versorgen. Sie wird während des Laufes
des Motors von der Lichtmaschine aufgeladen, wobei sich der Ladestrom
dem Ladezustand der Batterie anpaßt. Bild 19. Bleibatterie Die Bleibatterie hat eine Kapazität, d. h., ein elektrisches Aufnahmevermögen von 8 Ah (Amperestunden), wobei eine 20stündige Entladung mit 5% der Nennkapazität, gleich 0,4 A, zugrunde gelegt ist. Mit sinkender Außentemperatur fällt die Kapazität der
Batterie stark ab. Es ist deshalb darauf zu achten, daß besonders
im Winter die Batterie immer gut geladen ist. Bei gut geladener Batterie
ist ein Eingefrieren der Säure, mit der die Batterie gefüllt
ist, nicht zu befürchten, während bei entladener Batterie die
Säure schon bei -15° C einfriert, was zur Zerstörung des
Batteriegehäuses führt. 2.1.7.2.1 Batteriepflegenächster Punkt ; IndexDie Batterie ist für einwandfreie Funktion der Zünd- und Lichtanlage sehr wichtig. Die Betriebsbereitschaft und Zuverlässigkeit des Motors hängen in großem Maß vom Zustand der Batterie ab. Sie erfordert deshalb regelmäßige Pflege. In den ersten Wochen der Betriebszeit soll die Batterie zweimal an fremder
Stromquelle nachgeladen werden, weil eine neue Batterie erst nach und
nach auf ihre volle Speicherkapazität kommt. Im Dauerbetrieb ist
ein Nachladen an fremder Stromquelle normalerweise nicht notwendig. Dagegen
ist es nötig, alle 2 Monate (oder alle 2000 km) den Säurestand
in der Batterie zu kontrollieren und verdunstete Batteriefüllung
durch nachgießen von destilliertem Wasser zu ergänzen, bis
die Säure in jeder Zelle etwa 10 mm oberhalb der Platten steht. Die
Batterieanschlüsse sind immer sauber zu halten und auf guten Kontakt
zu prüfen und nach jeder Säuberung mit Vaseline einzufetten.
Zweimal im Jahr - oder etwa alle 5000 km - lasse man in einer Batteriepflegestation
oder beim IKA-Elektrodienst die Säuredichte prüfen, wenn nötig,
Säure ergänzen und die Batterie nachladen. 2.1.7.2.2 Batterie wird nicht genügend aufgeladennächster Punkt ; Index
2.1.7.3 Licht- Signalanlagenächster Punkt ; IndexDer Scheinwerfer hat eine Biluxlampe 35/35 W für Fern-, Abblend- und eine 1,5-W-Glühlampe für Standlicht. Die Lichteinschaltungen erfolgen vom Zünd- und Lichtschalter auf der linken Seite des Amaturenbrettes. Das Abblenden des Fernlichtes wird durch den am linken Lenkerarm befindlichen Kippschalter (Abblendschalter) ermöglicht. An ihm befindet sich in kombinierter Form der Druckknopf für das Signalhorn. Das Signalhorn befindet sich an der linken Seite der Hinterradschwinge
und bedarf keiner besonderen Wartung. Die Tonreinheit des Signalhorns
ist an einer Schlitzschraube, die sich an der Rückseite des Hornes
befindet, einzustellen. Bild 20. Signalhorn Eine zweckmäßige und formschön ausgebildete Kappe nimmt die Glühlampen für Brems-, Schluß- und Kennzeichenbeleuchtung an der Rückwand der Hinterhaube auf. Signalhorn versagt
2.1.7.4 Reglernächster Punkt ; IndexDer Regler hat die Aufgabe, die Spannung der Lichtmaschine, unabhängig
von der Motordrehzahl und Anzahl der eingeschalteten Verbraucher, auf
annähernd gleicher Höhe zu halten. Außerdem schaltet der
in ihm enthaltene Rückstromschalter selbsttätig bei erreichen
der erforderlichen Drehzahl die Batterie ab bzw. bei Unterschreiten dieser
Drehzahl dieselbe in den Stromkreis ein. Bild 21. Regler und Zündspule
2.1.7.5 Zündanlagenächster Punkt ; IndexDie Zündanlage besteht aus der am Gebläsegehäuse befestigten
Zündspule mit Zündleitung und Zündkerze sowie dem auf der
Lichtmaschinenhaltekappe befindlichen Unterbrecher mit parallelgeschaltetem
Kondensator. Bild 22. Unterbrecher Durch den mit der Kurbelwelle rotierenden Unterbrechernocken wird im Zündzeitpunkt der Unterbrecherhebel, der den einen der beiden Unterbrecherkontakte trägt, gegen den Druck der Unterbrecherfeder angehoben, und der über die Unterbrecherkontakte bis dahin fließende Primärstrom wird bei der Kontakttrennung unterbrochen. In diesem Moment bricht das aufgebaute Stromfeld in der Zündspule, das bei geschlossenen Unterbrecherkontakten besteht, zusammen und induziert einen Hochspannungsstrom von 10000 bis 15000 V. Dieser hochgespannte Strom fließt durch das Hochspannungskabel zur Zündkerze. Um das Entstehen eines schädlichen Öffnungsfunkens zwischen
den Unterbrecherkontakten zu vermeiden, ist parallel zu diesen ein Kondensator
geschaltet. Zur Erreichung des richtigen Kontaktabstandes an höchster
Unterbrechernockenstellung (0,4 mm) und zum Einstellen des günstigsten
Zündzeitpunktes (4,0 mm vor OT) ist die zweiteilige Unterbrechergrundplatte
verstellbar. Ein unter Federdruck stehender Schmierfilz sorgt dafür,
daß die Nackengleitbahn leicht gefettet ist und dadurch der Verschleiß
des Unterbrecherhebels auf ein Mindestmaß gehalten wird. 2.1.8 Vergaser und Filternächster Punkt ; IndexDie Aufbereitung des für die Verbrennung notwendigen Kraftstoff - Luft - Gemisches erfolgt in einem Rundschieber-Vergaser 24 KN 1-1 der BVF (Berliner Vergaser-Fabrik). Der Kraftstoffstand im Schwimmergehäuse wird durch den Schwimmer
und das Schwimmernadelventil so geregelt, daß während des Betriebes
der Kraftstoffstand in der Nadeldüse stets richtige, gleichbleibende
Höhe ( etwa 1...2 mm unterhalb der Austrittsöffnung) hat. Die
Betätigung des im Schwimmergehäusedeckel angeordneten Tupfers
ermöglicht es, den Schwimmer niederzudrücken und damit das Schwimmernadelventil
geöffnet zu halten. Hierdurch kann der Kraftstoff an der Nadeldüsenöffnung
überlaufen und das für das Anspringen des kalten Motors erforderliche
überfettete Gemisch hergestellt werden. Aus dem Schwimmergehäuse
gelangt der Kraftstoff durch die Hauptdüse in die Nadeldüse,
deren Austrittsöffnung durch die konische Düsennadel im Querschnitt
verändert werden kann. Die Düsennadel ist im Gasschieber (in
diesem Vergaser als Rundschieber ausgebildet) aufgehängt. Sie macht
also die Bewegung des Schiebers mit, der durch den Bowdenzug vom Gasdrehgriff
von der rechten Lenkerseite aus bewegt wird. Durch Anheben des Gasschiebers
wird der freie Luftquerschnitt und gleichzeitig auch der Querschnitt des
Kraftstoffaustritts an der Nadeldüse durch Anheben der konischen
Düsennadel vergrößert. Bild 23. Vergaser
Dadurch gelangt stets die richtige Zusammensetzung von Kraftstoff - Luft - Gemisch, das für die einwandfreie Verbrennung erforderlich ist, in den Zylinderraum. Die Hauptdüse stellt hierbei eine Höchstbegrenzung für die Kraftstoffmenge dar, während die Nadeldüse bis zu etwa 3/4 Schieberöffnung den Kraftstoffaustritt steuert. Durch Veränderung der Nadelstellung im Gasschieber (Ringkerben in der Düsennadel) kann zusätzlich eine Beeinflussung der Gemischzusammensetzung im Wirkungsbereich der Düsennadel (etwa bis 3/4 Gasschieberöffnung) erfolgen. Wird die Nadel höher gehängt, so wird das Gemisch reicher, wird sie tiefer gehängt, so wird es ärmer an Kraftstoff. Für den Start bei kaltem Motor ist im Vergaser ein Luftschieber vorgesehen, der durch den Lufthebel an der rechten Lenkerseite betätigt wird. Das Kraftstoff - Luft - Gemisch für den Leerlauf des Motors wird
mittels einer Leerlauf-Kraftstoffdüse (7) und einer verstellbaren
Leerlaufluftdüse gebildet, die an einer Gemischbohrung im Ansaugquerschnitt
des Vergasers Kraftstoff-Luft-Schaum austreten lassen. Das Einstellen
der Leerlaufdrehzahl erfolgt mit der Schieberanschlagschraube (3), welche
sich an der Schiebergehäusekappe (4) befindet. 2.1.8.1 Pflege des Vergasersnächster Punkt ; IndexDas Reinigen der Hauptdüse kann erfolgen, ohne daß der Vergaser demontiert werden muß. Es ist dazu lediglich die untere Abschlußverschraubung der Mischkammer abzuschrauben. Die Hauptdüse sitzt unten in der Nadeldüse. Die Klemmschraube am Vergaseranschluß wird gelockert und der Vergaser am Anschluß gedreht, so daß die untere Abschlußverschraubung der Mischkammer herausgeschraubt werden kann; dann kann man mit einem Schraubenzieher die Hauptdüse herausschrauben. Zur Säuberung sind die Düsen nur durchzublasen oder mit einem Roßhaar zu reinigen, keinesfalls mittels Nadel oder Drahtes, weil sie dadurch beschädigt oder erweitert und damit unbrauchbar gemacht werden können. Etwa alle 2000 km muß der Vergaser demontiert und gründlich gereinigt werden. Dazu wird nach Abnahme des Ansauggeräuschdämpfers und der Kraftstoffleitung die Verschlußkappe der Mischungskammer abgeschraubt und samt Seilzug mit daranhängendem Gasschieber mit Düsennadel aus dem Vergaser abgenommen. Dann wird die Klemmschraube am Vergaseranschluß gelockert und der Vergaser vom Stutzen abgezogen. Nach Lösen der beiden Befestigungsschrauben des Schwimmergehäusedeckels kann der Deckel abgenommen und der Schwimmer samt Nadel herausgenommen werden. Nach Lösen der an der Mischkammer unten befindlichen Verschraubung mit Sechskantkopf ist die Nadel- und Hauptdüse zugänglich. Die Nadeldüse ist im Mischkammerkörper eingeschraubt und soll möglichst nicht ausgebaut werden, da sonst Funktionsstörungen im Vergaser eintreten können. Alle Teile werden in Kraftstoff sorgfältig ausgewaschen und dann auf mechanische Fehler (Abnützung) kontrolliert. Das einwandfreie Arbeiten des Vergasers wird durch solche Abnützungserscheinungen (lockere Vergaserteile, ausgeschlagene Schwimmernadel oder Nadeldüse, defekte Schwimmkörper, beschädigte Dichtungen, verbogene Düsennadel, lockeren oder schräg am Ansaugstutzen montierten Vergaser) beeinflußt. Da der eine oder andere der vorgenannten Fehler sich im Laufe des Betriebes einstellen kann, ist es zweckmäßig, von Zeit zu Zeit eine eingehende Prüfung des Vergasers in einer Vertragswerkstatt vornehmen zu lassen. Beim Zusammenbau des Vergasers ist darauf zu achten, daß alle Teile gut festgezogen werden, daß die Dichtungen nicht beschädigt werden und daß die Nadel beim Einführen in die Nadeldüse nicht verbogen wird. Eine Änderung der serienmäßigen Vergasereinstellung soll unter keinen Umständen erfolgen, da die vom Werk gewählte Einstellung die günstigsten Werte hinsichtlich Verbrauchs und Leistung ergibt. Vor der Montage darf man jedoch nicht vergessen, unbedingt die Kupplungsspindel abzuschmieren (Nr. 9 des Schmierplans, Bilder 59 und 60). Das Einstellen des Leerlaufs, für den das notwendige Kraftstoffgemisch
mittels einer gesonderten Leerlauf - Kraftstoffdüse sowie einer verstellbaren
Leerlaufdüse hergestellt wird, erfolgt hinsichtlich seiner Zusammensetzung
nach Reinigung der Leerlauf - Kraftstoffdüse durch Verstellung der
Leerlauf - Luftstellschraube. Bild 24. Hauptdüse ausbauen Herausschrauben derselben (links drehen) bedeutet mehr Luft, also mageres
Leerlaufgemisch; Hineinschrauben (rechts drehen) bedeutet Anreicherung
des Leerlaufgemisches mit Kraftstoff. Normalerweise ist die Gemischzusammensetzung
richtig, wenn die Leerlauf - Luftstellschraube etwa 2 1/2 Umdrehungen
herausgeschraubt ist. Nach dem Einstellen ist sie mit der vorgesehenen
Gegenmutter zu sichern. Bild 25. Explosivdarstellung des Vergasers Ersatzteilliste für Vergaser Typ 24 KN 1-1
Zur Reinigung der ansaugenden Luft von Staub- und Sandteilchen ist dem
Vergaser ein Ansauggeräuschdämpfer mit Naßluftfilter vorgeschaltet.
Die Prallbleche desselben sind mit Öl benetzt, an ihnen haften die
in der Ansaugluft befindlichen Staubteilchen, wodurch mit fortschreitender
Betriebsdauer eine Verschmutzung des Filters sowie eine Verengung der
vielen kleinen Filterkanäle erfolgt. Das bedeutet eine Drosselung
vor dem Vergaser, wodurch eine Beeinflussung der Gemischzusammensetzung
erfolgt, die zu Minderleistung und erhöhtem Kraftstoffverbrauch führen
würde. Daher ist regelmäßige Luftfilterreinigung unbedingt
erforderlich. Ebenso aber auch die vorgeschriebene Benetzung des gereinigten
Filters mit Motorenöl, damit dessen volle Filterwirkung wieder gewährleistet
ist. 2.1.8.2 Luftfilterreinigungnächster Punkt ; IndexNach Lösen der 3 Sechskantmuttern am Ansauggeräuschdämpfer kann der Deckel desselben abgenommen werden. Das im Deckel befindliche Gummiformteil (Filteraufnahme) hält das Naßluftfilter. Es kann leicht ohne Hilfswerkzeuge herausgedrückt und dann mit Waschbenzin unter Zuhilfenahme eines Pinsels kräftig ausgewaschen werden (diesen Waschkraftstoff niemals als Treibstoff verwenden). Anschließend wird das Filter mit Motorenöl benetzt. Überschüssiges Öl abtropfen lassen. Danach wird das Filter wieder in das Gummiformteil eingedrückt und der Deckel wieder angeschraubt, ohne jedoch vorher zu vergessen zu haben, den Ansauggeräuschdämpfer (Kasten ist aus Alu-Druckguß) ebenfalls zu reinigen. Zwecks gründlicher Reinigung desselben kann man diesen vom Gummianschlußstutzen, welcher wiederum am Vergaserstutzen festgeklemmt ist, erst abziehen, wenn die beiden Befestigungsschrauben an dem Kupplungsdeckel gelöst werden, welche die Befestigungswinkel tragen. Der Ansauggeräuschdämpfer kann nach oben abgezogen werden, obwohl die Schrauben nur gelöst, d. h. nicht herausgeschraubt werden brauchen, weil in den Befestigungswinkeln entsprechende Schlitze eingearbeitet wurden. Beim Wiederaufsetzen der Ansauggeräuschdämpfung muß darauf geachtet werden, daß der Entlüftungsgummi der Lichtmaschine in das Unterteil des Kastens eingeführt wird, da andernfalls die Entlüftung der Lichtmaschine gefährdet ist. Bei Schnee und Eis bzw. Fahren in sand- und staubreicher Gegend ist das Luftfilter häufiger zu reinigen. Ein verschmutztes Luftfilter bringt unregelmäßigen Motorlauf, Qualmbildung, hohen Verbrauch von Kraftstoff und schlechte Leistung mit sich. Der Motor darf nie ohne Luftfilter in Betrieb genommen werden, da die
Vergasereinstellung auf die Drosselwirkung des Luftfilters abgestimmt
ist. Fehlendes Luftfilter bringt dem Motor ein zu mageres Kraftstoff -
Luft - Gemisch und führt zu einer Leistungsverminderung sowie zum
Ansaugen feiner Sandkörnchen, die ein Zerstören der Laufflächen
im Zylinder und der Lager im Motor hervorrufen können. Bei jeder
Reinigung des Luftfilters (mindestens aller 2000 km) darf nicht vergessen
werden, die Kupplung abzuschmieren. 2.2 Kraftübertragung2.2.1 Primärübertragung und Kupplungnächster Punkt ; IndexDie Kraftübertragung zwischen Motor und Getriebe erfolgt vom Kettenritzel
auf dem linksseitigen Kurbelwellenzapfen mittels einer endlosen Hülsenkette
auf das Kettenrad der Kupplungstrommel. Bild 26. Primärantrieb Kettenübertragung und Kupplung laufen im Dauerölbad, weil der durch den linksseitigen Gehäusedeckel abgeschlossene Kupplungsraum in Verbindung mit dem Schmierraum des Getriebes steht. Ein Nachstellen der Primärkette ist nicht erforderlich. Zur richtigen Einstellung der Kupplungsbetätigung ist eine durch
Gegenmutter (2) gesicherte Druckschraube (3) vorgesehen (siehe Bild 27).
Bild 27. Kupplungsnachstellung
2.2.1.1 Nachstellen der Kupplungnächster Punkt ; IndexAm Kupplungshandhebel muß stets ein toter Gang von 2...3 mm in
der Nähe der Seileinhängung vorhanden sein. Ist das Spiel zu
groß, so kann die Kupplung nicht ganz gelöst werden; ist es
zu klein oder gar nicht vorhanden, so werden die Kupplungsfedern zum Teil
entlastet, so daß nicht der notwendige Kupplungsdruck vorhanden
ist, wodurch die Kupplung zum Durchrutschen neigt und verbrennen kann.
Die Einstellung des richten Spiels erfolgt durch Verdrehen der geschlitzten
Stellschraube am rechten Gehäusedeckel. Mit einem 14-mm-Maulschlüssenl
wird zuvor die Gegenmutter durch Linksdrehen gelockert. Danach wird mittels
Schraubenziehers durch Rechtsdrehen das Kupplungsspiel verkleinert (2),
durch Linksdrehen vergrößert (3). Bild 28. Kupplung nachstellen Nach dem Einstellen ist die Gegenmutter wieder festzuziehen. Mit dem
Schraubenzieher ist die Stellschraube daher festzuhalten, damit sie sich
nicht mitdreht. Durch die Einführung der neuen Verstellmöglichkeit
am Lenker ist das Kupplungsspiel einfacher und bequemer durchzuführen
(analog der Handbremsverstellung). 2.2.2 Wechselgetriebenächster Punkt ; IndexDie auf der Getriebehauptwelle (Kupplungswelle) und auf der Vorgelegewelle
sitzenden 4 Zahnradpaare stehen in ständigem Eingriff. Durch Klauenkupplungen
werden die Gänge bzw. der Leerlauf (zwischen 1. und 2. Gang) eingeschaltet.
Bild 29. Getriebeöl-Einfüll- (1) und -Kontrollschraube (2) Die Lagerung der Getriebehauptwelle erfolgt in Kugellagern, die der Vorgelegewelle in Bronzebuchsen. Gegen Ölaustritt ist am Schaftrad (Zahnrad an der rechten Getriebeseite, dessen Nabe außen das abtreibende Kettenritzel trägt) eine Wellendichtung vorgesehen. Neben dem abtreibenden Getrieberitzel sitzt an der Getriebegehäusewand der elektrische Leerlaufanzeigeschalter. In Leerlaufstellung ist ein Kontakt geschlossen, so daß bei eingeschalteter Zündung in Leerlaufstellung des Getriebes das grüne Kontrollicht am Amaturenbrett aufleuchtet. Die Schmierung erfolgt gemeinsam mit der Schmierung der vorderen Kraftübertragung durch Öleinfüllung nach Herausschrauben der Einfüllverschraubung oben auf dem Getriebegehäuse. Zur Kontrolle des Ölstandes ist am Kupplungsgehäusedeckel eine Kontrollbohrung (Überlaufbohrung) vorgesehen, die mit einer Verschraubung verschlossen ist. Beim Nachfüllen des Öles tritt, wenn die Kontrollverschraubung herausgeschraubt ist Öl aus, sobald der richtige Ölstand im Getriebe erreicht ist. Nach den ersten 500 km, dann alle 10000 km soll ein Ölwechsel mit
einer Ölspülung durchgeführt werden. Als Schmiermittel
für das Getriebe wird Sommer-Motorenöl verwendet (Gesamtfüllung
450 ccm). 2.2.3 Hintere Kraftübertragungnächster Punkt ; IndexDie Kraftübertragung vom Getriebe zum Hinterrad erfolgt mittels
einer Rollenkette zwischen Kettenritzel am Getriebe und dem Kettenrad
an der Hinterradnabe. Zur Erhöhung der Lebensdauer der Kraftübertragungselemente
ist eine Vollverkapselung vorgesehen. Der Kettendurchlauf vom Getrieberitzel
zum Kettenrad des Hinterrades wird durch zwei Gummispezialformkörper
in Schlauchform staub- und öldicht abgekapselt. Bild 30. Sekundärantrieb (Getriebe / Hinterrad) Die Kettenspannung und Hinterradeinstellung erfolgt durch die beiderseitig
an den Achshaltern befestigten, allgemein bekannten Kettenspanner. 2.2.3.1 Kettenpflegenächster Punkt ; IndexDie Schmierung erfolgt etwa alle 1000 km durch dickflüssiges Motorenöl, das man mit einer Ölkanne durch die am oberen Ende des hinteren Kettenkastens vorgesehene Bohrung durch Entfernen des Verschlußstopfens tropfen läßt, wobei das Hinterrad langsam zu drehen ist. Alle 5000 km ist trotzdem eine gründliche Säuberung und Schmierung
der Kette, besonders der inneren Gelenkteile, notwendig. Zu diesem Zweck
wird die Kette abgenommen und in Petroleum oder Kraftstoff gut ausgewaschen
(Kettenglieder einzeln im Bad abknicken, um den Schmutz aus den Gelenken
herauszubringen). Nach Reinigung wird die Kette in ein Bad aus erhitztem,
flüssigem Kettenfett gelegt. Die Kette muß aus dem erkalteten
Bad so rechtzeitig herausgenommen werden, daß noch etwas überschüssiges
Fett haften bleibt, damit die Kette leichtgängig im Gummikettenschutz
gleitet. Das Abnehmen der Hinterradkette erfolgt zweckmäßigerweise
so, daß nach dem Entfernen des Abschlußdeckels am Motor und
Öffnen des Kettenschlosses die Kette aus den Kettenschutzschläuchen
nicht herausgenommen wird, da sonst der Wiedereinbau schwierig wird. Es
wird vielmehr wie beim Ausbau der Hinterradbremse der komplette Kettenkasten
der Hinterradnabe ausgebaut und demontiert, so daß die Kette nach
der Reinigung und Schmierung wieder gut eingelegt und durch die Kettenschutzschläuche
geführt werden kann. Dabei ist zu beachten, daß die an den
Kettenschutzschläuchen angebrachten Gummilaschen nach der Fahrzeugseite
zeigen. Bild 31. Kettenschloß einsetzen Nach dem Zusammenbau muß beim Schließen des Kettenschlosses
die Flachfeder so eingesetzt werden, daß sie mit ihrem geschlossenen
Ende in Laufrichtung der Kette zeigt. Bild 32. Kettenspannung prüfen Der richtige Durchhang der Kette ist regelmäßig zu kontrollieren, er soll, in der Mitte der Kette gemessen, etwa 20 mm betragen, d. h., die Kette soll je 10 mm nach oben und nach unten bewegt werden können. Ist der Durchhang größer oder kleiner, so verzehrt die Kette unnötig viel Kraft, verringert die Lebensdauer der Zahnkränze und der Lager, auch der Verschleiß der Kette selbst sowie der Kettenschläuche wird erhöht. Deshalb muß die Kette, wenn der Durchhang nicht stimmt, nachgestellt werden. Zu diesem Zweck werden am Hinterrad die Achsmutter und Steckachse um zwei Umdrehungen gelöst. Die beiden vorderen Muttern des Kettenspanners werden gelöst und um mehrere Gewindegänge nach vorn gedreht. Jetzt werden die beiden hinteren Muttern des Kettenspanners ebenfalls um so viel nach vorn geschraubt, bis der Durchhang der Kette genau stimmt. Achtung: Die Anzahl der vorgeschraubten Gewindegänge muß bei beiden Muttern gleich sein wegen ‘Spureinhaltung des Hinterrades’. Anschließend werden mit Hilfe der vorderen Muttern die Kettenspanner wieder arretiert und die Achsmutter und Steckachse ebenfalls wieder fest angezogen. Es ist außerordentlich wichtig, auf genaues Spuren der Räder
zu achten, weil davon nicht nur die Straßenlage des Motorrollers
und damit die Sicherheit des Fahrers, sondern auch die Lebensdauer von
Kette, Kettenrädern, Radlager und Bereifung abhängt. 2.3 Fahrwerk2.3.1 Rahmennächster Punkt ; IndexDas Hauptteil des Fahrgestelles bildet der aus Stahlrohren zusammengesetzte, elektrisch geschweißte Zentralrohrrahmen. Der hintere Teil des Rahmens nimmt die Lagerung der Hinterradschwinge
sowie den Haubenträger für Kraftstoffbehälter- und Hinterhaubenbefestigung
auf. Zwischen den zwei aufgeschweißten Aufnahmeböcken wird
der Motor mittels 3 Gewindebolzen, Mutter- und Sicherungsblechen
bzw. Federringen eingehängt und befestigt. 2.3.2 Vorderrad-Schwinghebelgabelnächster Punkt ; IndexZur Aufnahme des Vorderrades und zu dessen Abfederung dient eine Schwinghebelgabel
in verbesserter Ausführung. Die Übertragung der Stöße
erfolgt über die Schwinghebel, Federaufnahme und auf die von Gleitbuchsen
in den Gabelrohren geführten proportional wirkenden Spiraldruckfedern.
Faltmanschetten zwischen Federaufnahmen und Gabelrohr schließen
den Federmechanismus staub- und öldicht ab. Bild 33 Vordergabel Das Lenkrohr der Vordergabel ist in zwei Kugellagern im Steuerrohr des
Rahmens gelagert und durch gekonterte Nutmuttern nachstellbar. Das Verbindungselement
für Lenkrohr und Lenker bildet ein Lenkklemmkopf, bestehend aus zwei
Schalenhälften, die durch Klemmschrauben zusammengehalten und gegen
Verdrehen gesichert werden. Der Lenker kann durch Lösen der oberen
Klemmschraube in die bequemste Stellung für den Fahrer gebracht werden.
2.3.2.1 Schwinghebelgabel zerlegennächster Punkt ; Index
Bilder 34 und 35. Vorderradfederung, zerlegt
2.3.2.2 Lenkungslager nachstellennächster Punkt ; Index
![]() Bild 36. Lenkkopflager nachstellen 2.3.3 Hinterradfederungnächster Punkt ; IndexDas Federungssystem des Hinterrades wird durch eine Drehstabfeder, hydraulischen
Stoßdämpfer und Trapezschwinge gebildet. Durch den unmittelbare
hinter der Drehstabfederlagerung und an den Schwingarmen verschraubbar
angebrachten Stabilisator wird eine Stabilisierung des Trapezschwingensystems
hergestellt. Die beiden aus Aluminium-Druckguß bestehenden Achshalter,
die jeweils die Ober- und Unterschwinge verbinden, nehmen die Achslagerung
des Hinterrades auf. Die Achshalter sind in Gummihülsen federnd gelagert
und benötigen dadurch keine Wartung. Um ein hartes Durchschlagen
der Federung bei Maximalbelastung zu verhindern, sind an beiden Seiten
des Haubenhalters Gummipuffer angebracht. 2.3.3.1 Hinterradfederung zerlegennächster Punkt ; Index
![]() Bild 37. Hinterradschwinge
2.3.4 Bremsennächster Punkt ; IndexIm Vorder- und Hinterrad sind mechanische Innenbackenbremsen eingebaut. Das Nachstellen der Bremsbetätigung erfolgt für das Vorderrad an der Bowdenzughülle am Lenker oder an der Nabe und für das Hinterrad durch die Sechskantmutter am Gewindestück des Bowdenzugseiles. Die Lagerungen der Bremsschlüsselwellen sind mit Druckschmierköpfen
versehen, um stets durch Fettzuführung Leichtgängigkeit der
Bremsbetätigung zu garantieren. Bild 38. Vorderradbremse
2.3.4.1 Bremsenpflegenächster Punkt ; IndexUm die Abnutzung der Bremsbeläge und der sonstigen Bremsinnenteile,
die eine Verlängerung der Bremshebelwege bewirken, auszugleichen,
befinden sich am Seilzugende der Hinterradbremse und am Widerlager der
Hülle des Vorderbremszuges Nachstellvorrichtungen. Die Hinterradbremse
wird lediglich durch Rechtsdrehen der Nachstellmutter (jeweils um 1/2
Umdrehung bis zum Einschnappen) nachgestellt. Die Nachstellung der Vorderradbremse
erfolgt nach Lockerung der Sechskant-Gegenmutter (1) durch Linksdrehen
der Nachstellschraube (2), worauf die Gegenmutter wieder festzuziehen
ist, und in analoger Weise am Handbremshebel. Bild 39. Bremsnachstellung, hinten Die Nachstellung darf nur so weit erfolgen, daß die Bremsen beim
Durchdrehen der Räder nicht schleifen. Nach jeweils 5000 km sollen
die Bremstrommeln geöffnet werden, um eine Reinigung der Bremsinnenteile
durchführen zu können. Bei der Vorderradbremse kann nach Herausnehmen
des Rades die Ankerplatte samt den Bremsbacken und ihrem Spreizmechanismus
abgezogen werden. Bild 40. Bremsnachstellung, vorn Bei der Hinterradbremse sind nach Herausnehmen des Hinterrades die Kettenschutzschläuche
vom Abschlußdeckel zu schieben und abzunehmen. Sodann wird die Kette
nach Entfernen des Kettenschlosses geöffnet, aber nicht aus den Kettenschläuchen
herausgezogen. Nach Lösen der Achsmutter und Bremshalteschraube kann
die komplette Hinterradnabe einschließlich Kette und Kettenschutzschläuche
herausgenommen werden. Die drei Schrauben am Kettenkasten werden entfernt
und der Kettenkastendeckel abgenommen. Kettenrad wird nach Entfernen der
drei Muttern abgezogen. Hiernach kann die Bremsankerplatte abgenommen
werden, womit der Bremsmechanismus freiliegt. Durch Entfernen der drei
Senkschrauben kann die Bremstrommel abgenommen werden. Bild 41. Hinterradbremse
Gleichzeitig sollen auch alle Kugellager der Naben mit Kraftstoff ausgewaschen
und mit Kugellagerfett versehen werden. 2.3.5 Achsen und Rädernächster Punkt ; IndexDie Vorderradachse ist als Normalachse mit Ausfallenden und die Hinterradachse
als Steckachse ausgebildet. Die Lagerung der Vorderradachse und der Hinterradnabe
erfolgt durch je zwei Kugellager. Der Antrieb für das Tachometer
erfolgt von der Vorderradnabe aus über Schraubenrad und Antriebswelle.
Die aus Leichtmetall hergestellten Felgen sind als Vollscheibenräder
ausgebildet und tragen auf dem 2,90 C x 12" Tiefbettfelgenprofil 3,50-12"
Reifen. Die Räder sind untereinander auswechselbar, d. h., die mit
5 Loch ausgebildete Felge kann vorn sowie hinten verwendet werden. 2.3.5.1 Reifenpannenächster Punkt ; Index
Bild 42. Vorderrad-Demontage Ausbauen des Vorderrades:
![]() Bild 43. Hinterrad-Demontage Ausbauen des Hinterrades:
2.3.6 Kraftstoffbehälternächster Punkt ; IndexDer als Aufsatztank ausgebildete Kraftstoffbehälter hat ein Fassungsvermögen
von etwa 12 Litern, wovon bei Kraftstoffhahnstellung 'Reserve' etwa 1,5
Liter als Kraftstoffreserve entnommen werden können. Der Kraftstoffbehälter
wird durch ein Spannband auf dem Haubenträger befestigt. Der Kraftstoffhahn
ist auf der linken Unterseite des Kraftstoffbehälters eingeschraubt
und ist auf Stellung Z = zu, A = auf und R = Reserve nach Bedarf einzustellen.
Bild 44. Kraftstoffhahn Hahnstellungen: 2.3.6.1 Kraftstoffilter - Reinigungnächster Punkt ; IndexDas Kraftstoffilter befindet sich am Kraftstoffhahn innerhalb der Filterglocke. Das Kraftstoffilter fängt die im Kraftstoff befindlichen Schmutzteilchen
noch vor dem Abfluß in das Schwimmergehäuse des Vergasers ab.
Damit die Durchflußfähigkeit nicht vermindert wird, ist eine
regelmäßige Reinigung des Filters notwendig. Bild 45. Kraftstoffilter - Reinigung Zur Reinigung muß die Filterglocke abgeschraubt werden. Nach Herausnahme
des Siebes werden dieses und die Filterglocke in Waschbenzin gut ausgewaschen.
Beim Wiedereinbau und Anschrauben der Filterglocke ist zu beachten, daß
die untergelegte Dichtung nicht vergessen wird. 2.3.7 Fahrer- und Soziussitznächster Punkt ; IndexDer Sitz des Fahrers und Sozius ist in der Form von Einzelsitzen (jedoch
mit gemeinsamem Untergestell) mit Spiralfederkorb - Federung und Schaumgummiauflage
ausgeführt. Bild 46. Doppelsitz Bild 47. Doppelsitz, aufgeklappt Durch seitliches Aufklappen des Doppelsitzes wird die Betankung des Motorrollers ermöglicht. Gleichzeitig gelangt man an das Werkzeug im Werkzeugkasten und kann nach Herausheben desselben mühelos durch die dabei freiwerdende Hinterhaubenöffnung Montage an der Zündkerze durchführen; ein Sicherheitsschloß verhindert die unbefugte Entnahme des Werkzeuges. Die Gummisitze dürfen nicht mit Benzin oder Verdünnung abgewaschen werden. Als Reinigungsmittel wird vom Gummiwerk eine Lösung aus: 40% Glyzerin,
35% Spiritus und 25% Wasser empfohlen. 2.3.8 Instrumentenbrett und Diebstahlsicherungnächster Punkt ; IndexDie für den Motorroller erforderlichen Kontrolleuchten sowie elektrischen Schalteinrichtungen befinden sich deutlich erkennbar auf dem Amaturenbrett. Auf dem Instrumentenbrett befinden sich folgende Leuchten, Schalter und Instrumente: links: rote Kontrolleuchte und grüne Leerlaufanzeigeleuchte und rechts: orange Gebläsekontrolleuchte sowie eine blinde Kontrolleuchte, aus Symmetriegründen angebracht. Sie kann für Fernlicht o. ä. angeschlossen werden. Das Tachometer für den Motorroller befindet sich auf der rechten, Zünd- und Lichtschalter auf der linken Seite des Instrumentenbrettes. In der Mitte des Instrumentenbrettes befindet sich die Diebstahlsicherung mit Abdeckung gegen Spritzwasser. Die Bedienung geschieht folgendermaßen:
![]() 2.3.9 Werkzeugnächster Punkt ; IndexFür die am Motorroller durchzuführenden Pflegearbeiten und
kleineren Reparaturen bei Pannen, die jeden Fahrer einmal überraschen
können, befindet sich ein kompletter Werkzeugsatz mit Tasche im Werkzeugkasten
unter dem Doppelsitz. Bild 49. Werkzeugsatz Der Werkzeugsatz besteht aus folgenden Teilen:
3 Bedienungsanleitung3.1 Anordnung und Zweck der Bedienungshebelnächster Punkt ; Index
Bild 50. Bedienungshebelanordnung
3.1.1 Lufthebelnächster Punkt ; IndexDer an dem Lenker befestigte Lufthebel betätigt über einen Bowdenzug den Luftschieber im Vergaseransaugstutzen. Ist der Hebel nach vorn (in Fahrtrichtung) gedrückt, so wird der Vergaseransaugstutzen teilweise geschlossen, und es erfolgt beim Ansaugen eine Anreicherung von Kraftstoff, d. h. die notwendige Gemischzusammensetzung für den Kaltstart. Nach dem Anspringen ist der Lufthebel langsam nach hinten bis zum Anschlag
zu ziehen, um eine unerwünschte Anreicherung des Kraftstoff - Luft
- Gemisches während des Betriebes zu vermeiden. Ist der Motor durch
vorherigen Betrieb noch warm, so ist der Lufthebel nicht zu schließen
(nicht nach vorn drücken), da andernfalls der Motor zum 'Ersaufen'
neigt. Auch ein Betätigen des Tupfers ist von Nachteil. Bild 51. Lenker mit Lufthebelstellung
3.1.2 Gasdrehgriffnächster Punkt ; IndexDie Stellung des im Vergaser vorhandenen Rundschiebers und die damit verbundene Drehzahl des Motors wird durch einen Drehgriff an der rechten Lenkerseite reguliert. Bild 52 Drehgriffeinstellung Am Drehgriff ist eine mit 'Bremse' markierte, geschlitzte Stellschraube
vorgesehen. Mit dieser Schraube kann die Leichtgängigkeit des Drehgriffes
entsprechend dem Wunsch des Fahrers eingestellt werden. 3.1.3 Zünd- und Lichtschalternächster Punkt ; IndexDer kombinierte Zünd- und Lichtschalter befindet sich, wie bereits
im Abschnitt 2.3.8 beschreiben, auf der linken Seite
des Instrumentenbrettes. Der Zündschlüssel ist in Stellung 0
und 1 abziehbar.
![]() Bild 53. Zünd- und Lichtschalter Beim Einschalten der Zündung, außer auf Stellung 5, leuchtet die auf der linken Seite des Instrumentenbrettes befindliche rote Kontrolleuchte auf und zeigt den Anschluß der Zündspule an die Batterie an. Wird der Motor nach dem Anspringen durch Gasgeben beschleunigt, so muß die Kontrolleuchte verlöschen. Brennt die Lampe beim Einschalten der Zündung nicht oder verlöscht sie nicht, wenn beim laufenden Motor Gas gegeben wird, so liegen Fehler in der Anlage vor, die sofort gesucht und abgestellt werden müssen (siehe Abschnitt 4.3.2). Ebenfalls muß bei eingeschalteter Zündung die grüne Leerlaufanzeigelampe auf der linken Seite des Instrumentenbrettes, wenn die Getrieberäder auf Leerlauf stehen, aufleuchten. Leuchtet die Leerlaufanzeige nicht auf, so ist vor dem Anwerfen des Motors mit dem Fußschalthebel der Leerlauf zwischen 1. und 2. Gang zu suchen. Wird die Maschine mit Licht abgestellt, so hat das auf Schlüsselstellung 1 (mit eingeschaltetem Standlicht) zu erfolgen. Ebenso wird man vorteilhaft den Motor nicht mit eingeschaltetem Fernlicht anwerfen, um eine Schwächung des Zündfunkens zu vermeiden. Erst wenn der Motor läuft, wird man das Fernlicht einschalten. Das elektrische Horn ist nur in den Schlüsselstellungen 2, 3, 4
und 5 eingeschaltet, so daß es bei abgestellter Maschine von Unbefugten
nicht betätigt werden kann. 3.1.4 Abblendschalternächster Punkt ; IndexDer auf der linken Lenkerseite befestigte, mit dem Signalhornknopf kombinierte
Abblendschalter ist in Griffnähe des linken Daumens angeordnet, womit
der Kipphebel je nach Bedarf auf Fern- oder Abblendlicht nach oben bzw.
unten gekippt wird. 3.1.5 Kupplungshebelnächster Punkt ; IndexAn der linken Lenkerseite befindet sich ebenfalls der Kupplungshebel.
Wird er betätigt, d. h. angezogen, so trennt die Kupplung die Kraftübertragung
zwischen Motor und Getriebe. Am Kupplungshandhebel muß immer ein
'toter Gang' von 2...3 mm vorhanden sein. Bild 54. Abblendschalter und Kupplungshebel Durch Kraftzunahme am Handhebel läßt sich der Übergang
von 'totem Gang' zu wirksamem Gang der Kupplungsbetätigung verspüren.
Die Einstellung des 'toten Ganges' erfolgt mittels der Druckschraube an
der Kupplungsschnecke, die am rechten Gehäusedeckel des Motors sitzt,
oder mit den Verstellorganen, die am Kupplungshebel angeordnet sind (s.
Abschnitt 2.2.1.1). Der Kupplungshebel darf nie schlagartig,
sondern nur allmählich und zügig freigegeben werden, weil durch
ruckartiges Einkuppeln Motor und Kraftübertragung unnötig beansprucht
werden und der Motor beim Anfahren sogar 'abgewürgt' werden kann.
3.1.6 Kickstarternächster Punkt ; IndexDer an der linken Hinterhaubenseite herausragende Kickstarterhebel dient
zum Starten (Antreten) des Motors. Läßt derselbe sich einmal
nicht niedertreten, weil im Kickstartermechanismus Zahn auf Zahn steht,
so ist der Motorroller mit eingeschaltetem Getriebegang etwas vor- oder
zurückzuschieben und wieder auf Leerlauf zu schalten, wonach sich
der Kickstarter wieder leicht betätigen läßt. 3.1.7 Fußschalthebelnächster Punkt ; IndexDer Fußschalthebel befindet sich auf der linken Seite des Trittbrettes.
Durch Betätigung desselben werden über ein Gestänge, einen
Schalthebel, eine Schaltwelle die in der Hohlwelle des Kickstarterhebels
gelagert ist, die verschiedenen Untersetzungen (Gänge) im Getriebe
gewechselt. Bild 56. Fußschalthebelbetätigung
Zum Schalten vom
3.1.8 Bremsfußhebelnächster Punkt ; IndexAuf der rechten Seite des Trittbrettes befindet sich der Bremsfußhebel. Durch Niedertreten desselben tritt die Hinterradbremse in Tätigkeit. Mit Hilfe der Nachstellmutter am hinteren Teil des Bremsseiles kann die richtige Einstellung erfolgen. Desgleichen kann der durch Abnutzung der Bremsbeläge sich vergrößernde Abstand zwischen Belag und Trommel, wodurch sich der Bremshebelanschlag vergrößert, immer wieder ausgeglichen werden. Achtung! 3.1.9 Handbremshebelnächster Punkt ; IndexDer rechts am Lenker befindliche Handhebel betätigt die Vorderradbremse.
Diese soll zur Unterstützung der Hinterradbremse zum Abbremsen des
Motorrollers benutzt werden; besonders bei längeren Bergabfahrten,
weil die Bremswirkung der Vorderradbremse durch die Schwerpunktverlagerung
beim Bremsen besser ist als nur die Hinterradbremse. Wird die Handbremse
nur selten benutzt, besteht die Gefahr, daß durch Verschmutzung
und Schwergängigkeit die Vorderradbremse dann nicht voll zur Wirkung
gebracht werden kann, wenn sie bei einer Notbremsung tatsächlich
einmal benötigt wird. 3.1.10 Seitenstützenächster Punkt ; IndexDas Abstellen des Motorrollers erfolgt durch die an der linken Seite
des Trittbrettes befindliche klappbare Seitenstütze. Bild 57. Seitenstütze Durch leichtes Ankippen des Motorrollers nach entgegengesetzter Seite
wird es ermöglicht, die Stütze leicht mit dem Fuß nach
unten zu treten, d. h. auszuklappen. Auf die ausgeklappte Seitenstütze
wird der Motorroller nach links abgestützt. Vor Besteigen des
Motorrollers ist auf die eingeklappte Seitenstütze zu achten!
Sie klappt bei geringem Anstoß ein. 3.1.11 Klapphakennächster Punkt ; IndexAn der Amaturenkappe befindet sich der ausklappbare Haken zum Anhängen von Handtasche, Aktentasche u. dgl. Durch Fingerdruck auf die untere runde Druckfläche (Druckknopf)
klappt der Haken aus. 3.2 Die richtige Bedienung3.2.1 Vor der ersten Fahrtnächster Punkt ; IndexBevor der Motor das erste Mal zum Arbeiten angetreten wird, ist folgendes durchzuführen:
Der Reifenluftdruck ist regelmäßig mit einem Reifendruckprüfer nachzukontrollieren. Der richtige Druck beträgt beim Motorroller 3.2.2 Einfahrennächster Punkt ; IndexAlle beweglichen teile eines neuen Motorrollers, insbesondere Motor und Kraftübertragungsteile, müssen sich trotz genauester Fertigung erst einlaufen. Deshalb ist es notwendig, die Beanspruchung der Maschine und damit die Fahrgeschwindigkeiten etwa während der ersten 1500 km zu begrenzen. Der Fahrer und Besitzer eines neuen Motorrollers muß selbst wissen, daß die Lebensdauer und Zuverlässigkeit seines Motorrollers um so größer sein werden, je sorgfältiger er ihn, insbesondere in der Einfahrzeit, behandelt. Deshalb sollen in der Einfahrzeit die Geschwindigkeiten nicht höher liegen als
3.2.3 Startennächster Punkt ; IndexBeim Starten des kalten Motors ist folgendes zu tun:
3.2.4 Anfahren und Hochschaltennächster Punkt ; IndexDas Anfahren des Motorrollers geschieht bei laufendem Motor wie folgt:
3.2.5 Zurückschalten am Bergnächster Punkt ; IndexSchafft der Motor eine Steigung im direkten Gang nicht und sinkt die Geschwindigkeit des Motorrollers unter 45 km/h, so ist rechtzeitig vom 4. Gang auf den 3. Gang zurückzuschalten. Dazu:
Schafft der Motor die Steigung auch im 2. Gang nicht mehr bzw. sinkt etwa die Geschwindigkeit unter 20 km/h, so ist, genau wie oben beschrieben, vom 2. auf den 1. Gang zurückzuschalten. Achtung! Sehr viele Fahrer neigen dazu, bergab mit dem großen Gang bei geschlossenem
Gasschieber zu fahren. Wir erinnern daran, daß bereits in der Fahrschule
davon gesprochen wird, bergab mit dem gleichen Gang zu fahren wie bergauf.
Das ist beim Zweitakter ganz besonders zu beachten, denn im ersteren Fall
setzt die Umlaufschmierung aus bzw. ist nicht ausreichend, und es kann
dabei zu Lagerschäden kommen. Also lassen Sie dem Motor durch Gasgeben
noch etwas Schmierung zukommen. 3.2.6 Bremsennächster Punkt ; IndexDie Regulierung der Fahrgeschwindigkeit des Motorrollers soll möglichst
mit dem Gasdrehgriff erfolgen. Die Bremsen sind entsprechend ihrer Größe
und Wirkung ausreichend, um den Motorroller aus jeder Geschwindigkeit
sicher zum Stehen zu bringen. Man bremst normalerweise mit der Fußbremse
und zieht die Handbremse zur Unterstützung der Hinterradbremse heran.
Auch bei plötzlichen Hindernissen, bei denen man mit beiden Bremsen
scharf bremsen muß, sollen die Räder nicht zum Blockieren kommen.
Die Bremswirkung eines blockierten Rades ist nicht so gut wie die eines
nur stark abgebremsten Rades. 3.2.7 Anhaltennächster Punkt ; IndexBeim Anhalten des Motorrollers ist folgendes zu tun:
3.2.8 Außerbetriebsetzungnächster Punkt ; IndexWird der Motorroller im Winter oder aus sonstigen Gründen auf längere Zeit außer Betrieb gesetzt, so ist folgendes zu beachten:
4 Durchprüfungs- und Pflegearbeiten4.1 Allgemeinesnächster Punkt ; IndexIm Durchprüfungsheft ist die Kilometerzahl festgelegt, bei der Sie Ihren Motorroller in die Vertragswerkstatt zur Durchsicht und Durchführung der auf der Rückseite des jeweiligen Scheines ausgeführten Arbeiten bringen sollen. Eine Nichtbeachtung dieses Hinweises schließt jeden eventuell auftretenden Garantieanspruch aus. An dieser Stelle möchten wir jedoch ganz besonders darauf hinweisen, daß eine zusätzliche Pflege zwischenzeitlich nie schaden kann. Dies ist ganz besonders beim Benutzen von sehr schlechten Straßen und nassem Wetter notwendig. Beim Durchschmieren darf auf keinen Fall die Vorder- und Hinterradfederung vergessen werden. Scheuen Sie also nicht die kleine Mühe und schmutzige Hände,
es lohnt sich immer! 4.2 Was ist zu tun?4.2.1 Täglich4.2.1.1 Vor der Ausfahrt:nächster Punkt ; Index
4.2.1.2 Bei einem Aufenthalt unterwegs:nächster Punkt ; Index
4.2.1.3 Nach Rückkehr:nächster Punkt ; Index
Vorsicht! Kalten Wasserstrahl nicht direkt auf heißen Zylinder oder Zylinderkopf richten, da sonst Werkstoffgefügespannungen auftreten und zu Rissen führen. Daher Motor erst etwas abkühlen lassen. Nach dem Waschen soll der Motor möglichst noch einmal laufen, damit Wasseransammlungen vermieden werden und somit der Start am nächsten Morgen nicht erschwert wird. 4.2.2 Schmierung des Motorsnächster Punkt ; IndexDer Motor arbeitet mit Kraftstoff - Öl - Mischung, d. h., die Schmierung
des Motors erfolgt durch den Ölzusatz im Kraftstoff. Niemals darf
reiner Kraftstoff allein in den Kraftstoffbehälter eingefüllt
werden! Ein Arbeiten des Motors mit reinem Kraftstoff würde zur Zerstörung
der Kurbelwelle-, Pleuellager und Zylinderlaufbahn führen, da diese
Teile praktisch trocken laufen würden. Das richtige Mischungsverhältnis
für alle Betriebsbedingungen, also auch für die Einfahrzeit,
beträgt 25:1. Auch im Winter ist zur Motorschmierung das normale
Sommer-Motorenöl zu verwenden. 4.2.3 Schmierung der Fahrgestellteilenächster Punkt ; IndexDie Schmierung der mit Schmiernippel versehenen Fahrgestellteile (siehe Schmierplan) ist ebenso wichtig wie die Schmierung des Motors und des Getriebes. Die Abschmierung erfolgt mittels der im Werkzeugsatz beigelegten Fettpresse mit Schmierfett außer den Bowdenzügen. Die Seilzüge werden ausgebaut und senkrecht aufgehängt. Dann wird am oberen Ende Öl in die Hüllen eingefüllt, bis es am anderen Ende herausläuft. Die Lagerung der Handhebel wird mit einigen Tropfen Motorenöl geschmiert.
Bilder 58 und 59. Schmierplan Schmierplan
Gebläse: Die beiden auf der Achse sitzenden Kugellager werden mit Heißlagerfett eingebaut. Dies reicht erfahrungsgemäß 30000 ... 350000 km. Schmiermittel:
Evtl. in die Presse gelangte Fremdkörper, die das Rückschlagventil im Druckzylinder außer Tätigkeit setzen, sind nach Abschrauben des Mundstückes und Herausnehmen der Ventilfeder mit Kugel zu entfernen. 4.2.4 Zündkerzenpflegenächster Punkt ; IndexDie Zündkerze verändert sich während des Betriebes infolge der hohen mechanischen, chemischen und thermischen Beanspruchungen, denen sie ausgesetzt ist - sie altert. Eine regelmäßige Kerzenpflege und Kontrolle der fortschreitenden Alterung ist notwendig, um den Motor zuverlässig und betriebssicher zu halten. Wichtig ist zunächst, daß die Kerzeninnenteile sauber sind.
Deshalb ist die Kerze alle 1000 km herauszuschrauben und mittels Drahtbürste
zu säubern (nicht ausbrennen, keine sogenannten Kerzenreiniger verwenden!).
Ferner ist der richtige Elektrodenabstand wichtig. Er beträgt bei
Isolatorkerzen 0,6 mm. Bild 60. Kerzenpflege Da sich dieser Abstand durch den Elektrodenabbrand während des Betriebes vergrößert, muß die Seitenelektrode (Masseelektrode) so weit nachgebogen werden, bis das richtige Maß, das durch Zwischenschieben einer 0,6 mm dicken Fühllehre bzw. dreier aufeinandergelegter Postkarten kontrolliert werden kann, wiederhergestellt ist. Das Aussehen der Kerzeninnenteile, das sogenannte Kerzengesicht, läßt Rückschlüsse auf die Verbrennung im Motor zu und gibt dadurch die Möglichkeit, Störungen der Verbrennung und die sie verursachenden Fehler rechtzeitig zu erkennen und abzustellen (siehe Abschnitt 4.2.4.1). Beim Einschrauben der Zündkerze, die immer wieder gut festgezogen werden muß, darf das Unterlegen des Dichtungsringes nicht vergessen werden. Nach etwa 10000 km Fahrstrecke ist die Kerze auch bei sorgfältigster Pflege so weit gealtert, daß sie den im Motor auftretenden Wärmebeanspruchungen nicht mehr standhalten kann. Um dadurch mögliche Beschädigungen des Motors zu vermeiden, muß nach etwa 10000 km die Kerze durch eine neue ersetzt werden. Die richtige Zündkerze für den Motor des Stadtrollers 'SR 59
- Berlin' muß einen Wärmewert von 240 haben. Keinesfalls dürfen
Kerzen mit niedrigerem Wärmewert eingesetzt werden, weil dadurch
schwere Beschädigungen des Motors eintreten können. Kerzen mit
höherem Wärmewert sind unnötig und führen nur zu Betriebsschwierigkeiten.
4.2.4.1 Was sagt das Zündkerzengesicht?nächster Punkt ; IndexSieht die richtige Zündkerze am Isolierstein schwarz aus, d. h., ist sie verölt oder verrußt, so können folgende Fehler vorliegen:
4.2.5 Reinigen der Auspuffanlagenächster Punkt ; IndexDie Auspuffgase des Motors werden durch das Auspuffrohr (Schalldämpfer)
ins Freie befördert. Im Auspuffrohr und im Auspufftopf setzen sich
Verbrennungsrückstände an, die je nach Fahrweise und verwendeten
Betriebsmitteln nach etwa 5000 km Fahrstrecke so weit angewachsen sind,
daß eine Reinigung des Topfes notwendig ist, weil eine verrußte
Auspuffanlage die Leistung verschlechtert und den Kraftstoffverbrauch
erhöht. Der Auspufftopf des Motorrollers 'SR 59 - Berlin' ist demontierbar.
Nach Entfernen der am Topfende aufgeschraubten Mutter kann das Auspuffendstück
und der Mantel einschließlich Blende leicht abgenommen werden. 4.3 Ratgeber bei Störungen4.3.1 Motor springt nicht annächster Punkt ; IndexBeim Niederdrücken des Ferntupfers läuft am Vergaser kein Kraftstoff über. Dieses kann folgende Ursache haben:
Rote Kontrollampe leuchtet auf, aber es ist kein Funke an der Zündkerze: Einfache Prüfung: An dem entstehenden Luftraum muß beim Durchtreten des Motors ein Funke überspringen. Springt auch bei Wiederholung dieser Prüfung kein Funke über, dann können folgende Fehler vorliegen:
4.3.2 Rote Kontrollampe verlischt nicht nach dem Anwerfen des Motorsnächster Punkt ; Index
4.3.3 Gebläsekontrollampe verlischt nach dem Anfahren nicht bzw. leuchtet während der Fahrt aufnächster Punkt ; Index
4.3.4 Motor läuft unregelmäßignächster Punkt ; IndexViertaktlaufen (regelmäßiges Aussetzen einer Zündung):
4.3.5 Motor bleibt plötzlich stehennächster Punkt ; Index
4.3.6 Kraftstoffverbrauch ist zu hochnächster Punkt ; IndexDie Kraftstoffverbrauchsangabe stellt, wie bei allen Kraftfahrzeugen, den Normverbrauch dar. Dieser Verbrauchswert erhöht sich, wenn Störungen im Motor oder am ganzen Fahrzeug vorliegen, außerdem aber auch durch ungünstige Betriebsverhältnisse (höhere Geschwindigkeit, höhere Belastung, ungleichmäßige Fahrweise, ungünstige Straßen- und Geländeverhältnisse, ungünstige Witterung). Ist der Kraftstoffverbrauch auch unter normalen Betriebsverhältnissen höher, so sind folgende Punkte zu prüfen:
4.3.7 Scheinwerfer brennt nichtnächster Punkt ; Index
4.3.8 Scheinwerfereinstellungnächster Punkt ; IndexMacht sich eine Einstellung des Scheinwerfers erforderlich, so ist folgendes
durchzuführen: Bild 62. Scheinwerferblende Bild 63.Scheinwerfereinstellung
5 Instandsetzungsanweisung5.1 Motor aus- und einbauennächster Punkt ; Index
5.2 Zylinderkopf abnehmennächster Punkt ; Index
Unterlegscheiben und Sicherungsringe unter den Haltemuttern nicht vergessen! Mutter über Kreuz festziehen und nach Warmlaufen des Motors nochmals mit Gefühl nachziehen. 5.3 Zylinder abnehmennächster Punkt ; Index
5.4 Kolben abnehmennächster Punkt ; Index
5.5 Kolbenringe kontrollieren bzw. erneuernnächster Punkt ; Index
Achtung, Ringnuten nicht mit ungeeignetem Werkzeug beschädigen! 5.6 Kolben und Zylinder einbauennächster Punkt ; Index
![]() Bild 64. Kolben (Pfeil muß beim
Einbau nach vorn zeigen!) Bild 65. Kolbenmontage
5.7 Zündung einstellennächster Punkt ; Index
5.8 Radlager auswechselnnächster Punkt ; IndexVorderrad: In der Vorderradnabe sind links und rechts je ein Kugellager nach DIN 6202 eingebaut. Ausbau erfolgt in folgender Reihenfolge:
In der Hinterradnabe befindet sich ein Lager nach DIN 6202 und rechts nach DN 6204. Zwischen diesen Lagern sitzt eine Abstandshülse, die beim Anziehen der Achse das Zusammenziehen der Kugellager verhindert. Hat die Abstandshülse nicht mehr die vorschriftsmäßige Länge, so drücken beim Anziehen der Achse die Lagerringe seitlich gegen die Lagerkugeln, und die Lager gehen schwer, so daß sie in kurzer Zeit zerstört sind. Außer den Kugellagern ist also hier auch die Abstandshülse zu prüfen (Drehen in gelöstem und gespannten Zustand der Achse), die die Ursache der Schwergängigkeit des Rades sein kann. Lagerausbau folgendermaßen:
6 Ersatzteilbeschaffung - Technischer DienstIndexSämtliche Ersatzteile für den Stadtroller 'SR 59 - Berlin'
können von unseren Kunden nur über die Vertragswerkstätten
oder Einzelhandels-Fachgeschäfte bezogen werden. Dies gilt sowohl
für die von uns selbst hergestellten Teile als auch für die
Zulieferteile außer Bereifung. Bestellungen an das Herstellerwerk
zu richten ist zwecklos. Bild 66. Fahrgestell-Nr. am Zentralrohrrahmen Im Gebiet der DDR haben wir genügend Vertragswerkstätten, die
die technische Überwachung unserer Fahrzeuge während der Garantiezeit
übernehmen und bei auftretenden Schadensfällen zur Verfügung
stehen. Bei Anfragen technischer Art an das Werk bitten wir stets um Angabe
der Nummer des betreffenden Bauteils bzw. Motor- und Fahrgestellnummer
sowie um das Zulassungsdatum und den Kilometerstand. Bild 67. Motor-Nr. am Motorgehäuse Die Fahrgestellnummer befindet sich auf der linken Seite des Zentralrohres des Rahmens, unmittelbar hinter der hinteren Traverse, die Motornummer an der linken Gehäuseseite vorn unten. Das Typenschild ist auf der Hinterhaube unter dem Doppelsitz angebracht.
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